Etel Adnan & Simone Fattal, La Montagne Liban, 1971

Etel Adnan & Simone Fattal, La Montagne Liban, 1971 © Simone Fattal, Courtesy: Barjeel Art Foundation, Sharjah

Biografien der Künstler*innen

Beirut and the Golden Sixties: A Manifesto of Fragility

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Farid Aouad (1924–1982)
Farid Aouad wurde 1924 im Dorf Maydan im Südlichen Libanon geboren. Von 1943-1947 studierte er Malerei und Zeichnen an der Académie Libanaise des Beaux-Arts. Aufgrund geringer finanzieller Mittel arbeitete er in den frühen Jahren seiner künstlerischen Ausbildung hauptsächlich auf Papier. 1948 erhielt er ein Stipendium um in Paris an der L’École Nationale Supérieure des Beaux-Art zu studieren. Bis 1951 absolvierte er eine Ausbildung in den Ateliers von Othon Friesz und André Lhote. Er kehrte für mehrere Jahre nach Beirut zurück um 1959 für unbestimmte Zeit nach Paris zu ziehen. Er zeigte seine Arbeiten weiterhin regelmäßig in Beirut im Annual salon d’automne des Sursock Museums und in der Galerie L’Amateur. Er hatte Ausstellungen im Salon des Réalités Nouvelles (1963, 1964) und der Galleria La Barcaccia, Rom (1972). Aouad starb 1982 in Paris. Noch im gleichen Jahr ehrte das Sursock Museum sein Schaffen.

Shafic Abboud (1926–2004)
Shafic Abboud wurde 1926 in der Stadt Bikfaya im Libanongebirge geboren. Von 1945-1947 studierte er an der Académie Libanaise des Beaux-Arts bei den libanesischen Malern César Gemayel und Ferdinando Manetti, bevor er sich 1947 an der Faculté des Lettres in Paris einschrieb. In Paris absolvierte er eine Ausbildung in den Ateliers von André Lhôte, Jean Metzinger, Othon Friesz und Fernand Léger und studierte daraufhin von 1952-1956 Zeichnen und Gravierkunst am L'École des Beaux-Arts mit Hilfe eines Stipendiums der libanesischen Regierung. Bis zum Ende seines Lebens blieb er in Frankreich, kehrte jedoch häufig nach Beirut zurück wo er zahlreich ausstellte. Wichtige Ausstellungen umfassen die erste Paris Biennale (1959), den Salon d’Automne, Beirut (1961, 1962, 1963, 1964, 1965, 1966), und das Centre d’Art (1971, 1972, 1975). 1961 wurde er mit dem Prix Victor Choquet und 1964 mit dem Prix du Salon d’Automne des Sursock Museums ausgezeichnet. Von 1968-1975 lehrte er am Institut für Bildende Künste an der Libanesischen Universität und von 1978 bis1982 an der Unité Pédagogique d’Architecture. Abboud starb 2004 in Paris. 2011 veranstaltete das Institut du Monde Arabe eine große Restrospektive seiner Arbeiten, die im folgenden Jahr im Beirut Exhibition Center gezeigt wurde. 2015 veröffentlichte Pascal le Thorel eine Biografie über den Künstler. Seine Arbeiten sind Teil der Sammlungen öffentlicher und privater Institutionen in Paris, Beirut und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Etel Adnan (1925–2021)
Etel Adnan wurde 1925 in Beirut, Libanon geboren. 1949 zog sie nach Paris um an der Sorbonne Université Philosophie zu studieren. Von 1955-1958 absolvierte sie ihr Postgraduiertenstudium in Philosophie an der UC Berkeley und der Harvard University. Bis 1972 unterrichtete sie Philosophie am Dominican College of San Rafael in Kalifornien, bevor sie nach Beirut zurückkehrte. Dort nahm sie eine Stelle als Kulturredakteurin bei den französischsprachigen Zeitungen al-Safa und L’Orient le Jour an, in denen sie erstmals öffentlich ihre ästhetischen und politischen Meinungen äußerte. Ihre Gemälde und Leporellos stellte sie in Beirut im Dar El-Fan (1973), bei Modulart (1975) und im Alec Manoukian Art Center (1975) aus, bevor sie 1976 während des Bürgerkrieges aus dem Libanon floh. In den letzten Jahren bekamen die Arbeiten Adnans erneut große Aufmerksamkeit. Sie waren Teil der Documenta 13, Kassel (2012), der Whitney Bienniale, New York (2014), wurden im Mathaf: Arab Museum of Modern Art in Doha (2014), und bei der 14. Istanbul Bienniale (2015), sowie im San Francisco Museum of Modern Art (2018) und im Guggenheim New York (2021) ausgestellt. Ihre Arbeiten sind weltweit Teil von öffentlichen und privaten Sammlungen. 2018 veröffentlichte die Künstlerin Kaelen Wilson-Goldie eine Biografie über Etel Adnan.

