Ari Benjamin Meyers, 1972 in den USA geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Seine Ausbildung zum Komponisten und Dirigenten absolvierte Meyers an der Juilliard School in New York, der Yale University und am Peabody Institute in Baltimore. Als musikalischer Leiter und Dirigent der von Hans Ulrich Obrist und Philippe Parreno ko-kuratierten Gruppenausstellung „Il Tempo del Postino“, die 2007 im Rahmen des Manchester International Festivals uraufgeführt sowie zwei Jahre später auf der Art Basel präsentiert wurde, erlangte Meyers auch in den bildenden und darstellenden Künsten große Bekanntheit. Das klassische Konzertformat durch das der Ausstellung ersetzend, untersucht er in seinen künstlerischen Arbeiten Strukturen und Prozesse, die das performative, soziale und zeitbasierte Wesen von Musik neu definieren. Beispiele sind die 2018 entstandene Arbeit „Kunsthalle for Music“, die 2017 in Zusammenarbeit mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks entstandene Komposition „Symphony 80“ und das im gleichen Jahr erschienene Werk „Solo for Ayumi“. Meyers vielfältiges Œuvre umfasst musikalische Performances für die Bühne und den musealen Raum, drei Opern, darunter ein Auftragswerk für die Semperoper Dresden, sowie ein Ballett für die Pariser Oper.
Im Rahmen von Kooperationsprojekten in Form von Performances, Sound-Installationen und Konzerten arbeitete er u. a. mit Künstler*innen wie Tino Sehgal, Anri Sala und Dominique Gonzalez-Foerster sowie The Residents, Einstürzende Neubauten und Chicks on Speed zusammen.
Zum Theatertreffen 2022 präsentierte Meyers gemeinsam mit der Bühnenbildnerin Eva Veronica Born die Arbeit „Forecast House“ im Garten des Haus der Berliner Festspiele. Die Arbeit umfasste das Bühnenbild, das ursprünglich für das von Meyers für die Volksbühne Berlin entwickelte Stück „Forecast“ produziert worden war. Der Bausatz, der während der Aufführung zu einem Haus zusammen- und wieder auseinandergebaut werden sollte, diente beim Theatertreffen als Aufenthaltsort und präsentierte Meyers Komposition aus dem Stück als Audio-Installation. Nach dem Theatertreffen wurde das „Forecast House” von der haubrok foundation übernommen und in weiteren Institutionen gezeigt.