Forum 2022

Das Forum des Theatertreffen der Jugend richtet sich an Theaterpädagog*innen, Theaterlehrer*innen, Studierende der Theaterpädagogik und Lehramt Theater, sowie an Künstler*innen, die mit jungen Theaterschaffenden arbeiten. Es untergliedert sich in die Bereiche Praxis und Dialog.

Theater und sich (wieder) treffen!

Pandemiebedingt änderten sich in den letzten zweieinhalb Jahren die Arbeits- und Probenpraktiken mit Jugendlichen grundlegend. Der Weg führte weg von der Probebühne, der Schulaula oder dem Klassenraum, hin zu unzähligen anderen Orten. Proben fanden in Wohnungen, im Stadtraum oder auf digitalen Plattformen statt, die zu neuen Proben- und Spielstätten wurden. Telegram, Instagram, gather.town oder Zoom-Kanäle ermöglichten neue Formen von Begegnungen und Inszenierungen. Es hieß Theatermachen unter den Bedingungen von Social and Physical Distancing.

Die Theaterarbeit mit Jugendlichen übt Zusammenarbeit und Teamfähigkeit– Gemeinschaft und Zusammenhalt sind Themen, die unter Pandemiebedingungen noch mehr an Dringlichkeit gewonnen haben. Aktuell steht die Frage im Raum: Wie wollen wir (anders) miteinander arbeiten? Wer sind „wir“? Und was verbindet sich mit den Begriffen Gemeinschaft, Partizipation und Diversität im Zusammenhang mit künstlerischer Praxis? Gibt es Grenzen in der Kunst des Kollektiven? Unter den Schlagworten: „Theater – Macht – Spiele“ zielen die Praxis-Workshops darauf, Fragen zu Spielleitung, künstlerischen Arbeitspraktiken und Kommunikationsweisen und den damit einhergehenden Ein- und Ausschlussmechanismen im praktischen Tun zu reflektieren.

Das Forum beginnt auch in diesem Jahr mit einem Kickoff-Workshop. Dieser Workshop bietet Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen und sich über das Festival sowie zu aktuellen Herausforderungen und Rahmen- und Gelingensbedingungen bei der Theaterarbeit mit Jugendlichen auszutauschen. Auch das Format „Nachgespräche“ soll hier gemeinsam gestaltet werden.

Die anschließenden Workshops der Sektion Praxis gehen von den künstlerisch-pädagogischen Positionen der Workshopleiter*innen aus und bieten den Teilnehmenden Einblicke in die jeweiligen Herangehensweisen und Strategien. Sie dienen sowohl als Spielräume als auch der Reflexion der eigenen künstlerisch-pädagogischen Praxis in der Arbeit mit jungen Menschen: Karu-Levin Grunwald-Delitz beschäftigt sich in seinem Workshop mit dem Thema „Geschlechtervielfalt“ und nimmt eine szenische Untersuchung von Rollen- und Geschlechterbildern vor. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie eine Auseinandersetzung mit Rollenbildern gelingen kann, ohne dass dabei Klischees und Stereotype reproduziert werden. Marietheres Jesse und Gianna Pargätzi bieten in ihrem Workshop „Arbeiten im Kollektiv“ Einblicke in Arbeitsweisen und Zugänge ihres queerfeministischen Performancekollektivs CHICKS*. Sie lenken den Blick auf die Verteilung von Macht und Hierarchien in Probenprozessen und laden dazu ein, Ansätze intersektionaler und queerfeministischer Theaterarbeit zu erproben.

In dem Workshop mit Laia Ribera Cañénguez geht es um die Frage nach dem „Wir“, der die Teilnehmenden in der Auseinandersetzung mit Objekten und Materialien nachgehen. Der Workshop lädt dazu ein, im praktischen Tun über die eigene Positionierung zu reflektieren.

Wie das Wechselspiel von Game und Theater aussehen kann, lotet Malte Andritter in seinem Workshop „Computerspiel meets Theater“ aus und rückt zugleich die Lebenswelt von Jugendlichen in den Blick: Was können Theaterschaffende (Erwachsene) von Jugendlichen lernen? Inwiefern gehen damit andere Formen der Zusammenarbeit einher? Das praktische Tun steht auch in diesem Workshop im Fokus, wie insbesondere die Entwicklung eines Theaterspiels, bei dem die Teilnehmenden selbst zu Avataren werden.

Die Sektion Dialog unter der Leitung von Kristina Stang, Fernando da Ponte und Maura Meyer lädt alle Teilnehmer*innen am FORUM und Fachbesucher*innen dazu ein, im Rahmen eines Aufführungsgespräches über die eingeladenen Produktionen des Theatertreffen der Jugend zu sprechen.

