
A Border Is a Line That Birds Cannot See
© Kieron Jina
Das Theatertreffen der Berliner Festspiele feiert dieses Jahr in seinem Rahmenprogramm das 60-jährige Bestehen des Internationalen Forums, der globalen Nachwuchsplattform des Festivals. Unter dem Titel „Forum Theatertreffen 1965–2025“ präsentieren ausgewählte Alumni der vergangenen sechs Jahrzehnte eine Reihe von performativen Beiträgen, Impulsen, Lesungen, Installationen und Film sowie Diskursveranstaltungen.
Als Begegnung junger Bühnenangehöriger“ im Jahr 1965 gegründet und seit 1980 in Kooperation mit dem Goethe-Institut internationalisiert, ist das Internationale Forum jährlich für rund zwei Wochen Begegnungsort und wichtiger globaler Resonanzraum des Theatertreffens. Bis heute versammelte das Internationale Forum insgesamt 2476 Künstler*innen aus 90 Ländern. Das Jubiläumsprogramm „Forum Theatertreffen 1965–2025“, kuratiert von Aljoscha Begrich, Sima Djabar Zadegan und Nora Hertlein-Hull, rückt das vielfältige kreative Schaffen von ausgewählten 53 Alumni aus 60 Jahren Internationales Forum (IF) in den Fokus.
Zur feierlichen Eröffnung am Samstag, 3. Mai im Haus der Berliner Festspiele blicken Dramaturg Hermann Beil (IF 1965 / Berlin), Alumnus der ersten Stunde, und Künstler*in Meloe Gennai (IF 2024 / Genf) auf das Internationale Forum zurück. In einer Premiere lädt Regisseur Amitesh Grover (IF 2013 / Delhi) seine IF-Kolleg*innen – u. a. Martine Dennewald (IF 2006 / Montréal), Thomas Engel (IF 1999 / Berlin), Pathipon Miss Oat (IF 2022 / Bangkok) und Jossi Wieler (IF 1981 / Berlin) – zu einem digitalen Kommentar zur globalisierten Welt. Der Theatermacher Dima Levytskyi (IF 2016 / Kyjiw) präsentiert am selben Tag in einem Fotoalbum mit Audiokommentar Bilder aus dem Alltag und Leben in Kyjiw.
Über den gesamten Festivalzeitraum, vom 3. bis 17. Mai, werden eine Reihe performativer Beiträge präsentiert. Internationale Alumni beschäftigen sich mit Zensur, feministischem Widerstand, Kriegstraumata, Zugehörigkeit und Zuschreibungen. Wang Chong (IF 2013 / Peking) zeigt die Lecture Performance „Made in China 2.0“, Kieron Jina (IF 2019 / Johannesburg) die Tanzperformance „A Border Is a Line That Birds Cannot See“, Carolina Mendonça (IF 2015 / São Paulo) ihr Work in Progress „Something Is Approaching“, Nofar Sela (IF 2018 / Jerusalem) die Premiere ihrer Arbeit „Almost There“, Laila Soliman (IF 2010 / Kairo) die Kaffeezeremonie „Wanaset Yodit“ und Sebastián Squella (IF 2018 / Santiago de Chile) die Spielanordnung „Beyond Democracy“. Tea Tupajić (IF 2013 / Zagreb) präsentiert ihren Film „Darkness There and Nothing More“.
Zwei Paneldiskussionen am 11. und 16. Mai reflektieren die Verengung der ökonomischen und politischen Spielräume des Theaters und präsentieren künstlerische Reaktionen darauf. Es diskutieren unter anderem die Alumni Azadeh Ganjeh (IF 2019 / Ottersberg), Kristóf Kelemen (IF 2021 / Budapest), Barrie Kosky (IF 1989 / Berlin), Tanja Krone (IF 2007 / Berlin), und Julia Wissert (IF 2017 / Dortmund).
Auch die zeitgenössische Dramatik erhält eine Plattform: Unter den Alumni des Internationalen Forums finden sich namhafte Dramatiker*innen, wie Emre Akal (IF 2019 / München), Philippe Heule (IF 2018 / St. Gallen), Anastasiia Kosodii (IF 2019 / Zaporizhzhia), Kay Matter (IF 2024 / Zürich), Nele Stuhler (IF 2016 / Eppendorf) und Olivia Wenzel (IF 2017 / Weimar). Aus ihren Texten lesen am 4. und 8. Mai unter dem Titel „Text, Tisch, Wasserglas I + II“ Schauspieler*innen wie Mareike Beykirch (IF 2019 / Berlin) und David Guy Kono (IF 2019 / Mülheim an der Ruhr). Im Anschluss finden Gespräche über das Schreiben, das Entstehen von Texten und die Relevanz der Dramatik in der Gegenwart statt.
Das Programm endet am 17. Mai mit einem Ausblick: In der öffentlichen Veranstaltung „The Forum’s Forum“ präsentieren die 33 Stipendiat*innen des aktuellen Jahrgangs in spielerischen Mini-Lectures ihre Denk- und Arbeitsweisen und weisen somit in die Zukunft des künstlerischen Schaffens in lokalen und globalen Kontexten.
Die Veranstaltungen des Rahmenprogramms finden größtenteils in der Kassenhalle im Haus der Berliner Festspiele statt. Der Raum wird zum großen Forum, in dem die Namen aller Alumni präsentiert werden und in einer Installation auf die 60 Jahre Internationales Forum zurückgeblickt wird.
Detaillierte Informationen zu den Veranstaltungen stehen mit der Spielplanveröffentlichung ab Freitag, 4. April auf der Website bereit.
Hauptförderer des Rahmenprogramms „Forum Theatertreffen 1965–2025“ sind die Bundeszentralefür politische Bildung/bpb und die Heinzund Heide Dürr Stiftung.
Das Festival dankt all seinen Kooperationspartnern und Unterstützern, insbesondere dem GoetheInstitut, sowie allen Beteiligten für die Zusammenarbeit.
Save the Date:
Spielplanveröffentlichung und Akkreditierungsstart:
Freitag, 4. April 2025
Start Ticketvorverkauf:
Donnerstag, 17. April 2025 um 14:00 Uhr
Pressegespräch mit Künstler*innen der 62. Festivalausgabe:
Mittwoch, 30. April 2025 um 11:00 Uhr, Haus der Berliner Festspiele
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