Konzertperformance
Taylor Mac & Matt Ray
Europapremiere
Uraufführung: 20. Oktober 2023, Sydney Opera House
Bark of Millions © Daniel Boud
55 Songs für 55 Jahre queerer Geschichte: Taylor Mac, Matt Ray und ein Ensemble aus 20 Künstler*innen singen in dieser vierstündigen, opulenten Konzertshow voller Emotionen einen Song für jedes Jahr seit dem ersten queeren Pride March im Jahr 1970. Ein Fest der Erinnerung und der Gemeinschaft, „a rock opera meditation on queerness“.
Nach ihrem Gastspiel mit der Pop-Odyssee „A 24-Decade History of Popular Music“ (2019) kehren Taylor Mac, Matt Ray und ihre künstlerische Community zurück ins Festspielhaus. Ihre neue, von den Berliner Festspielen mitbeauftragte Show „Bark of Millions“ ist zu gleichen Teilen mitreißende Rockoper und Betrachtung des Menschseins aus einer queeren Perspektive. In bunt schillernden Fantasiekostümen von Machine Dazzle singt, spielt und tanzt ein Ensemble aus 20 Künstler*innen insgesamt 55 Songs – einen für jedes Jahr seit dem ersten Pride March in New York 1970. Dabei geht es in dieser vierstündigen Feier queerer Kunst und Geschichte, die sich selbst als eine Art Pride Parade begreift, auch darum, diese revolutionäre Bewegung wach und lebendig zu halten. Taylor Mac ließ sich für die Songtexte von wichtigen Vorläufer*innen und Zeitgenoss*innen der queeren Geschichte inspirieren – u. a. von Marsha P. Johnson, James Baldwin oder altägyptischen Gottheit Atum. Die Komposition der Songs und die musikalische Leitung verantwortet Macs langjähriger künstlerischer Partner Matt Ray. Co-Regie führten Mac, Niegel Smith und Faye Driscoll, die zusätzlich die Choreografie entwickelte. Nach Stationen im Opernhaus von Sydney, in der Brooklyn Academy of Music und der Zellerbach Hall in Berkeley erlebt diese „rock opera meditation on queerness“ nun ihre Europapremiere im Haus der Berliner Festspiele. „Queere Kunst“, sagt Taylor Mac im Interview zu dieser Arbeit, „will nicht immer in der kleinen Black Box stattfinden. Sie will Raum zum Atmen haben. Ein wichtiger Teil unseres Aktivismus ist die Eroberung der großen Bühnen.“
Die Arbeiten von Taylor Mac (Pronomen: judy) zeichnen sich durch ihre collagenhafte Struktur und ihr gemeinschaftsbildendes Moment aus. Mac studierte an der American Academy of Dramatic Arts, schrieb und inszenierte zahlreiche Stücke und Revuen und wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem International Ibsen Award, mit zwei Obie Awards und zwei Bessie Awards. Zudem wurde judy für den Tony Award nominiert und war Finalist*in beim Pulitzer Prize. Für „A 24-Decade History of Popular Music“ erhielten Taylor Mac und Matt Ray 2017 gemeinsam den Kennedy Prize for Drama Inspired by American History. Komponist, Pianist, Sänger und musikalischer Leiter Matt Ray arbeitet bereits seit vielen Jahren mit Taylor Mac. Er komponierte und gestaltete musikalische Abende, z. B. „Matt Ray Plays Hoagy Carmichael featuring Kat Edmonson“, und trat u. a. in der Carnegie Hall, am Lincoln Center und in der Hollywood Bowl auf. Faye Driscoll ist eine der wichtigen zeitgenössischen Choreografinnen New Yorks, ihre Arbeiten waren regelmäßig beim Festival Tanz im August zu sehen.
Mittwoch, 9.10.2024, 23:00–01:00
Opening Party
Ort: Haus der Berliner Festspiele, Oberes Foyer
Eintritt frei
Taylor Mac – Text, Konzept, Regie
Matt Ray – Musik und Musikalische Leitung
Niegel Smith – Co-Regie
Faye Driscoll – Co-Regie und Choreografie
Machine Dazzle – Kostüme
John Torres – Licht
Brendan Aanes – Ton
Matthew Buttrey – Art Direction
Oscar Escobedo & Zach Blumner – Requisiten
Jeremy Lydic – Produktionsleitung
Rachel Katwan – Geschäftsführung
Florent Trioux – Company Manager
Jason Kaiser – Inspizienz
Pomegranate Arts & Nature’s Darlings – Produktion
Linda Brumbach & Alisa E. Regas – Creative and Executive Producers
Chris Giarmo, Dana Lyn, El Beh, Gary Wang, Greg Glassman, Jack Fuller (Stimmbildung), Joel E. Mateo, Jules Skloot, Lisa „Paz“ Parrott, Machine Dazzle, Mama Alto, Matt Ray, Mel Hsu, Sean Donovan (Co-Choreograf), Shirazette Tinnin, Steffanie Christi’an, Stephen Quinn, Taylor Mac, Viva DeConcini, Wesley Garlington
Krankheitsbedingt kann Lisa „Paz“ Parrott bei allen Aufführungen von „Bark of Millions“, Jules Skloot an der Aufführung am 9. Oktober nicht mitwirken.
„Bark of Millions“ ist ein Gemeinschaftsprojekt, dessen kollaborative Ästhetik sich nicht nur in den Songs von Taylor Mac und Matt Ray niederschlägt. Der offizielle Trailer von Pomegranate Arts gibt Einblick in die Vorbereitungen des Stücks, zeigt Probensituationen und lässt die Künstler*innen zu Wort kommen.
Bark of Millions
© Pomegranate Arts
56 Seiten
Alle Songtitel und Textauszüge finden Sie im „Bark of Millions“-Fan-Deck, gestaltet von Sister Sylvester und mit Illustrationen von Efrîn Nowar.
„Bark of Millions“ wurde von Pomegranate Arts und BAM (Brooklyn Academy of Music) in Auftrag gegeben. Das Werk wurde vom Sydney Opera House und den Berliner Festspielen in Auftrag gegeben und von der Ron Beller & Jennifer Moses Family Foundation und Hal Philipps zusätzlich unterstützt. Es entstand während der Aufenthalte im Kaatsbaan Cultural Park, im MASS MoCA-North Adams (Massachusetts), im Irish Arts Center (New York City) und bei PEAK Performances im Alexander Kasser Theater der Montclair State University (New Jersey).