Die konzeptionelle Leitung des Forum liegt bei Ina Driemel – Theaterpädagogin in Theorie und Praxis. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Musik und Theater Rostock am Institut für Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Theaterpädagogik. Hier verantwortet sie den Q-MasterLehramt Theater.

Praxis

Samstag, 28. Mai 2022 10:00 – 12:30 Uhr und 13:30 – 16:00 Uhr (open space)
Theater und sich treffen – Kickoff-Workshop für Spielleiter*innen
Mit Kristina Stang, Maura Meyer und Fernando da Ponte

Zu Beginn des Festivals wollen wir uns in diesem Kick-Off-Workshop Zeit zum Kennenlernen nehmen. Was meinen wir – bzw. die unterschiedlichen Perspektiven, die dieses temporäre „wir“ ausmachen wenn wir von Theater sprechen? Welche Erwartungen stehen in Hinblick auf das Festival im Raum – wie wollen wir das Treffen gestalten? Ein zentrales Format des Kickoff-Workshops sind die Aufführungsgespräche für Spielleiter*innen „Theater und darüber reden!“ Deshalb wollen wir diesem Format vorab Raum zur gemeinsamen Gestaltung geben. Was sind die Anliegen, die im Hinblick auf Theater von und mit Jugendlichen gerade im Raum stehen? Lassen sich gemeinsame Themen und Fragestellungen identifizieren, denen wir nachgehen können? Wir formulieren Thesen und drängende Fragen und setzen uns mit unseren Selbstverständnissen als Akteur*innen im Handlungsfeld Theaterpädagogik auseinander. Kurz: ein Kennenlern-Workshop!

Kristina Stang studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis mit Schwerpunkt Theater an der Universität Hildesheim und an der Hogeschool voor de Kunsten Utrecht. Als Theaterpädagogin und Dramaturgin arbeitete sie von 2005 bis 2011 am Theater an der Parkaue, von 2011 bis 2015 am Jungen DT am Deutschen Theater Berlin und in der Spielzeit 2019/20 war sie Leiterin der Jungen Deutschen Oper. Seit 2015 ist sie außerdem freiberuflich als Theaterpädagogin, Dozentin und Dramaturgin tätig, u. a. am Jungen DT, der JugendTheaterWerkstatt Spandau, dem Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur LesArt, für das internationale literaturfestival berlin, den Jugend-Performancewettbewerb unart und an Berliner Schulen.

Maura Meyer ist Diplom Theaterpädagogin und seit 2005 in verschiedenen Kontexten Kultureller Bildung aktiv. Als freie Theaterpädagogin hat sie an unterschiedlichen Häusern in Berlin Projekte realisiert. Sie war mehrere Jahre Produktionsleiterin der Winterakademie und des House of Many am Theater an der Parkaue und des KLUBSZENE Festivals an wechselnden Bühnen in Berlin. Seit 2015 arbeitete sie als Projektleitung von TUKI – Theater & Kita und interessiert sich besonders für Kooperationsprojekte zwischen Bildungseinrichtungen und Theatern. Am Jungen DT betreut sie seit der Spielzeit 2017/18 den Bereich Theater und Schule.

Fernando da Ponte studierte Sozialwissenschaften, Philosophie und Erziehungswissenschaft auf Lehramt an der Universität Hamburg und der Universität Wien. Nach einer zweijährigen Projektleitung in der Abteilung Internationales und dem Referendariat samt Weiterbildung zur Theaterlehrkraft arbeitet er seit acht Jahren am Hermann-Hesse-Gymnasium in Berlin-Kreuzberg. In dieser Zeit leitete er mehrere Jahre das Schule mit Courage Netzwerk. Die Schulgemeinschaft und insbesondere der Fachbereich Theater kooperieren sehr eng mit dem Maxim Gorki Theater und beteiligten sich unter anderem an dem berlinweiten klassenübergreifenden Projekt „Klassen.los“ und am Festival „Future Words“, der UdK und den Kulturagenten Berlin. Seit 2016 bildet er Referendar*innen im Fach Philosophie/Ethik aus unter anderem zum theatralen Philosophieren.


