Theater

Snake Dance

Manu Riche, Patrick Marnham / Brüssel, Oxfordshire
Eine Lecture-Performance und ein Film über die Erfindung der Atombombe und den Verlust der Unschuld

Deutsche Erstaufführung

Snake Dance

Snake Dance © Manu Riche

„Kalter Krieg“, „Krieg gegen den Terror“, „unendlicher Krieg“ – über die Bilder einer satten, grünen Wiese gesprochen, wirken diese Begriffe seltsam abstrakt.

Auch die Aufnahmen der kahlen Hügel in New Mexico strahlen eine beruhigende Schönheit aus. Hier konzipierte Robert Oppenheimer den Plan für die erste Massenvernichtungswaffe: Das Ergebnis des Manhattan-Projekts wurde 1942 in der Wüste von Los Alamos getestet, 1945 fertig gestellt und im August desselben Jahres über Nagasaki abgeworfen. 60 Jahre vorher hatte der Kunsthistoriker Aby Warburg in Los Alamos die Kultur der Hopi-Indianer studiert und den Klapperschlangentanz entdeckt: Die Hopi tanzten ihn einst, um sich ihren Ängsten zu stellen. Auf den Spuren von Warburg und Oppenheimer folgt Manu Riche und Patrick Marnham in ihrem Film „Snake Dance“ dem belgischen König Leopold II. auf seiner Suche nach Uranminen in den Kongo, dorthin, wo heute illegalisierte Minenarbeiter im Schlamm nach Kobalt graben. Von den Weiten New Mexicos geht es nach Kreuzlingen, wo Warburg wegen psychischer Probleme behandelt wurde, über Hiroshima und Nagasaki in den nuklearen Winter von Fukushima. Mit der Erfindung der Atombombe habe die Menschheit die Büchse der Pandora geöffnet, sagt Manu Riche. Und die Unschuld für immer verloren.

LECTURE
Text Aby Warburg
Adaption Patrick Marnham
Künstlerische Leitung Manu Riche
Mit Jerry Killick

FILM
Regie, Drehbuch Manu Riche, Patrick Marnham
Videoschnitt Michèle Hubinon
Kamera Renaat Lambeets
Ton Luc Cuveele
Produzent Manu Riche / Riche, Riche & Riche
Koproduzenten Eric Van Zuylen, RYVA / Wallonie, Suzane Van Voorst, ID TV Docs / Niederlande, James Mitchell, Soho Moon Pictures / Irland
Produktionsleitung Geneviève De Bauw / Thank You & Good Night productions, Brüssel

Lecture: Eine Produktion von Kaaitheater, gefördert durch das IMAGINE 2020 – Arts and Climate Change-Programm.

Film: Mit Unterstützung von Vlaams Audiovisueel Fonds VAF (Brüssel), Centre du Cinéma et de l’Audiovisuel de la Communauté française de Belgique, Nederlands Filmfonds, Irish Film Board, Tax Shelter van de Belgische federale regering / Koproduktion VRT-Canvas