Performance

Malign Junction (Goodbye, Berlin)

Alex Baczyński-Jenkins

Fünf Performer*innen von Alex Baczyński-Jenkins "Malign Junction (Goodbye, Berlin)" stehen und sitzen auf einem Holzpodest. Sie blicken nachdenklich in unterschiedliche Richtungen.

Alex Baczyński-Jenkins, Malign Junction (Goodbye, Berlin), 2025 © Gropius Bau, Foto: Spyros Rennt

Der Künstler und Choreograf Alex Baczyński-Jenkins setzt sich in seinen Performances mit Begierde und Entfremdung auseinander. Mit Malign Junction (Goodbye, Berlin) präsentiert er seine neueste, für den Lichthof des Gropius Bau entwickelte Arbeit. In seiner Praxis nutzt Baczyński-Jenkins Choreografie als Mittel, um über Gefühle, Wahrnehmung und Kollektivität nachzudenken. Im Zentrum stehen dabei alternative Erfahrungsweisen von Erinnerung, Zeit und Veränderung. 

Ausgangspunkt der neuen Performance von Baczyński-Jenkins ist Christopher Isherwoods Roman Leb wohl, Berlin aus dem Jahr 1939, der die vermeintlich letzten Tage des Berliner Nachtlebens und der Kabarettkultur während des Aufstiegs des Faschismus nachzeichnet. Berlin ist dabei sowohl ein konkreter Ort als auch eine Projektionsfläche, die Erzählungen über staatliche Gewalt, Transformation, das Leben in Gegenkulturen sowie Vorstellungen von Freiheit und Endlichkeit verkörpert. In der Choreografie tanzen die Performer*innen einem Ende entgegen – ein „Grande Finale“, das auf sich warten lässt. Malign Junction (Goodbye, Berlin) bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Verlust, Wut, Verführung, dem Unheimlichen und ekstatischer Hingabe.

Durch den intimen und fragmentarischen Austausch zwischen den Performer*innen erforschen die Choreografien von Baczyński-Jenkins Strukturen und Politiken des Begehrens. Relationalität bildet den Grundstein seiner Arbeit, was sich in der kollaborativen Entwicklungs- und Aufführungspraxis, aber auch im choreografischen Material zeigt. Dazu gehört die Untersuchung von Beziehungen vor dem Hintergrund von Empfinden und Sozialität, verkörpertem Ausdruck und Entfremdung, Alltagserfahrungen sowie utopischen und verborgenen queeren Geschichten.

Alex Baczyński-Jenkins ist Mitbegründer von Kem, einem queer-feministischen Kollektiv aus Warschau, das sich durch Choreografie, Performance und Sound mit sozialen Praktiken auseinanderzusetzt. Im Rahmen von verschiedenen experimentellen Formaten und durch den Aufbau von Communitys beschäftigt sich Kem mit kritischer Intimität und queerer Lust. 

Besetzung & Credits

Choreografie: Alex Baczyński-Jenkins
Kollaboration, Performance: Aaron Ratajczyk, Elvan Tekin, Samuel F. Pereira, Shade Théret, Mickey Mahar, Aaa Biczysko

Live Sound: Krzysztof Bagiński
Soundmaterial: Jasia Rabiej
Lichtdesign: Jacqueline Sobiszewski

Set Design: Société Vide
Styling: Christian Stemmler
Assistenz Styling: Sebastián Ascencio
Recherche: Sebastjan Brank, Andrea Rodrigo, Carlos Manuel Oliveira

Probenleitung, Assistenz der künstlerischen Leitung: Thibault Lac
Studioleitung: Andrea Rodrigo
Studio Management: Laura Cecilia Nicolás
Produktion: Darcey Bennett
Tour Management: Anna Posch, Darcey Bennett

Vielen Dank an: Jad Salfiti, Kasia Wlaszczyk, Cathal Sheerin, Jeremy Wade, Hugo Hectus, Melanie Jame Wolf, Matthias Moore, Eugene Yui Nam Cheung

Hinweis: Während der Performance kann es zu erhöhter Lautstärke kommen. Gehörschutzstöpsel erhaltet ihr bei Bedarf am Welcome Desk in der Eingangshalle.

Malign Junction (Goodbye, Berlin) ist kuratiert von Nora-Swantje Almes, Kuratorin Live-Programm und Vermittlung, mit Alexandra Philippovskaya, Assistenzkuratorin Live-Programm und Vermittlung, und Edessa Malke, Volontariat Live-Programm und Vermittlung.

Die Arbeit ist eine Produktion des ABJ Studio, koproduziert vom Kunstenfestivaldesarts Brüssel, Tanzquartier Wien, Festival d‘Automne Paris, deSingel Antwerpen, Arsenic Lausanne, PACT Zollverein Essen, Teatro Municipal do Porto, MDT Stockholm, Instytut Adama Mickiewicza.
Unterstützt durch das Santarcangelo Festival
Mit Dank an Radialsystem