
MELENCOLIA
© Anja Koehler / Bregenzer Festspiele
MaerzMusik 2025 findet vom 21. bis 30. März unter der künstlerischen Leitung von KamilaMetwaly statt. Die 24. Ausgabe des von den Berliner Festspielen veranstalteten Festivals wird am 21. März um 20:00 Uhr mit der experimentellen Musiktheater-Show „MELENCOLIA“ von Brigitta Muntendorf und Moritz Lobeck im Haus der Berliner Festspiele in Kooperation mit der StaatsoperUnter den Linden eröffnet. Eine weitere Vorstellung findet am 22. März um 17:00 Uhr statt. Der Ticketvorverkauf startet heute, 14. November, um 14:00 Uhr.
Das Auftragswerk der Bregenzer Festspiele und des Ensemble Modern wurde am 18. August 2022 in Bregenz uraufgeführt. Nach einem Gastspiel beim HOLLAND Festival feiert „MELENCOLIA“ bei MaerzMusik zur Festivaleröffnung am 21. März 2025 in Kooperation mit der Staatsoper Unter den Linden Deutschlandpremiere. In immersiven 3D-Klanglandschaften nehmen Musiker*innen des Ensemble Modern und des Apollo-Chors der Staatsoper Unter den Linden die Zuhörer*innen mit auf eine Erkundung von rätselhaften, melancholischen Welten, in denen Realität und Virtualität auf der Bühne verschmelzen. „MELENCOLIA“ überschreitet das vordergründig Spektakuläre, um das Publikum zur Selbstreflexion anzuregen und darüber hinaus die Gleichgültigkeit des Universums herauszufordern. Die Produktion wurde als erstes Musiktheater mit einer Ehrennennung beim Prix Ars Electronica für sein Innovationspotenzial ausgezeichnet.
In den folgenden neun Festivaltagen von MaerzMusik 2025 (bis 30. März) werden weitere multidisziplinäre Projekte und Konzerte zu erleben sein, die traditionelle Dualismen infrage stellen und neue, vernetzte Perspektiven präsentieren. Diese Perspektiven unterstreichen die tiefgreifende Verflechtung unserer sozialen, technologischen und ökologischen Systeme. Im Mittelpunkt dieser künstlerischen Auseinandersetzung steht Enno Poppes neue Komposition „Streik“ für zehn Drumsets, die gerade bei den Musiktagen in Donaueschingen uraufgeführt wurde und die Frage aufwirft: Was passiert, wenn ein Soloinstrument vielfach multipliziert wird? Das Stück „POETICA“ von Chaya Czernowin – für Steven Schick und Les Percussions de Strasbourg komponiert und im April 2024 bei HELLERAU uraufgeführt – beleuchtet weitere Dimensionen der Perkussion und beschäftigt sich zugleich mit der Kraft des Atems. Sein Festivaldebüt feiert das Ensemble Nikel – mit „Minor Characters“ von Jennifer Walshe und Matthew Shlomowitz (UA August 2023, Darmstädter Ferienkurse) sowie „Limina / Sensation 1“ von Mark Barden und Ligia Lewis. Außerdem hat das neue Werk „Drifting to the Rhythms at the Southeast of Nowhere“ des Berliner Duos Nguyễn + Transitory Premiere, das in Thailand in Zusammenarbeit mit Tanzkünstler*innen aus Chiang Mai entwickelt wird.
MaerzMusik 2025 präsentiert außerdem Arbeiten von Jad Atoui, Wojtek Blecharz, Raven Chacon, Susie Ibarra, Mazen Kerbaj, Panayiotis Kokoras, Kuba Krzewiński, Joan La Barbara, Catherine Lamb, George Lewis, Liza Lim, Wadada Leo Smith, Ute Wassermann, Pamela Z u. a. sowie Ensembles wie das Percussion Orchestra Cologne, Synaesthesis, Yarn/Wire und das Monochrome Project.
Der Ticketvorverkauf für „MELENCOLIA“ startet am 14. November, für die weiteren Programmpunkte am 9. Januar. Das komplette Festivalprogramm wird im Februar veröffentlicht.
