Vortrag
Vortrag des Künstlers
Einführung: Joachim Sartorius
Olafur Eliasson © Tacita Dean
Olafur Eliasson, dänisch-isländischer Herkunft, verbrachte seine Jugend in Island. Seine ersten Erfahrungen mit Kunst machte er mit aktionskünstlerischen Projekten. Gerade Anfang vierzig, darf er getrost als einer der einflussreichsten Künstler der Gegenwart bezeichnet werden. Seinem Credo getreu, dass Kreativität Wirklichkeit herstellt, sind seine Werke hochkomplexe, aber immer technisch durchschaubare Versuchsanordnungen, die auf eindrucksvolle Art Naturphänomene inszenieren und dadurch Erfahrung von Natur im künstlichen Raum der Kunst ermöglichen. Zugleich sind sie kollektive Erlebniswelten im öffentlichen Raum, die weltweit Tausende Menschen begeistern: Sei es in London, wo er in die Turbinenhalle der Tate Modern eine Sonne unter einer spiegelnden Decke installierte (The Weather-Project), oder in New York, wo er riesige künstliche Wasserfälle in den Hudson niederstürzen ließ (The New York City Waterfalls), oder in Berlin, wo er sein Studio, in dem er viele Mitarbeiter beschäftigt, dem interessierten Publikum öffnet. Eliassons Kunst steht in einer tiefen Tradition der abendländischen Kunst und konfrontiert uns mit der alten Frage nach dem Verhältnis zwischen Natur und Kunst auf verblüffende und erregende Art neu. Sein jüngstes Projekt, Das Parlament der Wirklichkeit realisiert er in New York: Inmitten eines kleinen Sees liegt eine Insel, ein Ort nach dem Vorbild des alten isländischen Parlaments »Althing«. Hier wird in thematisch konzentrierten Diskursen die Welt zum Thema.
Olafur Eliasson wurde mit zahlreichen renommierten Kunstpreisen ausgezeichnet. Er lehrt an der UdK Berlin, wo er das »Institut für Raumexperimente« gegründet hat.