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The Pinguin Bar – African Resilience and Presence

Erster Teil: Black Jazz, nach der Krise!
Re-Inszenierung von Alibeta

Eine noch menschenleere, aufgeräumte Bar mit vielen Pflanzen und Wanddekoration. Im vorderen Teil links: ein Tresen mit Barhockern. Rechts: Tische mit Gedecken. Ein Durchbruch lässt im nächsten Raum Instrumente erkennen, die auf die Band warten.

Pinguin Bar © Die Pinguin Bar, Berlin (1949) Privatsammlung Robbie Aitken / Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International License

Nach über 70 Jahren lässt der senegalesische Künstler Alibeta die „Pinguin Bar“ auferstehen, die um 1949 Ort für Jazz, Widerstand und Aktivismus der Schwarzen Gemeinschaft in Berlin war.

Die „Pinguin Bar“ eröffnete 1949 in der Bülowstraße 6 in Berlin-Schöneberg. Ausschließlich von BPoC aus afrikanischen Ländern – nach einer Idee des Kameruners Kala Kinger – betrieben, spielt sie in der Geschichte Schwarzen Lebens in Berlin eine widersprüchliche Rolle. Einerseits war sie Ort von und für Künstler*innen und Aktivist*innen, für Jazz-Musik und Performance sowie sozialer Treffpunkt für Austausch, Widerstand und Erinnerung der Schwarzen Gemeinschaft, die den Krieg und die Shoa überlebt hatte. Andererseits bot die Pinguin Bar, die durch das weiße Ehepaar Gruß und Hans von Hellfeld finanziert und beworben wurde, auch einen Raum, in dem rassistische Kontinuitäten und exotisierende Phantasien der weißen Mehrheitsgesellschaft aufrecht erhalten wurden und der auf dem entmenschlichenden kolonialen Erbe der sogenannten Afrika- und Völkerschauen aufbaute. Im Jahr 1951 schlossen die Behörden die sehr erfolgreiche Bar unter dem Vorwand von steuerlichen Gründen. Für „Performing Exiles“ re-inszeniert der senegalesische Künstler Alibeta die „Pinguin Bar“ als Teil von Schwarzer Geschichte in Berlin und möchte mit einem Programm aus Konzerten, Filmvorführungen und Performances einen breiten Diskurs über afrikanische Spuren und Präsenz in Deutschland bis heute anstoßen. Dieser erste Akt einer über das Festival hinaus geplanten Reihe verbindet den Ursprung der Bar mit der aktuellen Situation der Schwarzen Gemeinschaft in Berlin – als Geschichte des Jazz, als eine Musik der Spuren und der Heilung der afrikanischen Gemeinschaft.

Programm

Donnerstag 15.6.

23:30 – 02:00
Haus der Berliner Festspiele, Kassenhalle
JAZZ RITUAL: ACT 1
Theater Performance und Live Musik von der Pinguin Bar Jazz Band mit Alibeta und Ibaaku

Freitag 16.6.

22:30 – 00:00
Haus der Berliner Festspiele, Kassenhalle
Active memories - Living memories
Gespräch + Live Musik von Alibeta + Ibaaku
Gäste: Ibou diop & weitere

Samstag 17.6.

20:30 – 22:30
Haus der Berliner Festspiele, Kassenhalle
Doxandem – THE DREAM CHASERS
Ein Film von Alibeta
Film screening, in englischer Sprache

anschließend Party

Mittwoch 21.6.

21:30 – 00:00
Haus der Berliner Festspiele, Kassenhalle
Sonic Archives of the future
Immersive Sonic experimental night
Konzert: Dumama + Ibaaku

Donnerstag 22.6.

21:30 – 23:00
Haus der Berliner Festspiele, Kassenhalle
Radio Resistance
Gespräche um eine Radio Installation + DJ Set
Mit WE ARE BORN FREE RADIO

Freitag 23.6.

22:30 – 02:00
Haus der Berliner Festspiele, Kassenhalle
Fashion Geew
Fashion show + DJ Set
U.a. mit Sahgal, Doulsy A.D. Deertz und Beatrace angut oala

Sonntag 25.6.

21:30 – 02:00
Haus der Berliner Festspiele, Kassenhalle
PINGUIN BAR Open Mic Jam Session und Closing Party

Mit

KENU – The laboratory of Imaginaries of Senegal, Afro Diaspora Aktivisten und Forschern in Berlin

„The Pinguin Bar – African Resilience and Presence“ ist Teil des Festivals „Performing Exiles“ der Berliner Festspiele.