Fest
Dokumentation © Greenpocket Bewegtbild / Berliner Festspiele
Am 12. September 1964 landete Martin Luther King, Jr. auf dem Rollfeld des Tempelhofer Flughafens. Zur Eröffnung der 14. Berliner Festwochen, zugleich Gründungsimpuls der Berliner Jazztage, die bis heute im Jazzfest Berlin fortleben, fand eine Gedenkfeier für John F. Kennedy statt. Kennedy hatte im Sommer 1963 – „Ich bin ein Berliner!“ – die Herzen der Bewohner der geteilten Stadt gewonnen und war nur wenige Monate später einem Attentat zum Opfer gefallen. Am 13. September 1964 um 11 Uhr morgens sprach Martin Luther King, Jr. zu seinem Andenken in der Berliner Philharmonie, später predigte er vor 20.000 Menschen in der Waldbühne und sprach auch in der Marien- und der Sophienkirche im Ostteil der Stadt.
Anlässlich des 50. Jahrestages seines Besuchs und dieser Rede veranstalten die Berliner Festspiele in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius „Ein Tag für… Martin Luther King, Jr.“ Mit Künstlern, Autoren, Schülern, Aktivisten und Zeitzeugen begeben wir uns auf Spurensuche dieses Besuchs.
Ebenso widmen wir uns der Frage, welche Aktualität die von Martin Luther King, Jr. vertretenen und gelebten Wertevorstellungen für uns noch haben, und wie sie heute politische Bildung und Förderung von Zivilcourage in unserer Gesellschaft beeinflussen.
Der Tag beginnt mit einer Tour durch Berlin, mit dem Rad oder zu Fuß, auf den Spuren von Martin Luther King, Jr. Ab 15:30 Uhr öffnet das Haus der Berliner Festspiele seine Türen und legt im Wechselspiel zwischen Diskussions-Beiträgen und Performances von u.a. Clayborne Carson, Grada Kilomba, Jocelyn B. Smith, Elke Naters, Philipp Ruch, der Theatergruppe Label Noir, mit Ausstellungen und einem Filmprogramm verschiedene Fäden aus, die dann am Abend auf der Bühne zusammengeführt werden: Mit Denys Baptistes Konzertperformance „Now Is the Time – Let Freedom Ring!“ zelebrieren wir den 50. Jahrestag dieses historischen Besuches wie auch den 50. Geburtstag des Jazzfest Berlin, das Martin Luther King, Jr. in diesem Jahr einen Festivalschwerpunkt widmet.
Diskussionen, Performances und Musik Rangfoyer
16:00 Uhr: „Martin Luther King, Jr. in the US: Yes, we can! – Mission accomplished?“
Keynote von Clayborne Carson (in engl. Sprache)
16:30 Uhr: Jocelyn B. Smith, „Soul Message“, Piano und Gesang
17:00 Uhr: „Where are we now? – Berlin 2014“
Panel mit Saraya Gomis (King Code), Elke Naters (Sharehaus), Philipp Ruch (Zentrum für Politische Schönheit) und Roland Stolte (Marienkirche)
Moderation: Natasha A. Kelly
Mit Filmclips und kurzen Theaterszenen aus „Heimat, bittersüße Heimat“ und „Satoe“ von Label Noir
18:15 Uhr: „Challenges ahead in a globalized world: facing the future“
Auszüge aus der szenischen Lesung „Plantation Memories“ von Grada Kilomba
Zwiegespräch zwischen Clayborne Carson und Grada Kilomba (in engl. Sprache)
Jazzfest Berlin Kassenhalle
18:00 Uhr: Der künstlerische Leiter Bert Noglik stellt das Programm des Jazzfest Berlin 2014 vor.
Abschlusskonzert Große Bühne
20:00 Uhr: „Now Is the Time – Let Freedom Ring!“
Konzert und audiovisuelle Performance von Denys Baptiste
In Kooperation mit dem Jazzfest Berlin
Ausstellungen
• The King Code Exhibition: Martin Luther King, Jr. @ Berlin 1964–2014
• EDEWA – Einkaufsgenossenschaft Antirassistischen Widerstands
• „Aus dem Fels der Verzweiflung einen Stein der Hoffnung hauen“ – Martin Luther King und die DDR (Wanderausstellung des Martin-Luther-King-Zentrums Werdau)
• Each One Teach One e.V. (Büchertisch)
Filme
• „King: A Filmed Record… Montgomery to Memphis“
(USA 1970, Regie: Sidney Lumet, Joseph L. Mankiewicz, Produktion: Ely Landau)
• „Der King Code. Martin Luther King, Jr. in Berlin“ (D 2014, Regie: Andreas Kuno Richter, Produktion: EIKON Nord Filmproduktion)
Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele in Kooperation mit der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius