Vortrag
Einführung: Manfred Lahnstein
Hans Joachim Schellnhuber © DBU Portrait
Klima sei »eines der kompliziertesten und überraschendsten Systeme überhaupt«, erklärt Hans Joachim Schellnhuber. Der Potsdamer Klimafolgenforscher informiert und berät als Sachverständiger Politik in Richtung auf ein Umdenken unserer Ressourcennutzung. Er sieht viele Alternativen zur »technikverliebten Bequemlichkeitsgesellschaft«: »Alle erfordern jedoch nicht die Reform, sondern die baldige Überwindung des fossilnuklearen Komplexes. Die rücksichtslose Suche nach Ersatz für fossile Energien wird die langfristigen Verknappungs- und Verteuerungstendenzen nicht eliminieren können.« Schellnhuber schlägt einen Gesellschaftsvertrag für das 21. Jahrhundert vor, um einen Übergang zur Nachhaltigkeit, ein Vorwärts zur Natur im Sinne echten Fortschritts zu leisten. Doch inwiefern finden Alternativszenarien überhaupt politisch und gesellschaftlich Gehör? Welche Rolle spielt die wissenschaftliche Expertise bei der politischen Willensbildung?
Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber (*1950) ist Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Dieses weltweit einzige Institut seiner Art erforscht fachübergreifend mögliche ökologische, ökonomische und soziale Auswirkungen des globalen Klimawandels. Der Physiker und Mathematiker lehrt zudem Theoretische Physik an der Universität Potsdam. Er gehört seit 1992 dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung »Globale Umweltveränderungen« an und ist derzeit dessen Vorsitzender. Er war wissenschaftlicher Chefberater der Bundesregierung während der deutschen EU-Präsidentschaft und des G8-Vorsitzes 2007. Neben zahlreichen fachwissenschaftlichen Publikationen veröffentlichte Schellnhuber (zusammen mit Stefan Rahmstorf) Der Klimawandel (2006).