Sechs Personen in bunten Kostümen sthen vor einem silbernen Fotohintergrund.

Aufnahme für die Einzelausstellung „Buttiful Bad Bébé“ in Qingyuan © Fenghua Photo Shop

Yuzhou (Selena) Lyu

freie Theatermacherin, Regisseurin, Lehrerin

freie Theatermacherin, Regisseurin, Lehrerin – Shanghai, China
Teilnehmerin Internationales Forum 2024

Selena Lyu legt seit ihrer Ausbildung großen Wert auf die sozio-psychologische Vorstellungskraft und versteht das Theater als Handlung oder Geste. Es geht ihr darum zu forschen, Verbindungen herzustellen, zu evozieren und provozieren und zu heilen. In ihrer dokumentarischen Arbeit sucht sie nach alternativen Narrativen für Communities, die von einem gesellschaftlichen Unglück bedroht sind. So veranstaltete sie eine Abschlussfeier für Studierende, die nach dem Bankrott einer Titelmühle vor dem Nichts standen („The Way to Walden, 2014–18), entwickelte eine Arbeit über die wortwörtlich zum Schweigen gebrachten Angehörigen des Flugs MH370 („Quiet“, 2016) und über den Umgang ihrer eigenen Familie mit dem Thema Hospiz in einer Zeit medizinischer Überversorgung („RIP Papa“, 2021). 

2018 war Selena Lyu Mitbegründerin des rein weiblichen Ensembles _ao_ao_ing (⽼妖精), das die Kunst des Zusammenseins praktiziert. _ao_ao_ing ist eine dezentrale und doch eng verbundene Gruppe. Gemeinsam haben sie mehrere extravagante Arbeiten umgesetzt: So veranstalteten sie in einem modernisierten Dorf eine 100 Meter lange Drachenparade, eine Audio-Tour durch einen Bezirk, der sich im Prozess der Gentrifizierung befindet, eine Drag-Show und eine große Auktion der nach dem Lockdown nicht mehr verwertbaren Waren eines lokalen Händlers in einem Museum gleich neben dem Auktionshaus Christie’s. Ihre Performances sind oft eng mit den Orten und den Menschen verbunden, denen sie begegnen. Sie spielen mit der Grenze zwischen Theater und Alltagsleben und schaffen echte, unwiederholbare Happenings. Selena wurde in Cambridge und an der Schauspielschule East 15 ausgebildet. Ihre eigenen und die Arbeiten der Gruppe wurden unterstützt von Institutionen wie den International Ibsen Awards, dem Goethe-Institut, dem Ming Contemporary Art Museum (McaM) in Shanghai, der Power Station of Art, dem Rockbund Art Museum, dem Shanghai Dramatic Arts Centre, dem Nanluoguxiang Performing Arts Festival und dem Helsinki Festival.

Stand: April 2024

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