Vortrag
Vortrag des Schriftstellers
Einführung: Manfred Lahnstein
Henning Mankell © Ulla Montan
Henning Mankell, geboren 1948, gilt als bekanntester schwedischer Schriftsteller seit August Strindberg. Mit fünfzehn Jahren verließ er die Schule und arbeitete ab 1965 als Regieassistent am Theater. Drei Jahre später begann er seine Tätigkeit als Regisseur und Autor. Ab den 1990er Jahren avancierte Mankell zum Bestsellerautor – seine später verfilmten Kriminalromane mit der Hauptfigur Kommissar Wallander machten ihn international bekannt. Nach einer ersten Afrikareise 1972 widmete er dem Kontinent mehrere Romane, darunter „Der Chronist der Winde“, „Die rote Antilope“, „Tea-Bag“ und „Ich sterbe, aber die Erinnerung lebt“. Seit 1986 leitet Mankell das Teatro Avenida in Maputo, Mosambik.
Als Bewohner zweier Welten, der europäischen und der afrikanischen, widmet er sich dem Kampf gegen Aids. Mit der Veröffentlichung des Memory Book von Christine Aguga, einer aidskranken jungen Mutter aus Uganda, zeigt er, wie wichtig diese Art der Überlieferung ist – als bewegendes Zeugnis eines bald verlöschenden Lebens, als Äußerung einer einzelnen Persönlichkeit und als Dokument der kulturellen Kraft einer Gesellschaft. Mankells Sorge ist, „dass wir in unserem Teil der Welt nicht verstehen, dass diese Menschen auf die Solidarität von uns allen angewiesen sind und dass sie ein Recht darauf haben.“
Er engagiert sich für Afrika, denn „heute wissen wir alles darüber, wie Afrika stirbt, aber nichts davon, wie Afrika lebt.“ Henning Mankell hält sich abwechselnd in Schweden und Mosambik auf.