Campus

Das Campus-Programm richtet sich an die Teilnehmer*innen des Theatertreffen der Jugend und ist nicht öffentlich. Es untergliedert sich in die Bereiche Praxis mit verschiedenen Theaterworkshops und Dialog mit den täglichen Nachgesprächen.

Praxis

Die Workshops erstrecken sich über mehrere Tage. Am Ende werden die Erfahrungen aller Teilnehmenden ggf. in einem gemeinsamen Workshop-Showing geteilt.

Workshop-Zeiten:
Sa, 22.4.2023: 9:30 – 12:00 Uhr und 14:00 – 16:30 Uhr
So, 23.4.2023: 9:30 – 12:00 Uhr und 14:00 – 16:30 Uhr
Mo, 24.4.2023: 9:30 – 12:00 Uhr und 14:00 – 16:30 Uhr
Di, 25.4.2023: Pause
Mi, 26.4.2023: 9:30 – 12:00 Uhr und 14:00 – 16:30 Uhr (Impuls)

Gut:Gehen – ein Performance- und Clownerie-Workshop
Präsent sein auf der Bühne – aber wie? Durch körperliche und performative Ansätze, Schreibaufgaben und Clownerie möchten wir dich in diesem Workshop ermutigen, deinen eigenen Impulsen nachzuspüren. Gemeinsam wollen wir die „Auszeit“ erforschen: bewusst loslassen und schauen, was passiert, gegenwärtig sein.
Der Workshop bietet euch den Raum, euch als Künstler*innen im Austausch mit uns und den anderen Teilnehmenden weiterzuentwickeln. Mal laut, mal leise, mit und ohne Worte, mal benutzen wir Requisiten, mal nicht. Dabei geht es uns darum, gemeinsam eine feinsinnige, achtsame innere Ausrichtung zu fördern. Du lernst Strategien, um mit dir und deinen Mitspieler*innen in Kontakt zu treten. Nach innen lauschen. Stille halten und aushalten. Wo hört mein Moment auf und wo fängt deiner an? In den Pausen atmet das Leben.

Von Canip Gündogdu und Rieke Oberländer


Held*innen – ein Schauspiel Workshop
Wie spielt man einen Helden, wie eine Heldin? Was ist das überhaupt auf der Bühne und im Film, was ist es im Leben? Greta Thunberg oder Martin Luther King? Batman oder Wonderwoman? Oder vielleicht eure Oma oder eine Person, die sich in einer normalen Alltagssituation mutig verhält? Und vor allem: Wie stellen wir sie dar? Braucht man ein besonderes Kostüm? Waffen? Superkräfte? In diesem Workshop suchen wir die Heldin oder den Helden in euch! Eure Stärken – eure ganz persönlichen Superkräfte – werden unser Thema sein. Wir suchen Wege, diese Kräfte zu erkennen und damit eure „inneren Held*innen“ darzustellen. Dabei werdet ihr schauspielerische Grundtechniken kennenlernen, die Euch dabei helfen, nach dem Heldenhaften in euch zu forschen und ihn/sie/they mutig auf der Bühne zu performen. Denn: „Ich ziehe es vor, mich meinen Problemen zu stellen, anstatt vor ihnen wegzulaufen. Weil es das ist, was Helden tun.“ (aus dem Film „Thor: Tag der Entscheidung“)