Sonntag, 29. Mai 2022, 9:30 – 12:00 Uhr und 13:00 – 15:30 Uhr
Gender, Rollenbilder und Geschlechtervielfalt
Mit Karu-Levin Grunwald-Delitz

Die öffentliche Debatte über die Vielfalt der Geschlechter wird zwar mittlerweile breiter geführt, aber dennoch reproduziert sie weiterhin ein binäres Geschlechtersystem und einseitige Narrative. Ob bewusst oder unbewusst – stereotype Annahmen und Vorstellungen von Geschlechtlichkeit bestimmen unsere Wahrnehmung sowie unser Denken und Handeln. Auf diese Weise definieren auch wir, wem wie viel Raum und Macht zugestanden wird und was sag- und denkbar ist.

Der Workshop setzt sich für eine Haltung und eine berufliche Praxis ein, die den Freiraum für persönliche Entfaltung abseits von Geschlechterstereotypen fördert. Im ersten Teil geht er auf die soziale Konstruktion von Geschlecht ein. Er offenbart die alltägliche Reduktion und die dem gegenüberstehende real existierende Geschlechtervielfalt. Lebenswelten abseits der heteronormativen Matrix, insbesondere von trans* und inter* Menschen werden empathisch verständlich. Fragen über den eigenen Umgang mit dem Thema stehen zur Diskussion. Im zweiten Teil reflektiert der Workshop die eigenen geschlechtlichen Rollenvorstellungen. Welche Mimik, welche Gestik, welches Verhalten und welches Aussehen sind für mich weiblich oder männlich konnotiert und wie bewerte ich diese? In szenischen Übungen erproben wir Konnotations- und Irritationsmomente um zu sehen, wie sich auf der Bühne Geschlechtervorstellungen hinterfragen und aufweichen lassen.

Karu-Levin Grunwald-Delitz ist gelernter Kulturwissenschaftler*, Sozialpädagoge* und Schreibpädagoge*. In seiner freiberuflichen Arbeit liegt sein Hauptaugenmerk auf der Initiierung und Durchführung soziokultureller Projekte. Er nutzt die Mittel der biografischen Schreibarbeit und des performativen, biografischen Theaters um auf der Bühne oder in Texten Stimmen zu Wort kommen zu lassen, die im Alltag wenig Platz finden. Als trans*Mann setzt er sich für die gesellschaftliche Anerkennung von trans*Menschen ein. Er gibt Lesungen und Workshops. Im März 2022 ist sein Buch „Von sie. Zu er. Zu mir. Wege der Transgeschlechtlichkeit“ mit biografisch inspirierten Kurzgeschichten, Lyriks und spoken words beim Verlag edition assemblage erschienen. Mehr zu seiner Arbeit unter karu-grunwald.com.


Montag, 30. Mai 2022, 9:30 – 12:00 Uhr und 13:00 – 15:30 Uhr
Arbeiten im Kollektiv: Auf den Scherben des Patriarchats
Mit Marietheres Jesse und Gianna Pargätzi

Wie arbeiten CHICKS* als queerfeministisches Performancekollektiv und Netzwerk mit jugendlichen und erwachsenen Expert*innen zusammen? Mit welchen Strategien und Überzeugungen entwickeln CHICKS* Performances? Wir beschäftigen uns in dem Workshop damit, wie die Verteilung von Macht und Hierarchien sowohl im Probenprozess als auch in Inszenierungen und Aufführungsmomenten verhandelt werden kann: Wie können wir uns im Probenraum begegnen? Welche Begegnungen möchten wir mit Zuschauer*innen eingehen?

Auf Machtverteilung blicken wir aus intersektionalen, queeren und feministischen Perspektiven. Unser Fokus im Workshop liegt auf den Performances von Geschlecht und wie sich diese auf zwischenmenschliche Interaktionen auswirken. Wir experimentieren performativ damit, autobiografisches Material zu entwickeln und im Kontext von Gesellschaftsstrukturen zu betrachten. Anhand von praktischen Übungen, die aufzeigen, wie performatives Material bei Stückentwicklungsprozessen von CHICKS* generiert wird, verdeutlichen wir den Workshopteilnehmer*innen unsere Arbeitsweise. Diese erhalten zudem einen Einblick in unsere Zusammenarbeit mit Expert*innen, die unser Kollektiv sowohl ideell, strukturell als auch ästhetisch ausmachen.

CHICKS* sind ein freies Performancekollektiv, das diverse Expert*innen und interdisziplinäre Künstler*innen in einem queerfeministischen Netzwerks vereint. In ihren Performances verknüpfen CHICKS* Interaktive und installative Begegnungsformate mit einem Bildertheater der Objekte und Atmosphären. In intensiven ästhetischen und inhaltlichen Rechercheprozessen suchen CHICKS* nach dem Gemeinsamen in ihren unterschiedlichen Lebensrealitäten, nach dem, was sie umtreibt, was sie loswerden, was sie ändern wollen. Sie hinterfragen gesellschaftliche Konstruktionen von Gender, Sexualität, Klasse, race und Macht, um performative Alternativen und utopische Zusammenkünfte zu entwickeln. Außerdem organisieren CHICKS* Workshops, Seminare und Fortbildungen im Bereich der queerfeministischen und sexuellen Bildung mit Mitteln des Performativen Theaters für Jugendliche, Erwachsene, Profis und Laien.

