Gespräch mit dem Director of Photography und dem Filmregisseur
Einführung: Joachim Sartorius
Special zur Berlinale
Michael Ballhaus, Tom Tykwer © Ralph Nelson, Jim Rakete / X-Filme
Die Berufsbezeichnung Kameramann beschreibt nur unzureichend die Kunst von Michael Ballhaus. Der berühmte ‚Ballhaus-Kreisel‘ – die dynamische 360-Grad-Fahrt rund um die Szene – ist nur eines seiner für die Filmgeschichte prägenden Stilmittel. Er war in den 70ern der zentrale Filmer des Neuen Deutschen Films, er arbeitete vor allem mit Rainer Werner Fassbinder zusammen, für den er 15 Filme fotografierte. Diese machten ihn auch in den USA bekannt. In Hollywood drehte er seit 1983 mit James L. Brooks, Francis Ford Coppola, Robert Redford und Volker Schlöndorff. Mit sechs gemeinsamen Filmen, zuletzt „Gangs of New York“ (2002), ist er Martin Scorseses wichtigster ‚director of photography‘, eine Bezeichnung, die seine künstlerische Arbeit treffend beschreibt. Sie hat ihm neben mehreren Bundesfilmpreisen und der ‚Goldenen Leinwand‘ bisher drei Oscar-Nominierungen eingebracht.
Tom Tykwer, geboren 1965, ist einer, wenn nicht der erfolgreichste deutsche Filmregisseur der jüngeren Generation und einer, der von der Kraft der Bilder und von einem emphatischen Glauben an die guten Geschichten beseelt ist. Von frühester Jugend an den ‚laufenden Bildern’ verfallen, wurde er durch Rosa von Praunheim zu seinem ersten Kurzfilm angeregt. Seitdem ging es steil aufwärts: „Lola rennt“ mit Franka Potente war 1998 der erfolgreichste deutsche Film überhaupt, mit ihm schaffte er auch den Sprung in die USA, wo der Film Furore machte. „Der Krieger und die Kaiserin“ (1999) und „Heaven“ (2000) folgten. Neben seiner Arbeit als Regisseur führt er – gemeinsam mit für ihn wichtigen Kollegen – eine Produktions- und Verleihfirma, die X-Filme bzw. den X-Verleih. Ende 2006 kommt sein neuester Film, „Das Parfum“, in die Kinos.