Performance

News from the Past

Eine ukrainisch-deutsche Stückentwicklung

Stas Zhyrkov / Martín Valdés-Stauber

Die Bühne leuchtet im grünen Neonlicht. Im Hintergrund die Zahl 1939 im Vordergrund ein langer Tisch: eine Person spricht in ein Tischmikrofon, eine klettert auf eine Leiter und eine Person drückt das Gesicht einer weiteren auf den Tisch nach unten.

News from the Past © Judith Buss

„Der wirkungsvollste Weg, Menschen zu zerstören, besteht darin, ihr eigenes Verständnis ihrer Geschichte zu leugnen und auszulöschen.“ – George Orwell

Künstler*innengespräch „Globalised Exile II“
Samstag, 24. Juni 2023, 22:30 Uhr

Vier Schauspieler*innen verabreden sich, um ein Radio-Feature aufzunehmen und fragen sich: Wie kann extreme Gewalt erzählt werden und wie erinnert man an das dadurch erfahrene Leid – ohne es zu wiederholen? Die ukrainisch-deutsche Stückentwicklung „News from the Past“ blickt auf die 1930er- und 1940er-Jahre und begibt sich auf die Suche nach der gemeinsamen Vergangenheit mit unserer entfernten Nachbarin Ukraine. Das Stück verbindet persönliche Erinnerungen mit einer Textcollage aus historischen Nachrichten zum sowjetischen Genozid Holodomor, zur stalinistischen Vernichtung ukrainischer Eliten, zur nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, zu Hitlers Kriegstreiben und zu den Massenermordungen von Juden und Jüdinnen 1941 in Babyn Yar bei Kyiv. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit weckt auch Erinnerungen an eigenes Erleben, so etwa wenn die Schauspielerin Vitalina Bibliv über ihre Erfahrungen 2022 im ukrainischen Butscha berichtet. Der bewegende Theaterabend zeigt, wie Krieg immer auch Kampf um die zukünftige Erzählung von Vergangenheit ist und ergründet, wie der Blick zurück zu einem besseren Verständnis der Gegenwart führen kann.

Ein Projekt von Martín Valdés-Stauber and Stas Zhyrkov

Mit

Vitalina Bibliv, Dmytro Oliynyk, Leoni Schulz, Edmund Telgenkämper

Stas ZhyrkovRegie
Felicitas FriedrichDramaturgie
Pavlo Arie, Maryna SmilianetsTextmitarbeit
Katrin LangnerLicht
Amon RitzVideo
Yue YingAustattung
Bohdan LysenkoMusik
Simon RädeTechnische Assistenz
Angelika KochKünstlerische Produktionsleitung
Sebastian AntonÜbersetzung Textfassung
Yevgen BondarskyyProbendolmetschung und Übertitelung
Stefanie RendtorffInspizienz

Eine Produktion der Münchner Kammerspiele 2022. In Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Dachau und mit freundlicher Unterstützung durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien (BKM)Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele im Rahmen des Festivals „Performing Exiles“ in Kooperation mit dem Heimathafen Neukölln