Mit Elizabeth Blonzen


Site-specific Performances – Der öffentliche Raum – Orte, Plätze oder Natur als Inspirationsquelle für Long Duration Performances
Der dreitätige Performance-Workshop nimmt den öffentlichen Raum mit seinen Orten, Plätzen oder die Natur als Ausgangspunkt und Inspirationsquelle für die Erarbeitung von Performance-Ideen. Ziel ist es, dass die Teilnehmer*innen am Ende des Workshops bis zu zwei Stunden in der Gruppe performen und ihre Arbeit danach gemeinsam reflektieren.
Anhand eigener Beispiele von Performances im öffentlichen Raum vermittelt Nezaket Ekici ein Grundverständnis für Site-specific Performances. In kurzen Exkursionen in die Stadt und die Natur setzen sich die Teilnehmer*innen mit dem Stadtraum auseinander und entwickeln gemeinsam im Plenum Ideen für ortsspezifische Performances.
Der Workshop ist praxisorientiert und arbeitet mit performativen Konzentrationsübungen. Durch die Einübung dieser Konzentrationsübungen erlernen die Teilnehmer*innen eine Präsenz im Raum zu entwickeln.
Eine Offenheit für körperliche Übungen und die gemeinsame Arbeit sind für das Gelingen des Workshops wichtig.

Mit Nezaket Ekici
Nezaket Ekici ist eine international bekannte Performance-Künstlerin. Stipendien und Kunstpreise (Auswahl): Kulturakademie Tarabya, Istanbul; Deutsche Akademie Rom Villa Massimo; Paula Modersohn-Becker Kunstpreis; Kulturaustausch-Stipendium Land Berlin für International Studio & Curatorial Program (ISCP) New York; Operndorf Afrika, Burkina Faso.


Freeze, Jump & Disappear
Kannst du ohne Mund sprechen und ohne Gehirn denken? Ist das überhaupt möglich oder ein Hirngespinst? In diesem Physical Theatre Workshop tauchen wir in die Welt des Undenkbaren ein. Schließlich ist im Theater alles möglich, oder etwa nicht? Es geht darum, unsere Körper aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen und das Spektrum der Wahrnehmungs- und Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern. Was ist Impuls, was ist Reaktion, was ist Handlung? Wir wollen alle Kapazitäten herauskitzeln, die in unseren Körpern stecken. Das machen wir durch unkonventionelle Musik, abgefahrene Spiele und nonverbale Smalltalks. Wir kommunizieren auf eine Weise, die mit Worten unmöglich wäre. Dabei erforschen wir auch unsere Gefühlswelten: von Euphorie über Liebe bis hin zu Wut auf die Welt.
Bringt gerne Kostüm und Rolle mit! Wir werden sie dekonstruieren und vielleicht sogar in ein nicht-menschliches Wesen verwandeln. Bring bequeme Kleidung und eine Wasserflasche mit.

Mit Rosalin Hertrich und Marc Carrera
DasKollaktiv

Marc Carrera ist Choreograph und Performer in der freien Szene in Berlin und Hamburg. Er hat neben seiner universitären Ausbildung auch ein Zertifikat in Tanzpädagogik bei TanzTangente/Nadja Raszewski Berlin (2022) erworben. Als Teil von Das Kollaktiv unterrichtet er seit 2017 kontinuierlich den Physical Theatre Kurs in Berlin.

Rosalin Hertrich, Gründungsmitglied von DAS KOLLAKTIV, lebt in Berlin, ist Performerin und Theater-Künstlerin. In ihren Performance-Projekten verknüpft sie Elemente aus ihrem Theater- und Bewegungswissen und begibt sich auf die Suche nach neuen performativen Ausdrucksformen. Seit über 15 Jahren realisiert sie Projekte für Jugendliche und Erwachsene, u. a. in Berlin, München, Nürnberg, Wien, Tschechien.


