60 Jahre Jazzfest Berlin: Still Digging

Im Jahr 2024 feiert das Jazzfest Berlin sein 60-jähriges Bestehen mit zwei besonderen Projekten, die neben dem regulären Konzertprogramm einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft werfen. Das vollständige Programm des Jazzfest Berlin wird am 11. September veröffentlicht, gleichzeitig startet auch die Akkreditierung.

Das Jazzfest Berlin, 1964 in Westberlin als eines der ersten Jazzfestivals Europas gegründet, wird 60 Jahre alt. Anlass genug, sich einerseits in einem internationalen Jazzfest Research Lab mit der reichhaltigen Geschichte dieses sagenumwobenen Festivals auseinanderzusetzen und andererseits mit dem Jazzfest Community Lab Moabit Ausblicke für eine vielversprechende Zukunft zu formulieren.

»Wir versprechen uns von beiden Labs, für die wir uns mit zahlreichen neuen Partner*innen zusammengeschlossen haben, neue Erkenntnisse über das zeitgemäße und richtungsweisende Festivalmachen. Beide Geburtstags-Specials hinterfragen Selbstverständlichkeiten, verlassen Komfortzonen und flankieren als Impulsgeber das vielfältige Konzertprogramm des Jazzfest Berlin 2024.«
‒ Nadin Deventer, Künstlerische Leiterin Jazzfest Berlin

Jazzfest Research Lab
60 Jahre Jazzfest Berlin, das sind 60 Jahre Zeitgeschichte, Berliner Geschichte, deutsch-deutsche Geschichte, europäische, transatlantische und interkontinentale Geschichte und natürlich auch 60 Jahre Musikgeschichte. Mit dem bereits im Januar 2023 initiierten internationalen Projekt Jazzfest Research Lab lädt das Jazzfest Berlin Wissenschaftler*innen und Studierende ein, sich kritisch mit dem Archiv des Festivals, seinen Programmen, Macher*innen, Musiker*innen und nicht zuletzt seinen Mythen auseinanderzusetzen. Dabei wird die Jazzfest-Geschichte hinsichtlich verschiedener Aspekte untersucht, darunter Gender und Race, eine sich im Zuge von gesellschaftspolitischen Entwicklungen verändernde Kuration oder die Bildsprache des Festivals. Sieben Wissenschaftler*innen aus Deutschland, den USA und Australien sowie Studierendeder Universität der Künste Berlin und der Universität Hildesheim beschäftigen sich mit dem digitalisierten und zur Verfügung gestellten Jazzfest-Archiv. Die Ergebnisse werden im Rahmenprogramm des Festivals im November präsentiert und fließen in das Jubiläumsmagazin 2024 ein. Plakat- und Fotoausstellungen, ein Filmprogramm mit Konzertmitschnitten der ARD aus den Anfangsjahrzehnten, Panels mit Zeitzeug*innen und Oral-History-Erinnerungsformate führen aus verschiedenen Blickwinkeln tiefer in die 60-jährige Festivalgeschichte, die mit den Berliner Jazztagen in der Philharmonie Berlin begonnen hat und viele Jahre lang auch live im Fernsehen des öffentlich rechtlichen Rundfunks übertragen wurde.

Zum Jazzfest Research Lab gehören:

• JohnCorbett (Journalist/Kurator), Dr.Harald Kisiedu (Musikwissenschaftler/Autor), Prof.Dr. Priscilla Layne (University of North Carolina at Chapel Hill), NoraLeidinger (Rijksuniversiteit Groningen) und Prof.Dr. Kristin McGee (Rijksuniversiteit Groningen/ANU School of Music), Prof.George E. Lewis (Columbia University) und Dr.Ursel Schlicht (Musikwissenschaftlerin/Autorin).
• Studierende im Seminar an der Universität Hildesheim unter der Leitung von Dr. Bettina Bohle, Studierende im Seminar an der Universität der Künste Berlin, geleitet von Prof. Dr. Matthias Pasdzierny.

