Tanz

Four New Works

Lucinda Childs Dance Company

Uraufführung 7. August 2024, International Summer Festival Kampnagel, Hamburg

Lucinda Childs zieht an einem Seil. Die Choreografin trägt einen dunkelgrauen Overall und hat graue Haare.

Lucinda Childs in „Geranium ’64“ (2024) © Alexandra Polina

Mit „Four New Works“ präsentiert Lucinda Childs, eine der Ikonen des postmodernen Tanzes, gemeinsam mit ihrer Lucinda Childs Dance Company und in Kollaboration mit dem Künstler Anri Sala, dem Pianisten Anton Batagov und den Komponist*innen Philip Glass und Hildur Guðnadóttir ihre jüngsten Arbeiten erstmals in Berlin. Neben neuen Kurzstücken für die Tänzer*innen ihrer Kompanie ist auch ein Solo der Choreografin selbst zu erleben.

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„Four New Works“, die im August 2024 auf Kampnagel in Hamburg Premiere feiern und von den Berliner Festspielen koproduziert werden, sind die ersten der jüngsten Arbeiten, die Lucinda Childs seit beinahe einer Dekade mit ihrer Kompanie entwickelt hat. Der Showcase ermöglicht einen tieferen Einblick in den ästhetischen Kosmos und das aktuelle Schaffen der New Yorker Choreografin und Tänzerin. Zugleich veranschaulicht er die Entwicklung ihrer künstlerischen Arbeit als eine der Pionier*innen des postmodernen Tanzes über fünf Jahrzehnte hinweg. Ihren Stil prägen minimalistisch-pure Bewegungsmuster, die – rasant und präzise ausgeführt – unzählige Male wiederholt und variiert werden und so eine hypnotische Sogwirkung entfalten.

„Actus“, die erste der präsentierten Arbeiten, ist ein Duett zur Kantate „Actus Tragicus“ von Johann Sebastian Bach. Als Trauermusik komponiert, eröffnet Bachs Frühwerk einen bewegenden Dialog über das ewige Leben und irdische Leiden, bietet dabei tröstende, aber auch scharfe Klänge. Anknüpfend an „Actus“ ist unter dem Titel „Geranium ’64“ eine neue Adaption des Solos von 1965 zu erleben, in der Lucinda Childs selbst auf der Bühne stehen wird. Das Solo ist eine weitere produktive Kollaboration Childs und wird zusammen mit einer Videoarbeit des renommierten bildenden Künstlers Anri Sala präsentiert. Das dritte Stück im Programm, „Timeline“, ist eine neue Choreografie für sieben Tänzer*innen zu bisher unveröffentlichter Musik der isländischen Komponistin, Cellistin und Oscarpreisträgerin Hildur Guðnadóttir. Den Abschluss des Abends bildet mit „Distant Figure“ eine ebenso neue choreografische Arbeit für sechs Tänzer*innen mit Musik von Philip Glass, die vom russischen Starpianisten Anton Batagov live begleitet wird. Er spielt eine Komposition von Glass, die dieser 2016 eigens für seine langjährige künstlerische Partnerin Lucinda Childs geschaffen hat.

Lucinda Childs, geboren 1940 in New York City, begann ihre Karriere 1963 als Tänzerin, Choreografin und Gründungsmitglied des Judson Dance Theater in New York. Zehn Jahre später, 1973, gründete sie ihre eigene Kompanie, für die sie bis heute über 50 Werke geschaffen hat. Langjährige Partnerschaften entstanden u. a. mit Philip Glass, Robert Wilson, Sol LeWitt, John Adams und Frank Gehry. In Berlin bekannt wurde sie u. a. durch die Arbeit Nele Hertlings an der Akademie der Künste. Seit 1980 inszeniert und choreografiert Lucinda Childs in großen Opernhäusern und für Ballettkompanien, wie z. B. das Ballet de l’Opéra de Paris, das Bayerische Staatsballett, die Martha Graham Dance Company, die Los Angeles Opera oder die Opéra national du Rhin. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. als Commandeur dans l’Ordre des Arts et des Lettres, mit dem Goldenen Löwen der Tanzbiennale in Venedig 2017 und dem Dance Magazine Award 2022.

Programm

Actus (2024)

Duett zu „Actus Tragicus“ (BWV 106) von Johann Sebastian Bach in einer Aufnahme von Takahashi | Lehmann

Mit Sharon Milanese, Caitlin Scranton

Geranium ’64 (2024)

Solo von und mit Lucinda Childs
(Off-stage Counterweight: Kyle Gerry), basierend auf Childs‘ Solo​ „Geranium (1965), mit Anri Salas multimedialer Arbeit „For Geranium, 2024 (mit einer Radioübertragung des NFL-Championship-Spiels zwischen den Cleveland Browns und den Baltimore Colts, 1964)

     Interlude
     „Lyrical Music“ aus „Unfamiliar Weapon OST“ von Anton Batagov

Timeline (2024)

Choreografie für Ensemble zu einer Komposition von Hildur Guðnadóttir

Mit Robert Mark Burke, Katie Dorn, Kyle Gerry, Sharon Milanese, Isaiah Newby, Matt Pardo, Caitlin Scranton

    Interlude
     „The Poet Acts“ aus „The Hours OST“ von Philip Glass

Distant Figure (2024)

Choreografie für Ensemble zur Komposition „Distant Figure (Passacaglia for Solo Piano) von Philip Glass, mit Anton Batagov am Piano

Mit Robert Mark Burke, Katie Dorn, Kyle Gerry, Sharon Milanese, Matt Pardo, Caitlin Scranton

Künstlerisches Team

Lucinda ChildsChoreografie
Lucinda Childs Dance Company: Lucinda Childs, Katie Dorn, Kyle Gerry, Robert Mark Burke, Sharon Milanese, Isaiah Newby, Matt Pardo, Caitlin Scranton – Tanz
Johann Sebastian Bach, Philip Glass, Hildur Guðnadóttir – Komposition
Anri Sala – Video, Bühne, Sound „Geranium ’64“ (Programmierung: Dominik Hildebrand Marques Lopes, Studio Anri Sala)
Anton Batagov – Klavier
Nile Baker – Kostüme
Sérgio Pessanha – Lichtdesign
Tricia Toliver, Ammara Shafqat – Produktionsleitung

Internationales Sommerfestival Kampnagel, The Blanket – Produktion
Berliner Festspiele, Chaillot – Théâtre national de la Danse Paris, La Bâtie-Festival de GenèveKoproduktion

Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Mit der Unterstützung von Dance Reflections by Van Cleef & Arpels, James Madison University, UCLA Center for the Art of Performance. „Distant Figure“ wurde mit Unterstützung von Pomegranate Arts entwickelt. „Distant Figure (Passacaglia for Solo Piano)“ © 2017 Dunvagen Music Publishers Inc., used by permission.