Vorhang war gestern! – Ein Workshop zur Inszenierung von Raum
Die Jacke an der Garderobe im Foyer abgeben, sich in einen Sitz chillen und 90 Minuten still auf eine Bühne schauen? Am besten mit Abendkleid oder Hemd? Und bloß nicht zu laut husten! Muss Theater so sein?
Nein! Wir denken die Bühne radikal um und machen uns die Räumlichkeiten in und um das Haus der Berliner Festspiele zu eigen. Gemeinsam reißen wir Räume aus dem Kontext ihrer Funktionen, untersuchen ihre Möglichkeiten und transformieren sie. Wir inszenieren sie mit Installationen aus Licht, Bild, Video, Sound, Duft, Objekt, Material und sogar Geschmack. Wie funktionieren Performances außerhalb der Bühne? Wie gestaltet man einen Audio-Walk? Welche Bilder wollen wir zeigen und was ist uns wichtig? Wir reißen die Wände unserer von Normen und Erwartungen geprägten Gesellschaft ein und erschaffen erfahrbare Räume, die wir mit unserer Haltung und nach unseren Vorstellungen gestalten.
Was ihr mitbringen müsst? Neugier und Lust auf neue Theaterformate – keine Vorkenntnisse nötig.

Mit Ilias Botseas und Antigone Akgün


Art & Aktivism: Untold stories
„There is no greater agony than bearing an untold story inside you.“― Maya Angelou
Wo und wie kann Kunst uns helfen eigene Ausgrenzungserfahrungen zu verarbeiten? Was brauchen wir, um diese Erfahrungen auf die Bühne bringen zu können? Wie können wir Kunst als Ausdruck von Aktivismus für eine gerechtere Welt nutzen?
Rassismus und Alltagsrassismus begegnen uns immer wieder. Sie können uns häufig in Sprachlosigkeit versetzen. Aber was, wenn wir diese Sprachlosigkeit aufbrechen? Im Rahmen dieses Workshops wollen wir uns über geteilte und unterschiedliche Erfahrungen mit Rassismus austauschen und diesen mit Worten und Bewegungen eine Sprache geben. Mit Mitteln verschiedener Kunstformen und inspiriert von BIPoC-Künstler*innen, die sich ähnlichen Fragen gestellt haben, werden wir uns gemeinsam auf eine Suche nach unseren Antworten auf diese Frage begeben.
Teilnehmer*innen sind dazu eingeladen, wenn vorhanden, eigene Texte oder Musik zum Workshop mitzubringen. Das ist keine Voraussetzung für den Workshop.

Mit Michelle Bray
Vierzehn Jahre lang arbeitete Michelle Bray als Schauspielerin, Puppenspielerin, Regisseurin und Agentin für Diversität an verschiedenen deutschen Theatern. Freiberuflich leitet sie seit 2009 Workshops, in denen sich Kultur und politische Bildung begegnen. Aufgrund eigener Erfahrungen als Schwarze Deutsche stehen die Themen „Antirassismus“ und „Zusammenarbeit in Vielfalt“ dabei häufig im Mittelpunkt. Seit 2021 ist sie freiberuflich als Beraterin, Trainerin und Speakerin für Awareness, Diversität und Empowerment tätig.


Was mich verfolgt wie ein Tier – eine Textwerkstatt
In dieser interdisziplinären Textwerkstatt wollen wir ergründen, was alles zum Text werden könnte. Was hat Potenzial literarisch zu sein? Der Traum von der letzten Nacht? Oder der Instapost, den ich überflogen habe? Dieser Tagebucheintrag, jener Tiktok-Clip, dieser Gedanke, der mich schon ewig verfolgt wie ein Tier? Sind es die Gegenstände in meinem Leben, die stummen und die, die zu mir sprechen? Sind es meine Sorgen, meine euphorischen „Highs“? Oder die letzte Voicemessage, die ich im Halbschlaf losgeschickt habe? Was ist es Wert, festgehalten und nochmal angeschaut zu werden?
Wir kommen in dem Workshop zusammen und schreiben, sammeln und verdichten Material. Wir erproben literarisch-künstlerische Methoden und suchen nach Formen, um davon zu erzählen, was uns beschäftigt.
Alle Disziplinen (Theater, Tanz, Musik, Video, Internet und mehr) sind willkommen.
Keine Vorkenntnisse im literarischen Schreiben erforderlich.

