François-Xavier Roth

François-Xavier Roth © Promo

François-Xavier Roth

François-Xavier Roth ist einer der visionärsten Dirigent*innen und Programmgestalter*innen der Gegenwart, sei es in seiner Rolle als Generalmusikdirektor der Stadt Köln und Gründer von Les Siècles oder mit führenden Orchestern wie dem London Symphony Orchestra, dessen Erster Gastdirigent er ist. Als geborener Kommunikator ist er ein charismatischer und überzeugender Fürsprecher für klassische Musik jeglicher Art.

In Köln, wo er seit 2015 sowohl das Gürzenich-Orchester als auch die Oper leitet, zeichnet sich seine Programmgestaltung durch eine große Breite und Tiefe aus, die neben barocker und romantischer Musik auch neue Auftragswerke umfasst. Roth pflegt das fortschrittliche Erbe des Orchesters, das unter anderem die Uraufführungen von Mahlers Dritter und Fünfter Symphonie, von Brahms‘ Doppelkonzert, von Strauss‘ „Don Quijote“ und „Till Eulenspiegel“ sowie von Zimmermanns „Die Soldaten“ umfasst. Für die Oper Köln leitete er Neuproduktionen von „Benvenuto Cellini“, „Le nozze di Figaro“, „Don Giovanni“, „Tannhäuser“, „Tristan und Isolde“, „Die Soldaten“, „Salome“ und „Faust“. In der Spielzeit 2021/22 wird er Neuproduktionen von „Béatrice et Bénédict“ und „Hänsel & Gretel“ sowie eine Neuinszenierung von „Die Soldaten“ mit Calixto Bieito leiten.

Sein Sinn für musikalische Entdeckungen führte ihn 2003 zur Gründung von Les Siècles, das kontrastierende Programme auf modernen und historischen Instrumenten aufführt, oft innerhalb desselben Konzerts. Gemeinsam tourten sie durch Europa, China und Japan und traten beim Musikfest Berlin, den BBC Proms und dem Enescu-Festival auf. In Zusammenarbeit mit den Tanzkompanien von Pina Bausch und Dominique Brun haben sie unter anderem den Originalklang von Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ neu erklingen lassen. In der Saison 2021/22 nehmen sie zum ersten Mal am Prager Frühling teil. 2019 wurde Les Siècles Resident Orchestra des Atelier Lyrique de Tourcoing, wo Roth auch künstlerischer Leiter ist.

Er ist ein Verfechter der Neuen Musik und hat Werke von Georg-Friedrich Haas und Hèctor Parra uraufgeführt und mit Komponist*innen wie Pierre Boulez, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann, Helmut Lachenmann und Philippe Manoury zusammengearbeitet. Er spielt eine führende Rolle im Panufnik Composers Scheme des LSO, bei dem junge, aufstrebende Komponist*innen gefördert werden.

Die Auseinandersetzung mit einem neuen Publikum ist ein wesentlicher Bestandteil von Roths Arbeit, ob er nun vom Podium aus spricht oder mit jungen Leuten und Amateur*innen arbeitet. Mit dem Festival Berlioz und Les Siècles gründete er das Jeune Orchestre Européen Hector Berlioz, das über eine eigene Sammlung von historischen Instrumenten verfügt und in diesem Jahr den zweiten Teil von „Les Troyens“ in Berlioz‘ Geburtshaus aufführt. In Köln hat er ein Gemeindeorchester initiiert und sein Jugendprogramm „Ohrenauf!“ wurde mit dem Junge Ohren Preis ausgezeichnet. Seine Fernsehserie „Presto!“ lockte wöchentlich über drei Millionen Zuschauer an.

Seine umfangreiche Diskographie umfasst die kompletten Tondichtungen von Richard Strauss, Strawinskys Ballette, Ravel- und Berlioz-Zyklen, Bruckner-, Mahler- und Schumann-Symphonien sowie Alben zum hundertsten Geburtstag von Debussy. Als jüngste*r Dirigent*in überhaupt wurde er 2020 mit dem Ehrenpreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Für seine Leistungen als Musiker, Dirigent, Musikdirektor und Lehrer wurde François-Xavier Roth zum Chevalier der Ehrenlegion ernannt.

www.francoisxavierroth.com

Stand: Juni 2021

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