Vortrag & Gespräch

Ulrich Khuon

Theaterarbeit zwischen Autonomie und sozialer Verbindlichkeit

Vortrag des Theaterintendaten
Einführung: Manfred Lahnstein

Anschließend Gespräch mit Claudia Voigt, Spiegel-Redakteurin und Dramaturgin

Ulrich Khuon

Ulrich Khuon © Justin Winz

„Wir sind so etwas wie soziale Emotionshändler“ – Ulrich Khuon, einer der erfolgreichsten Theaterintendanten der Bundesrepublik, macht heutiges Theater. Er hat damit Erfolg beim Publikum und bei der Kritik. Der Leiter des Thalia Theaters Hamburg und designierter Intendant des Deutschen Theaters Berlin findet es anspornend, dass man den Mechanismen des Marktes erfolgreich widersprechen kann, dass man sie ignorieren oder unterlaufen und gleichzeitig benutzen kann, „bloß keine Gemütlichkeit!“ Ein Fan des Ensemble-Theaters, betont Khuon gerade die lokale Präsenz des Theaters: „Wir sind da, wir sind spürbar, wir mischen uns ein, wir sind auf der Bühne sterblich. Wir sind die Repräsentanz der Vergänglichkeit. Das ist eine Art Urerfahrung, die kann nicht verschwinden.“

1951 in Stuttgart geboren, hat Ulrich Khuon Jura und anschließend Germanistik und Theologie studiert. Ab 1977 arbeitete er zunächst als Theater- und Literaturkritiker bei der Badischen Zeitung. Seine Theaterarbeit beginnt 1980 als Chefdramaturg am Stadttheater Konstanz, wo er 1988 Intendant wird. 1993 wechselt Khuon an das Niedersächsische Staatsschauspiel Hannover, und die dortige Hochschule für Musik und Theater ernennt ihn 1997 zum Professor. Mit Beginn der Spielzeit 2000/2001 geht er als Intendant an das Hamburger Thalia Theater, wo er mit den „Autorentheatertagen“ das größte Autorentheaterfestival im Norden etabliert. Von der Saison 2009 /2010 an leitet er das Deutsche Theater Berlin.