Dia al-Azzawi (geb. 1939)
Dia al-Azzawi wurde 1939 in Bagdad geboren. 1962 erlangte er ein Diplom in Archäologie an der Universität Bagdad und 1964 ein Diplom am Institut für Bildende Künste in Bagdad. Daraufhin arbeitete er bis 1976 als Archäologe im Department of Antiquities in Bagdad, bevor er nach London zog. Er gehörte verschiedenen Kunstbewegungen an, darunter der New Vision Gruppe, die er 1969 mitgründete, der One Dimension Gruppe, der er 1971 beitrat, und der Iraqi Plastic Artists’ Society, durch die er, als ihr Sekretär, 1972 das Al-Wasiti Festival in Bagdad gründete. Er zeigte seine Arbeiten in Beirut häufig in der Gallery One (1965, 1966, 1969, 1972) und der Contact Art Gallery (1973, 1974). In London veranstaltete er zahlreiche Ausstellungen als künstlerischer Berater des Iraqi Cultural Centre. Während seiner gesamten Karriere arbeitete er mit einer Vielzahl an Medien, angefangen bei Gemälden und Zeichnungen bis hin zu monumentalen Skulpturen und kleinen Künstler*innenbüchern. Seine Arbeiten wurden vielfach ausgestellt und sind Teil öffentlicher und privater Sammlungen wie der Galerie Claude Lemand, Paris, des Institut du Monde Arabe, Paris, und des Mathaf: Museum of Arab Modern Art in Doha, Qatar. 2017 wurde eine Monografie des Künstlers von Catherine David veröffentlicht. Dia al-Azzawi lebt seit mehr als vier Jahrzehnten weiterhin in London im freiwilligen Exil.

Alfred Basbous (1924–2006)
Alfred Basbous wurde 1924 im Dorf Rachana im Libanon geboren. Seine erste Einzelausstellung hatte er in der Galerie Alecco Saab in Beirut. 1960 bekam er ein Stipendium und studierte an der L’École Nationale des Beaux-Arts in Paris, wo er eine Ausbildung beim Bildhauer René Collamarin absolvierte. Seine Arbeiten waren 1961 Teil der Internationalen Skulpturenausstellung des Musée Rodin in Paris. Er wurde vielfach ausgezeichnet, darunter 1963 mit dem Prix de L’Orient in Beirut, 1964 und 1965 mit dem Salon d’Automne Preis des Sursock Museums und 1974 mit dem Preis der Alexandria Biennale. 2006 wurde ihm posthum der libanesische Verdienstorder in Gold verliehen. Von 1994 bis 2004 organisierte Basbous das International Symposium of Sculpture in Rachana. Seine Arbeiten sind Teil der Sammlungen der Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation, Beirut, des Ashmolean Museum, Oxford, und des Musée Rodin, Paris.

Joseph Basbous (1929–2001)
Joseph Basbous wurde 1929 im Dorf Rachana im Libanon geboren. Er begann seine Arbeit als Steinmetz, wobei er seinen älteren Brüdern Michel Basbous und Alfred Basbous half. Später experimentierte er mit Holz und begann eigene Skulpturen zu erschaffen. 1966, 1967 und 1969 nahm er am Salon d’Automne des Sursock Museums Teil und erlangte zweimal den zweiten Platz. Zudem war er Teil der Alexandria Biennale, des Sculpture Symposium in Aswan und zahlreichen anderen Ausstellungen in Paris, London, im Libanon, in Saudi-Arabien und in Marokko. Seine Arbeiten sind Teil der Sammlung des MACAM – Modern and Contemporary Art Museum in Alita, Libanon.