JazzfestCommunity Lab Moabit
28.10. bis 3.11.2024
Die Moabiter*innen und ihre musikalischen und kulturellen Hintergründe, ihre Geschichten, Initiativen, Herkünfte und Wünsche sind der Dreh- und Angelpunkt des Projekts Jazzfest Community Lab Moabit. Ausgehend von der Zusammenarbeit bei der Festivalausgabe 2023 mit 60 Kindern, von denen 30 aus Moabit kamen, erkundet das Jazzfest Berlin mit diesem vielstimmigen Beteiligungsprojekt die kulturelle Vielfalt des Nachbarkiezes mit seiner enormen Bandbreite an Akteur*innen. Ein halbes Jahr lang hat das Jazzfest-Team an zahlreiche Türen geklopft und eine Einladung zur gemeinsamen Gestaltung des 60-jährigen Bestehens des Festivals ausgesprochen. Rund 35 Initiativen sind dieser Einladung gefolgt. Mit ihnen zusammen hat das Jazzfest-Team gemeinsam mit Musiker*innen und Künstler*innen Ideen, Projekte und Formen einer möglichen Zusammenarbeit rund um die Rituale des Geburtstag-Feierns und des Miteinander-Musizierens sowie die Themen Zeit, Herkunft und Zukunftsgestaltung entwickelt. In der zweiten Woche der Herbstferien in Berlin, vom 28. Oktober bis zum 3. November, wird für und mit über 350 Teilnehmenden aller Altersgruppen aus Moabit ein Programm mit zahlreichen Begegnungen, Workshops, Erzählformaten mit gemeinsamem Kochen und Musizieren, künstlerischen Interventionen und Kiezkonzerten entwickelt. 40 Musiker*innen der diesjährigen Festivalausgabe und 10 interdisziplinäre Workshopleiter*innen sind ebenfalls am Projekt beteiligt und werden an 25 Orten in Moabit mit Kindern, Erwachsenen, Senior*innen, Laien-Musiker*innen und Kiez-Legenden arbeiten und Konzerte spielen, wodurch eine Brücke zwischen dem Haus der Berliner Festspiele in Wilmersdorf und Moabit entstehen soll. Vom Afrika-Haus Berlin über das Jazz Institut Berlin, den OTTO-Spielplatz, die KULTURFABRIK Moabit, den Hort Mullewapp e.V. & Miriam-Makeba-Grundschule, das Theater X, die Musikschule – Berlin Saz Evi, das KUKUMU Café, das SOS-Kinderdorf Berlin bis hin zur Reformationskirche Moabit feiern zahlreiche Initiativen und Menschen in Moabit gemeinsam mit dem Jazzfest Berlin und seinen Musiker*innen das Miteinander, die Improvisation und nicht zuletzt den Geburtstag des Festivals. Zum krönenden Abschluss ist das Publikum am Festivalsonntag, 3. November, zu einem großen, von kollektiven Musikperformances und anderen Beiträgen begleiteten Spaziergang durch Moabit eingeladen.
 
Teilnehmende Initiativen und Partner*innen in Moabit (Stand 10. Juli 2024):
Afrika-Haus Berlin | ARTENSCHUTZ-THEATER e.V. | B-Laden | Bildungsverbund Moabit | Jazzpilot*innen der Deutschen Jazzunion | Gemeinschaftsunterkunft Alt-Moabit, SIN e.V. | Heilandskirche | Heilige-Geist-Gemeinde Moabit | HuttenWerkRaum | Jazz Institut Berlin | Jugendmigrationsdienst im Quartier | Kallasch& | KULTURFABRIK Moabit | KUKUMU Café e.V. | Kurt-Tucholsky-Grundschule | Mullewapp e.V. &  Miriam-Makeba-Grundschule | Musikschule – Berlin Saz Evi | Musikschule Berlin-Mitte ‚Fanny Hensel‘ | Offenes Wohnzimmer | OTTO-Spielplatz – Moabiter Ratschlag e.V. | Petersburg Art Space PAS e.V. | Quartiersmanagement Moabit Ost | Reformationskirche Moabit | Schulgarten Moabit | SOS-Kinderdorf Berlin: Familienzentrum/Mehrgenerationenhaus, Haste Töne!, Elly Familienzentrum und Hort an der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule | Stadtteilkoordination Moabit Ost | Stadtteilkoordination Moabit West | Stadtschloss Moabit - Moabiter Ratschlag e.V.: Chor für Alle, Haneen-Chor | Vokalhelden e.V. | STEPHANS - Der Nachbarschaftsladen | Theater X | Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule | Zentrum für Jazz und Improvisierte Musik
 
Das Gesamtprogramm des Jazzfest Berlin 2024 mit allen Konzerten, dem Wochenprogramm des Jazzfest Community Lab Moabit inklusive musikalischem Kiezspaziergang sowie dem detaillierten Rahmenprogramm zum Jazzfest Research Lab erscheint am 11. September.

 

Introducing: Jazzfest Research Lab
Im Sommersemester 2024 beschäftigten sich Studierende der Universität der Künste Berlin sowie der Universität Hildesheim in zwei Seminaren mit der Geschichte des Festivals unter verschiedenen Aspekten. In diesem Film geben die Beteiligten einen ersten Einblick, wie es ihnen mit dem Untersuchungsgegenstand ergangen ist.
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Introducing: Jazzfest Community Lab Moabit
Anlässlich seines 60-jährigen Jubiläums feiert das Jazzfest Berlin in Zusammenarbeit mit circa 35 Partner*innen und Initiativen und unter Einbeziehung von über 350 Teilnehmenden aller Altersgruppen die kulturelle Vielfalt des Nachbarkiezes Moabit. Im Juni 2024 wurden stellvertretend mit 20 Partner*innen Interviews geführt, die ihre Perspektiven, Wünsche und Ideen für das Jazzfest Community Lab Moabit vorstellen. Einen ersten Einblick gibt dieser Film.
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Das Jazzfest Berlin wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Das Jazzfest Community Lab Moabit wird unterstützt von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb.
Medienpartner sind ARTE, Cee Cee, Dussmann, Monopol, Wall und Yorck Kinogruppe.
Das Jazzfest Berlin ist Mitglied des Europe Jazz Network und der Initiative Keychange.