Vorträge, Performances, Installationen

Schule der Distanz No. 1

Mit Ed Atkins, Omer Fast, Oliver Grau, Christiane Heibach, David Helbich, Finn Johannsen / Alexis Le-Tan / Gwen Jamois, Annika Kahrs, Doris Kolesch, Shintaro Miyazaki, Studierende der Universität Hildesheim mit Eike Wittrock, Mirjam Schaub, David Weber-Krebs, Stefanie Wenner

Ein zentraler Aspekt immersiver Kunsterfahrungen ist die Verschiebung vom distanzierten Betrachten hin zur situativen Koproduktion. Gewohnte Sicherheitsabstände verschwinden, die Kunst lässt sich mehr denn je anfassen, modellieren und beeinflussen. Das alles in von Künstler*innen geschaffenen Settings, in die das Publikum eintreten und die es sich aneignen kann.

Immersion beschreibt aber nicht nur Erfahrungen mit Kunst, sondern auch einen Modus der Weltwahrnehmung in Zeiten der Digitalisierung unserer Lebenswelten. Digitale Daten, Bilder und Klänge umgeben unser Leben und strukturieren zunehmend die Regeln unseres Alltags. Seit Big Data sind wir allerdings immer weniger Nutzer*innen dieser Daten, sondern werden von ihnen benutzt. Algorithmen organisieren unsere Leben und wissen schon, was wir wollen, bevor wir daran gedacht haben.

Für die Schule der Distanz No. 1 von 18. bis 20. November 2016 im Martin-Gropius-Bau entwickeln Künstler*innen und Wissenschaftler*innen neue Beiträge zur Frage nach Nähe und Distanz in immersiven Zeiten. Sie machen sichtbar, was sonst verborgen bleibt. Sie variieren Regelsysteme, die unveränderlich erscheinen. Und sie schaffen Räume, in denen ein anderes Denken entsteht. Bis tief in die Nacht hinein finden in versteckten Treppenhäusern, selten besuchbaren Winkeln und über den Dächern der Stadt Performances, Vorträge und Installationen statt. Die Schule der Distanz wird so zu einem Ort der geteilten Zeit, an dem durch verschiedenste künstlerische und wissenschaftliche Beiträge Bewusstwerdungsprozesse möglich werden.

Tagesprogramm

Freitag, 18.11.2016 | Samstag, 19.11.2016 | Sonntag, 20.11.2016

Mit

Ed Atkins
„Second Person“
Performance, 18.–20.11.2016, in englischer Sprache

Omer Fast
»Reden ist nicht immer die Lösung«
Ausstellung, 18.–20.11.2016 geöffnet bis 22:00

Oliver Grau
„IMMERSION: Werden wir uns jemals an sie gewöhnen? Zur historisch vergleichenden Bildforschung“
Keynote, 18.11.2016, 18:00, in deutscher Sprache

Christiane Heibach
„Technologien der Unmittelbarkeit“
Vortrag, 20.11.2016, in deutscher Sprache

David Helbich
„Be there, do this – visitor scores“
Performance/Installation, 18.–20.11.2016

Finn Johannsen / Alexis Le-Tan / Gwen Jamois
„I Can’t Turn Around“
Performance, 18.–20.11.2016
18.11.
Finn Johannsen: DJ Ron Hardy 1985 (Muzik Box, Chicago)
19.11.
Alexis Le-Tan: DJ Alfredo 1988 (Amnesia, Ibiza)
20.11.
Gwen Jamois: Mixmaster Morris 1993 (Telepathic Fish, London)
Ko-Kurator: Nguyễn Phương-Đan

Annika Kahrs
„Alone Together“
Performance/Installation, 18.–20.11.2016

Doris Kolesch
„Lob der Mittelbarkeit“
Keynote, 20.11.2016, 18:00, in deutscher Sprache

Shintaro Miyazaki
„Prinzip Oszillation – der immergierte Endverbraucher“
Vortrag, 19.11.2016, in deutscher Sprache

Studierende der Universität Hildesheim mit Eike Wittrock
„Feelings? It might be political“
Performance/Installation, 18.–20.11.2016

Mirjam Schaub
„Geiselhaft. Ausbrüche aus der Kunsterfahrung im Zeitalter der Immersion“
Keynote 19.11.2016, 18:00, in deutscher Sprache

David Weber-Krebs
„The Guardians of Sleep (confidential version)“
Performance, 18.–20.11.2016

Stefanie Wenner
„o.T. oder Can the Lecturer speak?“
Vortrag, 18.11.2016, in deutscher Sprache

Am 18. und 19.11.2016 veranstaltete das Forschungsprojekt „Reenacting Emotions. Strategies and Politics of Immersive Theater“ der Freien Universität Berlin unter der Leitung von Prof. Dr. Doris Kolesch, Kooperationspartner des Programms „Immersion“, eine internationale Konferenz mit dem Titel „Commit Yourself! Strategies of Staging Spectators in Immersive Theater“ im Martin-Gropius-Bau und der FU Berlin.
Detaillierte Informationen: www.sfb-affective-societies.de/en/veranstaltungen/termine/tagung_commityourself.html

Konzept & Dramaturgie Cornelius Puschke
Produktionsleitung Claudia Peters
Projektassistenz Anja Predeick
Technische Leitung Matthias Schäfer, Bert Schülke
Assistenz der technischen Leitung Florian Schneider
Praktikum Hannah Glauner

Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Immersion