Michel Basbous (1921–1981)
Michel Basbous wurde 1921 im Dorf Rachana im Libanon geboren. Er war Zeichner und Bildhauer. Von 1945-1949 studierte er Bildhauerei an der L’Academie Libanaise des Beaux-Arts und bekam ein Stipendium der libanesischen Regierung um an der L’École Superieure Nationale de Beaux-Arts in Paris weiterstudieren zu können. Er kehrte 1954 nach Paris zurück um eine Ausbildung im Atelier von Ossip Zadkine zu machen. 1957 wurde er Professor für Bildhauerei an der American University of Beirut. Im folgenden Jahr kehrte er in sein Heimatdorf Rachana zurück, wo er außerhalb seines Ateliers einen öffentlichen Skulpturenpark erschuf und damit den Ort zum Zentrum künstlerischen Lebens zu machen. 1968 wurde er mit dem ersten Preis des Sursock Museums ausgezeichnet. Michel Basbous starb 1981 in Rachana. Seine Arbeiten sind Teil der Sammlungen des British Museum, London und der Barjeel Art Foundation, Sharjah. In Ehren der Babous Brüder wurde in Rachana das Basbous Museum als in weiten Teilen frei zugänglicher Skulpturenpark gegründet.

Assadour Bezdikian (geb. 1943)
Assadour Bezdikian wurde 1943 in Bourj Hammoud, einem Vorort von Beirut geboren. Er nahm privaten Malereiunterricht bei Paul Guiragossian, war Teil des Ateliers des libanesisch-armenischen Künstlers Guvder und nahm später an Kunstkursen des libanesischen Malers Jean Khalifé am Italian Cultural Center in Beirut Teil. Dank eines Stipendiums der italienischen Regierung konnte er in den Sommern der Jahre 1962 und 1963 an der Pietro Vannucci Academy in Perugia, Italien, eine Ausbildung in Malerei und Gravierkunst absolvieren. Daraufhin erhielt er ein Stipendium des libanesischen Kulturministeriums um von 1964-1967an der L’École Nationale Superieure des Beaux-Arts zu studieren. Während dieser Zeit absolvierte er eine Ausbildung im Atelier von Lucien Coutaud in Paris. In Beirut wurden seine Arbeiten im Salons d’Automne des Sursock Museum (1962, 1963, 1964), in der Gallery One (1963, 1964), der Galerie L’Amateur (1966, 1969) und bei Modulart (1972, 1975) gezeigt. Assadour Bezdikian arbeitete als Illustrator für verschiedene Publikationen und wurde mit verschiedenen internationalen Preisen ausgezeichnet, darunter die Goldmedaille bei der Terza Biennale Internationale Della Grafica d'Arte, Florenz (1972), die Silbermedaille bei der Biennale Internationale de l'Estampe, Epinal, Frankreich (1973) und dem Grand Prix de la Ville de Paris (1984). Das Sursock Museum widmete ihm 2016 eine Retrospektive. Assadour Bezdikian lebt und arbeitet in Paris.

