Liping Ting

Die Arbeiten der interdisziplinären Künstlerin und Musikerin Liping Ting (* in Taiwan, lebt in Taiwan und Paris) verbinden Kunst, Theater, Tanz, Literatur, Musik und Philosophie. Sie selbst verwendet häufig den Ausdruck „poésie d’action“. Mit dem Tanz, auch mit traditionellen chinesischen Tanztraditionen, ist sie schon früh über ihre Mutter in Berührung gekommen. In Taipeh studierte sie zunächst Philosophie. 1988 ging sie nach Frankreich, wo sie zuerst in Besançon und später an der Pariser Sorbonne Etudes theatrales (Angewandte Theaterwissenschaften) studierte. In ihrer Abschlussarbeit schlug sie einen Bogen von Samuel Becketts Theaterschaffen über die interdisziplinären Kunstformen der 1950er Jahre zum Schaffen von John Cage. Beide Denker wie auch der chinesische Dichter und Philosoph Zhuangzi haben eine große Bedeutung für Liping Tings künstlerische Arbeit.

Ihre Arbeiten verbinden oft installative und performative Elemente mit Medien (Klang und Video). Sie war aktiv in der Topophonie-Bewegung, die sich mit experimenteller Musik und Klang-Environments im urbanen Raum und in der Natur befasste. Ihre Performances beziehen sich auf multikulturelle Kommunikation, Anthropologie und soziale Entwicklungen.

Sie präsentierte ihre Arbeiten auf zahlreichen internationalen Festivals in Europa, Nordamerika und China wie 1999 bei Polysonneries (Lyon), 2000 bei Polyphonix (Paris), 2017 bei Inter Le Lieu (Quebec/Kanada) und in der Fergus McCaffrey Gallery (New York). 2018 war sie Stipendiatin des Berliner Künstlerprogramms des DAAD, nahm mit ihren Installationen und Performances an verschiedenen Festivals teil, u.a. mikromusik (DAAD) und Donaueschinger Musiktage, und zeigte ihre Arbeiten in Galerien und auf Ausstellungen.

www.nachodepaz.com

Stand: Februar 2019