Claire Vivianne Sobottke (*1982 in Duisburg) versteht ihre Arbeit als Ort des Widerstands, der es erlaubt, Normen des Denkens und Sehens zu verändern. Sie ist fasziniert vom Werden des Körpers in sinnlichen, choreografischen Prozessen. 2017 wurde sie von der Zeitschrift Tanz als „Hoffnungsträgerin des Tanzes“ ausgezeichnet und erhielt für ihr Solo „strange songs“ den Fm4 Award des Wiener ImPulsTanz Festivals, wo sie bereits 2013 danceWeb-Stipendiatin war. Die Arbeit mit Stimme, Sound und Sprache kann in Claire Vivianne Sobottkes Arbeit Motor inhaltlicher und choreografischer Prozesse werden – aus dieser Praxis entstand 2016 „strange songs“. 2014 entwickelte sie in Zusammenarbeit mit Tian Rotteveel „golden game“, 2016 im Rahmen des „Witch Dance Project“ in den Sophiensælen „in the woods“ und 2016 im Rahmen der Tanznacht Berlin gemeinsam mit Sheena McGrandles „Bounty“. 2017 initiierte und kuratierte sie „Amazonas“, eine interdisziplinäre Plattform zur Unterstützung und Vernetzung junger Berliner Künstlerinnen. „Amazonas“ unterstützt Künstlerinnen bei einer spezifischen Recherche mit einem Stipendium und versteht sich als Ort der Auseinandersetzung mit genderpolitischen Definitionen, Strukturen und Limitierungen. Claire Vivianne Sobottke unterrichtet in verschiedenen Kontexten, unter anderem am PACT Zollverein in Essen, HZT Berlin, beim ImPulsTanz Festival in Wien und an der University of the Arts Helsinki. Gemeinsam mit Silke Bake kuratierte und organisierte sie im Rahmen der Tanznacht Berlin 2018 das Format „Songs for Love and Rage“. 2018 feierte sie außerdem die Premiere von „celestial sorrow“ im Rahmen des Festivals Europalia in Brüssel, ihrer dritten Zusammenarbeit mit Meg Stuart und Damaged Goods, und war bei „Welt ohne Außen“ im Martin-Gropius-Bau erneut mit ihrer Arbeit „strange songs“ zu erleben. Ihr letztes Solostück „Velvet“ feierte 2019 bei Tanz im August im HAU Hebbel am Ufer Premiere. In einem Setting aus Erde, Pflanzen und Musik von Tian Rotteveel porträtiert und dekonstruiert Claire Vivianne Sobottke in dieser Arbeit weibliche Sexualität, Identität, Kategorisierungen sowie Normen des Sehens und Denkens.
Stand: Februar 2020