Huguette Caland (1931–2019)
Huguette Caland wurde 1931 in Beirut, Libanon, geboren. Sie war die Tochter von Bechara el-Khoury, dem ersten Präsidenten des unabhängigen Libanon. 1947 nahm sie im Libanon privaten Malereiunterricht unter Anleitung des italienischen Malers Fernando Manetti. Bereits früh begann sie eigenständige Werke zu produzieren und begann an der American University of Beirut Kunst zu studieren, wo sie zwischen 1964-1968 Unterricht bei Helen El-Khal nahm. 1970 zog sie nach Paris wo sie bis 1987 blieb. In den 1960er-Jahren veranstaltete sie verschiedene Ausstellungen, darunter im Salon d’Automne (1967, 1974), im Dar El-Fan (1970), im Delta International Art Center (1972) und in der Contact Art Gallery (1973). 1979 entwarf sie zusammen mit dem französischen Designer Pierre Cardin eine Kollektion von Kaftans. Nach dem Tod ihres Partners, dem rumänischen Bildhauer George Apostu, zog sie nach Venice, Kalifornien, und begann regelmäßige Treffen für ansässige Kunstschaffende zu veranstalten. 2013 kehrte sie nach Beirut zurück, wo sie bis zu ihrem Tod blieb. Seit 2012 werden ihre Arbeiten weltweit in Ausstellungen gezeigt und sind Teil institutioneller Sammlungen wie der Bibliothèque Nationale-Paris, dem Centre Pompidou, Paris, der Fondation National d’Art Contemporain, Paris, dem Tate St. Ives, dem British Museum, London, dem Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles, dem Armand Hammer Museum, Los Angeles, dem San Diego Museum of Art, San Diego, dem Palm Springs Museum of Art, Palm Springs und dem Museum of Fine Arts, Houston.

Rafic Charaf (1932–2003)
Rafic Charaf wurde 2003 in Baalbek, Libanon als Sohn einer bescheiden lebenden Familie von Schmieden geboren. Von 1955-1957 erhielt er Stipendien um an der Académie Libanaise des Beaux-Arts und der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando in Madrid zu studieren. 1960 besuchte er die Accademia di Belle Arti Pietro Vannucci in Perugia, Italien, um danach nach Beirut zurückzukehren. Seine Arbeiten wurden in den 1960ern jährlich im Hotel Carlton und im Salon du Printemps im UNESCO Palace sowie im Salon d’Automne im Sursock Museum ausgestellt. Zusätzlich veranstaltete er Austellungen in der Contact Art Gallery (1973, 1975). Charaf unterrichte zwischen 1982-1987 an der Fakultät für Bildende Künste an der Libanesischen Universität. 1963 wurde er mit dem Prix de I’lle de France und 1959 mit dem ersten Preis des Salon du Printemps ausgezeichnet. Seine Arbeiten sind Teil der Sammlungen privater und öffentlicher Institutionen im Libanon und Teil der Barjeel Art Foundation in Sharjah.

Saloua Raouda Choucair (1916–2017)
Saloua Raouda Choucair wurde 1916 in Beirut im Libanon geboren. Sie studierte von 1934-1937 Naturwissenschaften am American Junior College for Women (der heutigen Lebanese American University) und zog dann 1937 mit ihren Eltern in den Irak, wo sie Zeichenunterricht gab. 1937 kehrte sie nach Beirut zurück und lernte im Atelier von Omar Onsi. Später besuchte sie Kunstkurse bei dem Maler Moustafa Farroukh an der American University of Beirut (AUB) und machte gleichzeitig ihren Abschluss in Philosophie. Im Jahr 1948 schrieb sie sich an der L'École des Beaux-Arts in Paris ein und absolvierte eine Ausbildung im Atelier von Fernand Léger. 1951 kehrte sie endgültig nach Beirut zurück und stellte in den langen 1960er Jahren jährlich im Salon du Printemps im UNESCO-Palast und im Salon d'Automne im Sursock-Museum aus. Ihre Werke wurden auch in Gruppenausstellungen in Beirut in der Contact Art Gallery (1972), Gallery One (1974), Modulart (1975) und Dar El Fan (1975) gezeigt. Sie nahm 1968 an der Biennale von Alexandria teil. 1986 war sie Dozentin an der Fakultät für Ingenieurwesen und Architektur der AUB. 1985 wurde sie mit dem Preis der General Union of Arab Painters und 1988 mit der Medaille der libanesischen Regierung ausgezeichnet. 2011 gab es eine Retrospektivausstellungen im Beirut Exhibition Center und 2013 in der Tate Modern.