Weitere Informationen:
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TRAILER/VIDEOS
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Dienstag, 31. Mai 2022, 9:30 – 12:00 Uhr und 13:00 – 15:30 Uhr
Wer sind „Wir”? - Über koloniale Kontinuitäten durch Materialtheater
Mit Laia Ribera Cañénguez

Wer sind „wir“ auf der Bühne?
Welche Rolle spielen dabei Materialien und Objekte?
Was können wir durch sie erzählen?
Was sagen sie über uns? Wie prägen sie uns?
Mit welchen anderen Menschen und Kontexten verbinden sie uns?
Welche koloniale Kontinuitäten stecken in den Materialien?
Was wenn sie mehr als „Objekte“ wären?

In dem Workshop werden wir mit unterschiedlichen Materialien performativ arbeiten, mit denen wir autobiografische Geschichten erzählen und Geschichten in den Materialien finden. Der Begriff der „kolonialen Kontinuitäten“ wird als Perspektive auf historische Ereignisse in Zusammenhang mit den persönlichen, strukturellen Privilegien untersucht. In der Beziehung und Auseinandersetzung mit den Objekten und Materialien werden wir über „uns“ reflektieren: über unsere Position in der Gesellschaft und die globalen Zusammenhänge sowie über unseren Umgang miteinander und mit der sogenannten Umwelt. Der Workshop basiert auf dem Stück „Kaffee mit Zucker?“, auf das in Form von Video- und Textfragmenten Bezug genommen wird.

Laia Ribera Cañénguez ist eine in Berlin lebende salvadorianische Künstlerin, die sich zwischen dokumentarischem Objekttheater, Performance und Visual Theatre bewegt. Die Performerin, Regisseurin und Theaterpädagogin entwickelt auch eigene Produktionen, wie Talking Back (2022); Kaffee mit Zucker? (2021), WAX-en (2020) – und arbeitet mit anderen Gruppen und Theaterhäusern zusammen. Laia hat Physical Theatre in Barcelona studiert und einen Master in Theaterpädagogik an der UdK Berlin abgeschlossen. Zuvor hat sie in Mittelamerika gelebt, wo sie Theaterstücke mit ihrem Performancekollektiv Colectiva Siluetas und der Gruppe Madrija realisiert hat – QUERENCIAS (2018), DISIDENCIAS (2014) und AFUERA (2012). In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich vor allem mit feministischen, postkolonialen und queeren Perspektiven. laiarica.com


Mittwoch, 1. Juni 2022, 9:30 – 12:00 Uhr und 13:00 – 15:30 Uhr
Computerspiel meets Theater
Mit Malte Andritter

Immersive und spielerische Theaterformen sind mittlerweile der letzte Schrei. Doch was ist das eigentlich? Und was kann Theater von (Computer)Spielen lernen? Game Theater stellt der Theaterarbeit neue Dramaturgien und Regelsysteme zur Verfügung, die nicht nur die Organisation, sondern auch die Ästhetik der Präsentation verändern. Diese Erfahrungsräume sind für viele Jugendliche nicht neu, denn sie bewegen sich täglich in virtuellen Spielen. An dieses Knowhow können wir in unserer Theaterarbeit anknüpfen. Wie baue ich Erfahrungswelten, in denen komplexe Themen spielerisch behandelt werden können? Welche Werkzeuge und Fähigkeiten brauche ich als Regisseur*in bzw. Gamedesigner*in? In diesem Workshop lernen wir ein Grundvokabular, mit dem wir das Zockerherz der Jugendlichen höherschlagen lassen. Nachdem wir gelernt haben, welche Spieltypen es gibt, entwickeln wir ein Theaterspiel, in dem wir selbst zu Avataren werden.

Ein Beispiel zum Point-And-Click Adventure mit einem Jugendclub findet ihr hier.

