Begüm Erciyas, 1982 in der Türkei geboren, studierte Molekularbiologie und Genetik in Ankara, während sie sich zeitgleich an verschiedenen Tanzprojekten beteiligte und Mitglied der Projekt- und Forschungsgruppe für darstellende Kunst [Laboratuar] wurde. Es folgte ein Abschluss in Choreografie an der Salzburg Experimental Academy of Dance (SEAD). Seit 2015 befasst sich Erciyas mit dem Entwickeln von transdisziplinären Formaten, die das klassische Aufführungssetting einer frontal ausgerichteten Black Box erweitern. Das Publikum wird eingeladen, einzeln in eine direkte Wahrnehmungssituation mit dem Stück zu treten. Das dadurch spürbar werdende Spannungsverhältnis zwischen Isolation und Kollektivität gehört zu den zentralen Themen ihrer Praxis. Erciyas Arbeiten sind auf Festivals und in Institutionen weltweit zu sehen, darunter im Rahmen des Kunstenfestivaldesarts in Brüssel, im Theater Nanterre-Amandiers und im Pact Zollverein. Von 2021 bis 2026 ist sie Artist in Residence am Kunstzentrum deSingel in Antwerpen.