Georges Doche (1940–2018)
Georges Doche wurde 1940 in Kairo geboren und zog in den 1950er Jahren mit seiner Familie nach Beirut. Nachdem er von seinem Vater ermutigt wurde, das pharmazeutische Familienunternehmen zu übernehmen, studierte er zwei Jahre lang Chemie, bevor er zur Philosophie wechselte. Gleichzeitig erhielt er eine Ausbildung in Malerei an der Académie Julian, der L'École des Arts Decoratifs und der L'École des Beaux-Arts in Paris, wo er mit den chemischen Stoffen Permanganat, Merbromin und Karmin experimentierte. Ab 1961 stellte er seine Werke weltweit in zahlreichen öffentlichen und privaten Institutionen aus, darunter der Salon des Artistes Indépendants, Cité Universitaire (1961) in Paris und der Salon d'Automne des Sursock-Museums (1966, 1967), die Galerie L'Amateur (1967, 1971), die Galerie Le Point (1975) und Modulart (1975) in Beirut. Parallel zu seiner künstlerischen Laufbahn entwarf Doche Bühnenkostüme und Bühnenbilder. 1963 und 1964 entwarf er die Kostüme und die Ausstattung für die Ballets Européens von Léonide Massine. 1966 und 1967 arbeitete er mit dem Verlag Planète zusammen. Außerdem entwarf er Schmuck und führte in den 1980er Jahren eine Antiquitätengalerie im Libanon. Seine Arbeiten waren 1989 in der Ausstellung Le Regard des peintres: 200 ans de peinture libanaise im L'Institut du Monde Arabe zu sehen und wurden erst kürzlich in einer Ausstellung im The Alternative Artspace (Platform 39) in Beirut präsentiert.

Simone Fattal (geb. 1942)
Simone Fattal wurde 1942 in Damaskus geboren. Sie studierte Philosophie an der L'École Supérieure des Lettres in Beirut und in den 1960er Jahren an der Université de Paris-Sorbonne. Nach ihrer Rückkehr nach Beirut begann sie 1969 zu malen und hatte 1973 ihre erste Ausstellung in der Gallery One. Im Jahr 1980 zog sie mit ihrer Partnerin Etel Adnan nach Sausalito in Kalifornien. Dort gründete sie die Post-Apollo Press, einen Verlag für experimentelle Lyrik, Prosa und Übersetzungen. Im Jahr 1989 schrieb sie sich am San Francisco Art Institute ein und widmete sich intensiv der Bildhauerei und Keramik. In den frühen 2000er Jahren zog Fattal mit Adnan nach Frankreich. Seit 2006 arbeitet sie in der Keramikwerkstatt von Hans Spinner in Grasse, kehrt aber auch wieder zur Malerei zurück. Zu ihren jüngsten Ausstellungen gehören Einzelausstellungen in der Sharjah Art Foundation (2016), im MoMA P.S.1 in Queens, in New York (2019) und in der Whitechapel Gallery in London (2021). Simone Fattal lebt und arbeitet derzeit in Paris.

Laure Ghorayeb (geb. 1931)
Laure Ghorayeb wurde 1931 in Deir El Qamar im Libanon geboren. Seit 1962 ergänzte sie ihre künstlerische Praxis durch eine erfolgreiche Laufbahn im Kulturjournalismus. Sie hat für mehrere Zeitschriften und Tageszeitungen gearbeitet, darunter Shi'r, L'Orient, Le Jour und Annahar. Sie hatte zahlreiche Ausstellungen in Beirut, unter anderem in der Gallery One (1966, 1967, 1971, 1972), im Salon D'Automne des Sursock- Museums (1966) und in der Contact Art Gallery (1974). Sie hat auch an den Biennalen von Paris, Bagdad und Alexandria teilgenommen. In jüngster Zeit hat sie an den Ausstellungen "Convergence - New Art from Lebanon" im Katzen Art Center in Washington D.C. (2010) und "Rebirth" im Beirut Exhibition Center (2011) teilgenommen. Ihre Arbeiten wurden vom British Museum, dem Sursock-Museum, der Saradar Collection, Dalloul und Barjeel gesammelt. Eine Monografie ihrer Arbeiten wurde 2019 bei Kaph Books veröffentlicht. Laure Ghorayeb lebt und arbeitet derzeit in Beirut.

