Theater
nach William Shakespeare
Andriy Zholdak (Charkiw/Ukraine)
Uraufführung
Romeo und Julia. Das Fragment © Sergej Sverdelov
Shakespeare in der Version des ukrainischen Bilderzauberers Andriy Zholdak, des letzten existierenden „Surrealisten der Bühne“ (Georges Banu). Zholdaks bisherige Arbeiten auf der Grundlage klassischer Stücke – von Shakespeare, Goldoni, Gogol, Tschechow oder Turgenjew – stellen eine traumhaft intensive Bilderwelt vor, in der die Zerrüttungen der jüngsten Geschichte und Gegenwart auf schmerzhaft poetische Weise verarbeitet sind. Die bekannten Figuren bewegen sich, oft streng choreografiert, in unbekannten Abgründen. Beim Neu-Schreiben der alten Stücke folgt der Regisseur keinem psychologischen, soziologischen oder historischen Muster – sein Theater ist total und daher Verdichtung und Auflösung, Poesie und Performance, Konzentration und Ausschweifung zugleich. Zholdaks Klassikervisionen mit ihrem posthumanistischen Menschenbild abseits aller Traditionen und Vertrautheiten haben von Barcelona bis Tallinn heftige Diskussionen ausgelöst.
Wichtigstes Thema der Inszenierung „Romeo und Julia. Das Fragment“ ist, laut Zholdak, das Thema Heimat, die Ukraine heute. Die Produktion wurde am Shevchenko-Theater, Zholdaks Theater in Charkiw, entwickelt. Als Koproduktion mit spielzeiteuropa wird sie nun im Rahmen einer Zholdak-Werkschau an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz uraufgeführt.
Idee, Regie Andriy Zholdak
Bühne Andriy Zholdak, Tatjana Dimowa
Kostüme Tatjana Dimowa
Musik, Toninstallation Alexander Schetynsky
mit Darstellern des Shevchenko-Theaters, Charkiw/Ukraine
Eine Koproduktion von Charkiw State Academic Drama Theatre „T. Shevchenko“, „Agency Culture-Europe“, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin und spielzeiteuropa | Berliner Festspiele