Mit Tanasgol Sabbagh und Hieu Hoang

Tanasgol Sabbagh ist eine in Berlin lebende Dichterin. Ihre literarischen Arbeiten präsentiert sie in Performances, Audiostücken, Videoinstallationen und musikalischen Kollaborationen. Sie ist Mitbegründerin des Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft sowie der gleichnamigen Veranstaltungsreihe, die politische Kunst abseits der deutschen Leitkultur verhandelt. Zusammen mit der Lyrikerin Josefine Berkholz ist sie Gründerin und Redakteurin des auditiven Literaturmagazins „Stoff aus Luft“, das als Podcast erscheint.

Hieu Hoang arbeitet als Autor und Theatermacher. Seit 2013 ist Hoang Mitglied beim Theaternetzwerk cobratheater.cobra. Von 2015 bis 2017 war er Teil der künstlerischen Leitung beim Theaterprojekt Haus der digitalen Jugend, das 2019 bis 2021 seine Fortsetzung im Projekt Haus der digitalen Antifaschist*innen fand. Er war 2020 Teilnehmer der Autor*innenwerkstatt Prosa des Literarischen Colloquiums Berlin (LCB) und schreibt zurzeit mit dem Arbeitsstipendium des Berliner Senats an seinem Romandebüt.


Impuls-Workshops
Mi, 26.4.2023: 9:30 – 12:00 Uhr und 14:00 – 16:30 Uhr

Masked actor: Basics und Transformation
Besonders in der freien Szene, in Jugendtheaterproduktionen oder im Schultheater sind häufig keine professionellen Maskenbildner*innen zur Hand. Das heißt, ohne Maske auf die Bühne oder selbst schminken!?
In diesem Workshop lernst du die Grundtechniken von Bühnen-Make-Up kennen und erfährst, wie man verschiedene Make-Up-Techniken und Materialien richtig anwendet, um ein professionelles und stimmiges Ergebnis zu erzielen.
Im zweiten Teil des Workshops beschäftigen wir uns darauf aufbauend anhand von genderneutralem Maskenbild mit größeren Verwandlungen, die durch Schminktechniken erzielt werden und zur Vertiefung der gespielten Rolle, der Darstellung der Figur und der Illusion von Theater beitragen können.
Egal, ob du Anfänger*in bist oder bereits Erfahrung mit dem Schminken hast, dieser Workshop ist für alle geeignet, die sich auf der Bühne bestmöglich präsentieren wollen.

Mit Manou Jacob
Manou Jacob ist Diplom-Maskenbildnerin und war bis 2005 an verschiedenen Theatern fest angestellt, darunter das Schauspielhaus Frankfurt und das Theater Koblenz. Zwischen 2006 und 2008 war sie als Leiterin der Maske am Maxim Gorki Theater tätig. Seit 2009 arbeitet sie als freiberufliche Maskenbildnerin und Make-Up-Artistin für Theater, Film und Fotoshootings und gibt Workshops, in denen sie ihre langjährige Erfahrung teilt.


Julia und Romeo – Auf dem Weg zur Schauspielschule
Wie bewerbe ich mich an einer Schauspielschule? Was ist der Unterschied zwischen einer staatlichen und einer privaten Schule und worin unterscheiden sich die einzelnen Schulen noch? Welche Rollen eignen sich zum Vorsprechen? Was sollte ich vermeiden? Wie viele Runden gibt es? Worauf achten die Prüfenden? Was soll ich anziehen? Soll ich mit Requisiten spielen oder keine verwenden? Kann ich mich zwischen den Rollen umziehen? Was mache ich mit einer Partnerszene – wen spreche ich an? Was ist mit Szenen aus Filmen? Werden nur selbstbewusste Personen aufgenommen? Welche Chancen habe ich als PoC, als Person mit Migrationshintergrund oder mit Beeinträchtigung?
Dieser Workshop beantwortet nicht nur diese und weitere Fragen, er empowert euch auf eurem Weg zu einem der begehrten Plätze. Bringt eine Rolle mit, die ihr vorsprechen wollt. Stottern, Stolpern, Text vergessen – Peinlichkeiten aller Art sind herzlich willkommen! Traut euch!