Paul Guiragossian (1926–1993)
Paul Guiragossian wurde 1926 in Jerusalem in Palästina als Sohn von Überlebenden des Völkermordes an den Armeniern im Jahr 1915 geboren. Er absolvierte seine Ausbildung im Seminar Ratisbonne der Salesianergemeinschaft St. Don Bosco in Bethlehem. Er wurde als Lehrling in die Glasmalerei aufgenommen und lernte in den 1930er Jahren im Atelier des italienischen Malers Fernando Manetti. Außerdem erlernte er bei einem einheimischen Scheich die arabische Kalligrafie. Im Jahr 1948 verließ Guiragossians Familie im Zuge des palästinensischen Exodus (al-nakba) das Land und ließ sich im Flüchtlingslager Trad in Bourj Hammoud, einem nördlichen Vorort von Beirut, nieder. Guiragossian arbeitete als Kunstlehrer an den einheimischen armenischen Schulen. Nachdem er Preise bei den Salons du Printemps und den Salons d'Automne gewonnen hatte, erhielt er ein Stipendium des Italienischen Kulturzentrums im Libanon und studierte 1957-1958 an der Academia di Belle Arti in Florenz. 1962 erhielt er ein Stipendium der französischen Regierung und studierte an den Ateliers des maîtres de l'École de Paris. Guiragossian war ein sehr produktiver Künstler, der allein in Beirut an über 30 Gruppenausstellungen teilgenommen hat. Zu seinen Einzelausstellungen in Beirut gehörten die Galerie Alecco Saab (1960, 1962, 1963), Galerie L'Amateur (1967, 1968, 1969), Studio 27 (1972, 1973, 1974) und Modulart (1974). Neben seiner Tätigkeit als Maler entwarf er auch Theaterausstattungen für den Dramatiker Jalal Khoury. Er erhielt mehrere Preise, darunter 1984 den französischen Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres. Seine Werke sind weltweit in zahlreichen Sammlungen vertreten.

Farid Haddad (geb. 1945)
Farid Haddad wurde 1945 in Beirut im Libanon geboren. Er besuchte die Klasse für Malerei im Atelier von Omar Onsi. 1969 schloss er sein Studium der Bildenden Künste an der American University of Beirut mit einem Bachelor of Arts ab. Anschließend erwarb er einen Master of Fine Arts in Zeichnung und Malerei an der University of Wisconsin in Milwaukee. Seine erste Einzelausstellung fand 1971 im John F. Kennedy Center in Beirut statt. Es folgten weitere Ausstellungen in der College Hall der American University of Beirut (1971), der Contact Art Gallery (1972, 1973), der Gallery One (1971, 1972, 1974) und des Delta International Art Center (1973, 1975). 1972 erhielt er ein Fulbright-Hays-Stipendium, um sich in New York City intensiv mit Lithografie und Prägedruck auseinanderzusetzen. Er hat an mehr als fünfzig Gruppenausstellungen in Europa, im Nahen Osten und in Nordamerika teilgenommen. Seine Werke befinden sich im Besitz der Sammlungen der Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation in Beirut, der Saradar Collection in Beirut und der American University of Beirut.

John Hadidian (1934–2015)
John Hadidian wurde 1934 in Beirut im Libanon geboren. 1952 zog er nach Los Angeles, um die High School abzuschließen, und studierte von 1953-1957 an der University of California in Berkeley Architektur und Ingenieurwesen mit dem Nebenfach Bildende Kunst. Er kehrte nach Beirut zurück, wo er von 1963-1966 an den jährlichen Herbstsalons und an Gruppenausstellungen in der Gallery One (1967, 1971), im Dar El-Fan (1970), im libanesischen Ministerium für Tourismus (1971) und im Delta International Art Space (1975) teilnahm. 1973 erwarb er einen Master of Fine Arts an der Bartlett School of Architecture des University College London. Er arbeitete 12 Jahre lang als Architekt und Professor an der American University of Beirut. Er arbeitete mit den bekannten libanesischen Architekten Tony Maamari und Assem Salam gemeinsam an Projekten und baute Privatvillen. Im Jahr 1977 floh er mit seiner Frau, der Grafikdesignerin Aza Hadidian, und den gemeinsamen Kindern vor dem Bürgerkrieg in Beirut und ließ sich dauerhaft in London nieder, wo er mit dem Architekten Krikor Baytarian zusammenarbeitete, bevor er sein eigenes Büro ARC Design Consultants gründete. Er arbeitete auch mit dem Architekten Rifat Chadirji und dem Büro Richard England and Partners zusammen, mit dem er 1981 an dem Stadtentwicklungsprojekt Haifa Street in Bagdad arbeitete. Er widmete sich bis zu seinem Tod im Jahr 2015 der Malerei.

