Das São Paulo Symphony Orchestra wird in diesem Jahr 70 Jahre alt. Seit seinem ersten Konzert im Jahr 1954 ist es zu einem festen Bestandteil der Kultur São Paulos und Brasiliens geworden und fördert dort den kulturellen und sozialen Wandel. Das Orchester spielt in jeder Saison mehr als 100 Konzerte und erreicht dabei fast 150 000 Menschen. Künstlerische Heimat der etwa 100 Musiker*innen ist die Sala São Paulo, 2015 von The Guardian als einer der zehn besten Konzertsäle der Welt bezeichnet.
Seinen runden Geburtstag feiert das São Paulo Symphony Orchestra 2024 mit einer Reihe besonderer Projekte. Sie werden von Thierry Fischer geleitet, der seit 2020 Musikdirektor des Orchesters ist. Die Jubiläums-Aktivitäten begannen mit der Aufführung und Einspielung von sieben speziell in Auftrag gegebenen zehnminütigen Stücken – eines für jedes Jahrzehnt des Bestehens des Orchesters – von prominenten Komponist*innen: Andrew Norman, Clarice Assad, Esteban Benzecry, Felipe Lara, Heinz Holliger und Unsuk Chin. Das siebte Werk steuert die Gewinnerin des vom São Paulo Symphony Orchestra ausgeschriebenen Wettbewerbs für lateinamerikanische Komponistinnen bei. Das Orchester und Thierry Fischer gehen auf Tourneen durch China und Brasilien, derzeit unternehmen sie eine große Europatournee. Im vergangenen Jahr begann das São Paulo Symphony Orchestra unter der Leitung von Thierry Fischer die Einspielung von sämtlichen Sinfonien Gustav Mahlers in einem speziellen Raumklang-Aufnahmeverfahren. 2024 werden die 1., 2. und 3. Sinfonie veröffentlicht.
Internationale Gastspielreisen tragen den hervorragenden Ruf des São Paulo Symphony Orchestra hinaus in die Welt. Es trat in Lateinamerika, den Vereinigten Staaten, Europa und China auf. Die US-amerikanische Dirigentin Marin Alsop, die das Orchester von 2012 bis 2019 leitete, führte es zu bedeutenden europäischen Sommerfestivals wie dem Aldeburgh Festival und den BBC Proms sowie in renommierte Konzertsäle wie die Royal Albert Hall London und das Amsterdamer Concertgebouw. Im Oktober 2022 debütierte das São Paulo Symphony Orchestra in der New Yorker Carnegie Hall. Es spielte dort ein Programm mit Werken von Nikolai Rimski-Korsakow und Heitor Villa-Lobos sowie an einem weiteren Abend die gefeierte „Floresta do Amazonas“ (Das Amazonas-Konzert) von Villa-Lobos, eine 75 Minuten lange Hommage an die brasilianische Kultur und Natur, kombiniert mit einem eindringlichen Video, das die Reichtümer der Fauna und Flora des Landes zeigt.
Das São Paulo Symphony Orchestra hat über 100 Alben veröffentlicht. Seine Konzerte werden regelmäßig im Fernsehen und im Radio gesendet sowie wöchentlich auf einem eigenen YouTube-Kanal als Livestream gesendet. Es verfügt über eigene Kinder-, Jugend- und Konzertchöre sowie über eine Musikakademie, die jungen Orchestermusiker*innen, Sänger*innen und Dirigent*innen professionelle Unterstützung bietet. Ein umfangreiches Education-Programm für über 25 000 Kinder und Jugendliche runden das vielseitige Wirken ab.
Stand: Juni 2024