Von ElizabethBlonzen


Say it loud, say it clear!
Könnt ihr mich hören? In diesem Workshop über das Sprechen auf der Bühne sollen Teilnehmende ein tieferes Verständnis für das Zusammenspiel von Körper und Stimme entwickeln und lernen, ihre Texte in einem vollen, dynamischen und kraftvollen Ton auszudrücken.
Um ein tieferes Verständnis über die Zusammenhänge zwischen Körper und Stimme zu erlangen, werden zunächst der Ort der Stimmbildung im Körper und die möglichen Resonanzräume genauer untersucht. Wo entsteht Stimme und wie können wir sie präsenter machen? Anschließend schauen wir uns den Einfluss von Emotionen auf die Stimme genauer an und lernen sie in die Stimme zu integrieren und auf der Bühne bewusst einzusetzen.
Es wird eine Reihe von Übungen geben, die helfen, die Stimme voller und lebhafter auszudrücken und auf der Bühne präsenter zu sein.
Tragt während des Workshops bitte bequeme Kleidung, in der ihr euch gut bewegen könnt.

Mit Sonka Vogt
Sonka Vogt absolvierte ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover. Anschließend folgten mehrere Festengagements u. a. am Theater Magdeburg und am Theater Bremen. 2015 gründete sie mit Regisseurin Grit Lukas das Kollektiv SoG AG. Seit 2020 ist sie freiberuflich für Film-, Fernseh- und Theaterproduktionen tätig und gibt Workshops zu Stimm- und Sprechtrainings.


Die folgenden Workshops werden sowohl als Impuls- als auch als Intensiv-Workshop angeboten. Interessierte können sich im kürzeren Impuls-Format einen Einblick verschaffen:

Site-specific Performances – Der öffentliche Raum – Orte, Plätze oder Natur als Inspirationsquelle für Long Duration Performances
Der dreitätige Performance-Workshop nimmt den öffentlichen Raum mit seinen Orten, Plätzen oder die Natur als Ausgangspunkt und Inspirationsquelle für die Erarbeitung von Performance-Ideen. Ziel ist es, dass die Teilnehmer*innen am Ende des Workshops bis zu zwei Stunden in der Gruppe performen und ihre Arbeit danach gemeinsam reflektieren.
Anhand eigener Beispiele von Performances im öffentlichen Raum vermittelt Nezaket Ekici ein Grundverständnis für Site-specific Performances. In kurzen Exkursionen in die Stadt und die Natur setzen sich die Teilnehmer*innen mit dem Stadtraum auseinander und entwickeln gemeinsam im Plenum Ideen für ortsspezifische Performances.
Der Workshop ist praxisorientiert und arbeitet mit performativen Konzentrationsübungen. Durch die Einübung dieser Konzentrationsübungen erlernen die Teilnehmer*innen eine Präsenz im Raum zu entwickeln. Eine Offenheit für körperliche Übungen und die gemeinsame Arbeit sind für das Gelingen des Workshops wichtig.

Mit Nezaket Ekici (Vita siehe oben)