Die Akkreditierung für MaerzMusik 2025 startet mit dem Ticketvorverkauf im Januar.
Gerne vermitteln wir Interviews mit der künstlerischen Leiterin Kamila Metwaly und mit beteiligten Künstler*innen. Bitte kontaktieren Sie uns per Mail presse@berlinerfestspiele.de oder rufen Sie uns an unter +49 30 254 89 223.
Pressebilder stehen zum Download bereit.
„MELENCOLIA“
von Brigitta Muntendorf und Moritz Lobeck
Haus der Berliner Festspiele
21. März 2025 um 20:00 Uhr
22. März 2025 um 17:00 Uhr
Ausgehend von Albrecht Dürers Kupferstich „Melencolia I“ werden auch auf der Bühne von „MELENCOLIA“ zahlreiche Figuren und Themen zueinander in Beziehung gesetzt: Zwischen Fußballstadien und digitalen Friedhöfen virtueller „Second Life“-Umgebungen, österreichischen Volksliedern, virtuoser Instrumentalmusik und japanischer Karaoke, KI-Stimmklonen und digitalen Gästen wie dem iranischen Ney-Anbān Virtuosen Saeid Shanbehzadeh begeben sich Muntendorf/Lobeck in sieben Tableaus auf die Suche nach dem befreienden melancholic mood.
Das auf 14 Musiker*innen des Ensemble Modern zugeschnittene und von Sänger*innen des Apollo-Chors begleitete Werk thematisiert die historische Vielschichtigkeit der Melancholie, die unter anderem als Krankheit, als Mittel zur Überwindung irdischen Leids oder als Schwester des Genies wahrgenommen wurde. Das rätselhafte Polyeder in Albrecht Dürers Kupferstich ist zum Symbol für diese Widersprüche inmitten menschlicher Sehnsucht nach Erlösung geworden.
„MELENCOLIA“ verbindet klassische Darstellungsformen mit modernen Mitteln an den Schnittstellen von Kunst und Technologie. In einer postdigitalen Umgebung webt das Musiktheater einen faszinierenden Klang- und Bildteppich, einen hybriden Raum zwischen Showroom und Greenscreen-Studio, zwischen realen und virtuellen Welten. „MELENCOLIA“ überschreitet das vordergründig Spektakuläre, um das Publikum zur Selbstreflexion anzuregen – und um nicht weniger als die Gleichgültigkeit des Universums herauszufordern.
Brigitta Muntendorf – Komposition, Musikalische Leitung, Inszenierung, Dramaturgie
Moritz Lobeck – Inszenierung, Dramaturgie
Veronika Simmering – Visuelle Welten
Sita Messer – Bühne, Kostüme
Begoña Garcia Navas – Lichtdesign
Matthias Rieker – Licht
Floris Dijkers – Lichtoperator
David Bräuer – Technische Leitung
Warped Type, (Andreas Huck, Roland Nebe) – Live-Video
Felix Dreher – Klangregie
Lukas Nowok – Audio-Programmierung, Live-Elektronik
Banu Sahin – 3D-Sound
Volker Bernhard – Tontechnik
Saeid Shanbehzadeh – Ney-Anbān (virtueller Solist)
Mitglieder des Apollo-Chors der Staatsoper Unter den Linden
Ensemble Modern
Die Wesen aus „MELENCOLIA“ können als Augmented-Reality-Objekte ins Jetzt geholt werden. Dafür muss die interaktive App MELENCOLIA aus dem GooglePlay oder AppStore heruntergeladen werden und während des Veranstaltungsbesuchs einer der ausgehängten QR-Codes in den Foyers im Haus der Berliner Festspiele eingescannt werden. Wenn mehrere Personen die App zur gleichen Zeit und am gleichen Ort nutzen, können sie einen melancholischen Handychor bilden.
In Kooperation mit der Staatsoper Unter den Linden
Ein Auftragswerk der Bregenzer Festspiele und des Ensemble Modern
MaerzMusik wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Medienpartner: radio3, Deutschlandfunk Kultur, arte, Monopol – Magazin für Kunst und Leben, field notes, Dussmann das KulturKaufhaus, Wall AG und Yorck Kinogruppe.