Vortrag

Rem Koolhaas

Architektur der Differenz

The Project Hermitage 2014, St. Petersburg
Vortrag des Architekten
Einführung: Joachim Sartorius

Rem Koolhaas

Rem Koolhaas © David Ausserhofer

Der 1944 in Rotterdam geborene Architekt, Stadtplaner, Theoretiker und Professor an der Harvard Graduate School of Design, gehört zu den wichtigsten und erfolgreichsten Architekten. Dabei umfasst sein Werk neben wichtigen Bauten der Gegenwart auch ein großes theoretisches Schaffen, außerdem ist er als Berater und Stadtplaner weltweit unterwegs. »Die Stadt existiert nicht mehr, wir können das Theater verlassen« so sagt Koolhaas – an diesem Punkt beginnt seine konzeptionelle Arbeit. Von seinem Office for Metropolitan Architecture (OMA) ausgehend, welches er 1975 gegründet hat, übersetzen seine architektonischen Projekte Sozialprozesse und sind angepasst an eine sich weiterentwickelnde Welt.

Was definiert unsere Städte heute? Gibt es eine notwendige Verbindung zwischen Menschen und ihrer Behausung? In Delirious New York und S, M, L, XL bringt Koolhaas das Bild der sich in so genannter ›Bigness‹ auflösenden Stadt ans Licht. Viele seiner Projekte streben einer solchen Größenordnung entgegen: die von ihm 2008 entworfenen spektakulären China Central Television Headquarters in Peking haben eine Höhe von 230 Metern und eine Fläche von ungefähr 400.000 Quadratmetern; für die Eremitage Sankt Petersburg entwickelt er Pläne für die Neuordnung von zweitausend Räumen und drei Millionen Kunstwerken bis 2014 – nicht weniger als eine Neudefinition des Museums, wobei es nicht darum geht, der Stadt eine spektakuläre zeichenhafte Architektur à la Bilbao zu liefern, sondern darum, das vorhandene Gebäude neu in Beziehung zu der umgebenden Stadtlandschaft zu bringen.