Vorhang war gestern! – Ein Workshop zur Inszenierung von Raum
Die Jacke an der Garderobe im Foyer abgeben, sich in einen Sitz chillen und 90 Minuten still auf eine Bühne schauen? Am besten mit Abendkleid oder Hemd? Und bloß nicht zu laut husten! Muss Theater so sein?
Nein! Wir denken die Bühne radikal um und machen uns die Räumlichkeiten in und um das Haus der Berliner Festspiele zu eigen. Gemeinsam reißen wir Räume aus dem Kontext ihrer Funktionen, untersuchen ihre Möglichkeiten und transformieren sie. Wir inszenieren sie mit Installationen aus Licht, Bild, Video, Sound, Duft, Objekt, Material und sogar Geschmack. Wie funktionieren Performances außerhalb der Bühne? Wie gestaltet man einen Audio-Walk? Welche Bilder wollen wir zeigen und was ist uns wichtig? Wir reißen die Wände unserer von Normen und Erwartungen geprägten Gesellschaft ein und erschaffen erfahrbare Räume, die wir mit unserer Haltung und nach unseren Vorstellungen gestalten.
Was ihr mitbringen müsst? Neugier und Lust auf neue Theaterformate – keine Vorkenntnisse nötig.

Mit Ilias Botseas und Antigone Akgün

Freeze, Jump & Disappear
Kannst du ohne Mund sprechen und ohne Gehirn denken? Ist das überhaupt möglich oder ein Hirngespinst? In diesem Physical Theatre Workshop tauchen wir in die Welt des Undenkbaren ein. Schließlich ist im Theater alles möglich, oder etwa nicht? Es geht darum, unsere Körper aus ganz unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen und das Spektrum der Wahrnehmungs- und Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern. Was ist Impuls, was ist Reaktion, was ist Handlung? Wir wollen alle Kapazitäten herauskitzeln, die in unseren Körpern stecken. Das machen wir durch unkonventionelle Musik, abgefahrene Spiele und nonverbale Smalltalks. Wir kommunizieren auf eine Weise, die mit Worten unmöglich wäre. Dabei erforschen wir auch unsere Gefühlswelten: von Euphorie über Liebe bis hin zu Wut auf die Welt.
Bringt gerne Kostüm und Rolle mit! Wir werden sie dekonstruieren und vielleicht sogar in ein nicht-menschliches Wesen verwandeln. Bring bequeme Kleidung und eine Wasserflasche mit.

Mit Rosalin Hertrich und Marc Carrera (Vitas siehe oben)
DasKollaktiv

Dialog

Die Nachgespräche zu den Produktionen sind neben den Aufführungen und dem Workshop-Programm ein wichtiges Element des intensiven inhaltlichen Austauschs der Gruppen untereinander. In kleineren Gesprächsgruppen haben alle Spieler*innen täglich Gelegenheit, persönliche Gedanken und Kritik gemeinsam zu formulieren und zu teilen. Diese Gespräche werden von Jungjuror*innen und ehemaligen Teilnehmer*innen des Theatertreffens der Jugend angeleitet.

Mit: Hannah Holz, Sakiye Boukari, Fynn Steiner und David Paraschiv

Labortag

Jetzt seid ihr dran!

Der Labortag bietet den Freiraum, sich zu ganz neuen Gruppen zusammenzufinden und ohne Anleitung einen Tag lang zu forschen, zu probieren, zu experimentieren, miteinander zu arbeiten und voneinander zu lernen. Über Spartengrenzen hinweg gibt es die Möglichkeit, sich mit ehemaligen Preisträger*innen aus den Bereichen Musik, Tanz und Text zu verbinden. Das Angebot besteht aus vier Laboren, die dazu einladen, die eigenen Ideen ganz frei zu verwirklichen. Die Räume sind mit Impulsen ausgestattet, zu denen gearbeitet werden kann. Diese Impulse können technischer oder inhaltlicher Natur sein, sie können Objekte oder Requisiten enthalten und Fragen aufwerfen. Vielleicht werden hier Entdeckungen gemacht, möglicherweise entstehen kleine Skizzen oder sogar Arbeitsbeziehungen für die Zukunft.

Der Labortag beginnt mit einem gemeinsamen Auftakt am Donnerstag, den 27. April um 10 Uhr im Parkett Foyer und endet um 21 Uhr mit einem gemeinsamen Rundgang durch die Labore und der Möglichkeit zu zeigen, was den Tag über entstanden ist.