Jumana Bayazid El-Husseini (1932–2018)
Jumana Bayazid El-Husseini wurde 1932 in Jerusalem geboren. Sie stammte aus einer bedeutenden palästinensischen Familie. Ihr Großvater, Hajj Amin al-Husseini, war während der britischen Mandatszeit Großmufti von Jerusalem. Nach dem Exodus von 1948 (al-Nakba) ließ sich ihre Familie im Libanon nieder. Von 1953-1957 studierte sie Politikwissenschaften am Beirut College for Women (der heutigen Lebanese American University) und besuchte gleichzeitig Kunstkurse. Ihre erste Einzelausstellung hatte sie 1968 im Deutschen Kulturzentrum in Beirut, 1973 folgte eine Ausstellung in der Galerie L'Antiquaire. Dazwischen nahm sie an Gruppenausstellungen an verschiedenen Orten in Beirut teil, darunter die Salons d'Automne des Sursock-Museums (1965, 1966, 1967), die Gallery One (1967), das John F. Kennedy Cultural Center in Beirut (1968) und das Delta International Art Center (1972). Nach der israelischen Invasion in Beirut im Jahr 1982 zog sie nach Paris und blieb dort bis zu ihrem Lebensende. Sie nahm an mehreren Biennalen teil, unter anderem an der Ersten Arabischen Biennale in Bagdad (1974), an der Japanese Society of Afro-Asian Artists in Tokio (1978) und an der Biennale von Venedig (1979). Sie stellte ihre Werke weiterhin in Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit aus, unter anderem im Smithsonian Institute (1973) in Washington D.C., bei den Vereinten Nationen in Genf, im Museum für moderne Kunst in Warschau (1980), im Nationalmuseum Madrid (1980), im Museum für moderne Kunst in Tokio (1988), im Institut du Monde Arabe in Paris (1989, 1997) und im Barbican in London (1989). Ihre Werke sind im Besitz der Sammlungen der Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation in Beirut und der Barjeel Art Foundation in Sharjah.

Dorothy Salhab Kazemi (1942–1990)
Dorothy Salhab Kazemi wurde 1942 in Roumieh im Libanon geboren. Sie studierte zunächst Kunst am Beirut College for Women (BCW, heute Lebanese American University), bevor sie 1963 an der American University of Beirut einen Bachelor of Arts in englischer Literatur erhielt. Von 1963-1964 erhielt sie eine weitere Ausbildung an der School of Arts and Crafts (Kunsthaandvaerker Skolen) in Kopenhagen in Dänemark und studierte anschließend bis 1966 bei dem renommierten dänischen Keramiker Gutte Eriksen. Kazemi unterrichtete über ein Jahrzehnt lang Keramik, zunächst von 1968- 1972 in Glasgow, dann von 1971-1982 am Beirut University College (heute Lebanese American University). Sie hatte zahlreiche Einzelausstellungen in Beirut in der Gallery One (1972), der Contact Art Gallery (1974) und Artisans du Liban et d'Orient (1975), in Glasgow in der Compass Gallery (1969), in Kopenhagen im Kunstindustri Museet (Museum für Kunst und Design; 1975) und in Frankreich im Maison des Jeunes et de la Culture in Riberac (1988) und in der Ferme de Lussac in Verteillac (1990). Sie wurde vom Dorothy Salhab Kazemi Museum im Libanon ausgezeichnet.