Malte Andritter ist freischaffender Künstler und Kulturvermittler in Schleswig-Holstein. Mit seinem Künstlerkollektiv Prinzip Rauschen entwickelt er recherchebasierte Theaterprojekte im ländlichen Raum. Nach seiner fünfjährigen Tätigkeit als Theatervermittler am Volkstheater Wien arbeitet er an Grund- und weiterführenden Schulen als Lehrkraft für Darstellendes Spiel. 2018 spezialisierte er sich durch die Fortbildungsreihe „Gameplay@stage“ an der Bundesakademie Wolfenbüttel. Seitdem forscht er an unterschiedlichen Gametheaterformen. Der Fokus liegt momentan an der Schnittstelle zwischen Theater und Point-and-Click-Adventures.


Freitag, 03. Juni 2022, 14 – 16:00 Uhr
Traumtheaterzukunft
Fühlst du dich manchmal „zu jung“ fürs Theater? Hast du dich schon einmal von Älteren bevormundet gefühlt? Weißt du etwas über „Adultismus“? In diesem Workshop mit dem Jugendtheaterrat erfährst du, was es damit auf sich hat. Zusammen suchen wir nach Wegen, für mehr künstlerische Mitsprache von jungen Menschen, um das Theater zu einem Ort für Alle zu machen. Lass uns gemeinsam träumen und neue Theaterwelten erkunden.

Ein Angebot für die Teilnehmer*innen des Campus und des Forum-Programms, keine Anmeldung nötig.

Mit Klara Schur und Felix Thoms vom Jugendtheaterrat Bayern
Der Jugendtheaterrat Bayern wurde im Frühjahr 2021 gegründet. Junge Menschen aus ganz Bayern kommen hier zusammen, um mehr Theater mit ihren Ideen und Aktionen zu schaffen. Das Ziel ist ein junges und diverses Theater, in dem jeder Mensch vertreten ist! Um das zu erreichen, arbeiten sie eng mit vielen Theatern zusammen, und sind bei Veranstaltungen in ganz Deutschland dabei.

Dialog

In einem täglichen Aufführungsgespräch zwischen Akteur*innen der eingeladenen Produktionen und Juror*innen, Spielleiter*innen und Forumsteilnehmer*innen werden formalästhetische, inhaltliche und thematische Aspekte der Produktionen diskutiert. Gefragt sind Expertise und Kritikfähigkeit, Neugier und ein scharfer Blick sowie Lust auf neue Perspektiven im Gespräch.

 

Mit

Kristina Stang studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis mit Schwerpunkt Theater an der Universität Hildesheim und an der Hogeschool voor de Kunsten Utrecht. Als Theaterpädagogin und Dramaturgin arbeitete sie von 2005 bis 2011 am Theater an der Parkaue, von 2011 bis 2015 am Jungen DT am Deutschen Theater Berlin und in der Spielzeit 2019/20 war sie Leiterin der Jungen Deutschen Oper. Seit 2015 ist sie außerdem freiberuflich als Theaterpädagogin, Dozentin und Dramaturgin tätig, u. a. am Jungen DT, der JugendTheaterWerkstatt Spandau, dem Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur LesArt, für das internationale literaturfestival berlin, den Jugend-Performancewettbewerb unart und an Berliner Schulen.

Maura Meyer ist Diplom Theaterpädagogin und seit 2005 in verschiedenen Kontexten Kultureller Bildung aktiv. Als freie Theaterpädagogin hat sie an unterschiedlichen Häusern in Berlin Projekte realisiert. Sie war mehrere Jahre Produktionsleiterin der Winterakademie und des House of Many am Theater an der Parkaue und des KLUBSZENE Festivals an wechselnden Bühnen in Berlin. Seit 2015 arbeitete sie als Projektleitung von TUKI – Theater & Kita und interessiert sich besonders für Kooperationsprojekte zwischen Bildungseinrichtungen und Theatern. Am Jungen DT betreut sie seit der Spielzeit 2017/18 den Bereich Theater und Schule.

Fernando da Ponte studierte Sozialwissenschaften, Philosophie und Erziehungswissenschaft auf Lehramt an der Universität Hamburg und der Universität Wien. Nach einer zweijährigen Projektleitung in der Abteilung Internationales und dem Referendariat samt Weiterbildung zur Theaterlehrkraft arbeitet er seit acht Jahren am Hermann-Hesse-Gymnasium in Berlin-Kreuzberg. In dieser Zeit leitete er mehrere Jahre das Schule mit Courage Netzwerk. Die Schulgemeinschaft und insbesondere der Fachbereich Theater kooperieren sehr eng mit dem Maxim Gorki Theater und beteiligten sich unter anderem an dem berlinweiten klassenübergreifenden Projekt „Klassen.los“ und am Festival „Future Words“, der UdK und den Kulturagenten Berlin. Seit 2016 bildet er Referendar*innen im Fach Philosophie/Ethik aus unter anderem zum theatralen Philosophieren.