
Alan Gilbert, der Chefdirigent des New York Philharmonic, ist ein echtes Kind dieses Orchester. Beide Eltern gehörten zur Geigengruppe des Orchesters, Gilberts Vater ist pensioniert, seine Mutter noch aktiv. Alan Gilbert wurde 1967 geboren und begann schon früh, angeleitet von den Eltern, Geige zu spielen. Er studierte Komposition, Violine und Dirigieren in Boston, Philadelphia und New York. Seine musikalische Laufbahn begann Alan Gilbert als Geiger. Er spielte zunächst als Aushilfe im Philadelphia Orchestra und war dann ab 1993 Konzertmeister im Santa Fe Opera Orchestra. Gleichzeitig trieb er seine Dirigentenkarriere voran. Nach Erfolgen bei internationalen Wettbewerben und einer Assistenz beim Cleveland Orchestra unter Christoph von Dohnányi übernahm Alan Gilbert im Jahr 2000 seine erste wichtige Führungsposition als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter des Royal Stockholm Philharmonic Orchestra. Nach seinem Ausscheiden im Jahr 2008 ernannte ihn das Orchester zum Ehrendirigenten. Zur Saison 2004/05 berief das NDR Sinfonieorchester in Hamburg Alan Gilbert zum Ersten Gastdirigenten. Gastengagements führten ihn zu zahlreichen großen Orchestern. So gab Gilbert im Jahr 2006 gleich zwei erfolgreiche Debüts bei Berliner Orchestern, zunächst beim Deutschen Symphonie-Orchester und wenige Wochen darauf bei den Berliner Philharmonikern.
Auch wenn Alan Gilbert in Fachkreisen schon bekannt war und sich einen gewissen Ruf erarbeitet hatte, war es doch eine Sensation, als das New York Philharmonic, eines der bekanntesten Orchester der Welt, ihn zur Saison 2009/10 zum neuen Chefdirigenten ernannte. Alan Gilbert ist damit einer der jüngsten Chefdirigenten an der Spitze des Orchesters und zugleich der erste geborene New Yorker in diesem Amt. Seine Wahl hat sich als außerordentlich glücklich erwiesen. Seine Konzerte werden von Publikum und Kritik mit Begeisterung aufgenommen. Mit seinem Einsatz für die neue Musik hat Alan Gilbert auch eigene programmatische Akzente gesetzt. So gelang ihm in seiner ersten Konzertsaison beim New York Philharmonic mit der amerikanischen Erstaufführung von György Ligetis Oper „Le Grand Macabre“ in einer halbszenischen Konzertfassung ein durchschlagender Erfolg. Seither hat Alan Gilbert mehrere Opernwerke in das Konzertprogramm seines Orchesters aufgenommen.
Auch wenn die Arbeit mit dem New York Philharmonic den klaren Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildet, steht Alan Gilbert als Gastdirigent regelmäßig am Pult führender Orchester in Europa, Asien und den Vereinigten Staaten und ist zudem bei bedeutenden Opernhäusern zu Gast. Im vergangenen Jahr leitete er unter anderem Konzerte mit den Orchestern in Boston, Amsterdam und Leipzig und dirigierte in Berlin die Staatskapelle. Die Arbeit des Dirigenten ist auf zahlreichen Bild- und Tonträgern festgehalten, die vielfache Auszeichnungen erhalten haben.
Stand: Juni 2013