
Theater
von John Jesurun
Uraufführung
Chang in a Void Moon / Episode #58 © David Baltzer / ZENIT
Die „Chang“-Serie ist die längste Theater-Soap der Welt. Sie begann 1979 als Kurzfilm, bald darauf ging ihrem Schöpfer John Jesurun das Geld für Filmproduktionen aus, und er brachte die Geschichte auf die Bühne. Im New Yorker Pyramid Club, eigentlich ein Ort für Punk-Konzerte, liefen von Juni 1982 bis April 1983 die ersten 36 Folgen. Der Rhythmus der einzelnen Produktionen war unerbittlich – am ersten Tag: Schreiben, am zweiten, vierten und sechsten Tag: Proben, am siebten Tag: Premiere – und gleich wieder alles von vorn. Schauspieler, die wegen anderer Verpflichtungen dem Wochendienst nicht nachkommen konnten, wurden gefilmt und per Monitor in die Aufführung eingefügt. So entstand das interaktive Video-Theater, das zwanzig Jahre später zu einem Markenzeichen des Zeitgenössischen auf der Bühne wurde.
Die vielfach verästelte und ziemlich surreale Geschichte um Chang – in 25 Jahren Laufzeit längst zu einem mächtigen Parallel-Universum gewuchert – entzieht sich einem Versuch der Zusammenfassung. Chang ist Geschäftsmann, genießt in 52 Ländern der Erde diplomatische Immunität und steht unter dem titelgebenden astrologischen Zeichen des „leeren Monds“. Er war einmal mit Contessa Isabella verheiratet, hat Kinder und Kindeskinder – die Genealogie ist ungefähr so übersichtlich wie der griechische Götterhimmel. Die Handlung, die sich über die ganze Erde spannt, rast durch alle Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts. Für Berlin wird eigens Folge 58 entstehen: Changs alte Bekannte Mrs. Fangitu hat einmal für eine Berliner Bank gearbeitet. Außerdem war sie Modedesignerin und mit Dr. Ibanez liiert, und mit dem rätselhaften Geschäftsmann Chang hat sie bereits in den vierziger Jahren schwerkriminelle Deals abgewickelt …
Text, Regie, Design, Video John Jesurun
Musik Barbez
Lichtdesign Jeff Nash
Technische Leitung Richard Connors
Mit
Antonio Cerezo, Sanghi Choi, John Hagan, Donna Herman, Anna Köhler, Annie Labois, Jason Lew, Greg Mehrten, Rebecca Moore, Arne Nobel, Darren Pettie, Sylvia Schwarz, Susanne Strenger, Ching Valdes, Helena White
Dank an Ellen Stewart, La Mama, Kiki Martins, Irene Young, Kirk Winslow, Frank Maya, Pyramid Club, Bobby Bradley, Chris Clements, Larry Maxwell, William Harris