
Theater
Ein Stück von Wanda Golonka
An Antigone © Cyril Minoux, Paris
Antigone widersetzt sich der staatlichen Anordnung, dem Edikt Kreons. Sie folgt ihrer eigenen Überzeugung – und bestattet ihren toten Bruder. Für ihre kompromisslose Unbedingtheit bezahlt sie am Ende mit dem Leben. Die Figur der Antigone wirft die zeitlose Frage nach der Übereinstimmung des individuellen Handelns und seiner gesellschaftlichen Bedeutung auf.
„An Antigone“ von Wanda Golonka ist keine herkömmliche Inszenierung der Sophokles-Tragödie, sondern eine Annäherung, eine Einkreisung des Stoffes in acht Solo-Performances, deren Ausgangspunkt der klassische Text in der Hölderlin’schen Fassung ist. Im Versuch, den Widersprüchen und Rissen der Existenz in der Auseinandersetzung mit dem Antigone-Thema auf den Grund zu gehen, lotet das Stück die Möglichkeiten der Kommunikation und Wahrnehmung im Theater aus. Es transformiert den Stoff in eine zeitgenössische Raum-/Körper-/Bild-Sprache, die sich letztlich einer eindeutigen Zuordnung entzieht und ungewöhnliche Spiel-Räume zur Folge hat: Hinter- und Seitenbühne, Zuschauerraum und Foyers.
Wanda Golonka, geboren 1958 in Lyon, entwickelte sich mit dem von ihr mitbegründeten Ensemble Neuer Tanz (1986; Düsseldorf) zu einer der interessantesten Choreografinnen in Deutschland. Seit 2001 arbeitet sie als Regisseurin und Choreografin am Schauspiel Frankfurt. Hier entstand auch das Projekt „An Antigone“ als eine Folge von acht Einzelpremieren, verteilt über die Spielzeit 2002/03.
Regie, Raum, Kostüme Wanda Golonka
Dramaturgie Susanne Traub
Licht Michael Bischoff, Nicol Hungsberg, Frank Kaster, Stefan Döhler
Live-Video Anna Schild
Video Philip Bußmann
Mit Hilke Altefrohne, Oliver Kraushaar, Abak Safaei-Rad, Jennifer Minetti, Véronique Dubin, Samuel Zach, Nicola Gründel u. a.
Produktion schauspielfrankfurt