Gespräch

Joachim Fest

Die Rolle des bürgerlichen Intellektuellen im 21. Jahrhundert

Der Publizist im Gespräch mit Jan Roß
Einführung: Manfred Lahnstein

Joachim Fest

Joachim Fest © Andreas Pohlmann

Der deutsche Historiker, Journalist und Autor Joachim Fest (*1926) ist ein überaus wirkmächtiger bürgerlicher Intellektueller. Sein erstes Buch erschien 1962 unter dem Titel Das Gesicht des Dritten Reichs. Seine viel gelesenen Arbeiten über Protagonisten des nationalsozialistischen Regimes – Hitler (1973) und Speer (1999) – haben das Bild über das Dritte Reich maßgeblich mit bestimmt.

Fest beobachtet die Führungselite des Dritten Reiches „wie ein Naturwissenschaftler unter dem Mikroskop ein seltsames Reptil“ (Fest über Fest), er hat die Fähigkeit zu kühler Deskription. Seine Rolle beim Zustandekommen der Memoiren von Albert Speer, die zum Bestseller werden, beschreibt Fest als die eines „vernehmenden Lektors.“ Er versucht, jene Personen zu ergründen, die unser positives Menschenbild unwiderruflich zerstört haben: „Hitler ist und bleibt eine anthropologische Möglichkeit, die es immer wieder geben wird.“

Geboren 1926 in Berlin, ist Fest ab 1963 Chefredakteur des NDR und von 1973 bis 1993 Herausgeber der FAZ. Von seinen zahlreichen Büchern, darunter eine Biografie Horst Janssens und der Band Begegnungen. Über nahe und ferne Fremde, sei vor allem Der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reiches erwähnt, das auch durch die Verfilmung von Bernd Eichinger weithin bekannt wird, und zuletzt Die unbeantwortbaren Fragen. Notizen über Gespräche mit Albert Speer zwischen Ende 1966 und 1981.

Jan Roß (*1965) studierte klassische Philologie, Philosophie und Rhetorik, von 1991 bis 1996 war er Redakteur im Feuilleton der FAZ, er ist nun Redakteur im Hauptstadtbüro der ZEIT. Er veröffentlichte zuletzt Die neuen Staatsfeinde, Johannes Paul II. und Was für eine Welt wollen wir? Richard von Weizsäcker im Gespräch mit Jan Roß.