Helen El-Khal (1923–2009)
El-Khal wurde als Tochter libanesischer Einwanderer in Pennsylvania geboren und ließ sich 1946 im Libanon nieder. Von 1946-1948 studierte sie an der Académie Libanaise des Beaux-Arts unter der Leitung von César Gemayel. Ihre erste Einzelausstellung fand 1960 in der Galerie Alecco Saab statt. Als bedeutende Persönlichkeit der Beiruter Kunstszene schrieb sie Kunstkritiken unter anderem für die Tageszeitung Daily Star und die Zeitschrift Monday Morning und war 1963 zusammen mit ihrem damaligen Ehemann, dem Dichter Yusuf al-Khal, Mitbegründerin der Galerie One in Beirut. Außerdem gab sie von 1967-1976 Kunstkurse an der American University of Beirut und von 1977-1980 an der Lebanese American University of Beirut. Während des libanesischen Bürgerkriegs arbeitete sie in der Athr Gallery in Amman in Jordanien, bevor sie in den 80er Jahren nach Washington D.C. zog. 1987 verfasste sie das einflussreiche Buch The Woman Artist in Lebanon. In den 1990er Jahren kehrte sie in den Libanon zurück und schrieb weiterhin Kunstkritiken. Ihre Werke sind im Besitz privater und öffentlicher Sammlungen im Libanon.

Simone Baltaxé Martayan (1925–2009)
Simone Baltaxé Martayan wurde 1925 in Paris geboren. 1940 begann sie ihr Studium an der Kunstgewerbeschule in Paris, musste aber 1942 während des Zweiten Weltkriegs nach Lyon fliehen und studierte dort an der Kunstakademie. 1946 kehrte sie nach Paris zurück und studierte weiter an der an der École des Beaux-Arts in Paris im Atelier von Jean Souverbie. Im Jahr 1951 heiratete sie Noubar Martayan und folgte ihm in den Libanon und bliebt dort bis 1978. Ab 1957 stellt sie ihre Werke in den Salons du Printemps im UNESCO-Palast aus. 1964 lernt sie den Weber George Audi kennen und beginnt mit der Herstellung von Wandteppichen, die sie in den Salons d'Automne des Sursock-Museums ausstellt. In Beirut hatte sie Einzelausstellungen in der Gallery One (1968) und bei Modulart (1974). Ihre Werke sind in den Sammlungen des Sursock-Museums in Beirut und des Centre Pompidou in Paris vertreten.

Jamil Molaeb (geb. 1948)
Jamil Molaeb wurde in dem Dorf Baysour im Libanongebirge geboren. Bevor er seine offizielle künstlerische Ausbildung absolvierte, nahm er an mehreren Ausgaben des Salon d'Automne des Sursock-Museums (1966, 1967, 1969) teil. Er schloss 1972 sein Studium am Institut für Bildende Künste der libanesischen Universität ab, wo er bei den bekannten libanesischen Künstlern Shafic Abboud, Paul Guiragossian, Rafic Charaf, Nadia Saikali und Aref El Rayess studierte. Anschließend erhielt er ein Stipendium der algerischen Regierung und studierte von 1972-1973 an der L'École Nationale des Beaux-Arts in Algier. Zu seinen Einzelausstellungen im Beirut der langen 1960er Jahre gehören Dar El-Fan (1974) und die Contact Art Gallery (1974). Von 1977–2012 unterrichtete er phasenweise am Institut für Bildende Künste der libanesischen Universität. Er erwarb 1987 am Pratt Institute einen Master of Fine Arts mit dem Schwerpunkt Gravurtechnik und promovierte 1989 an der Ohio State University in Kunsterziehung. Von 1993 bis 1999 unterrichtete er Kunstklassen an der Lebanese American University (LAU) in Beirut. Seine Werke befinden sich im Besitz der Sammlungen des Jamil Molaeb Museum im Libanongebirge, des Sursock-Museum in Beirut, der Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation in Beirut, der Saradar Collection in Beirut, des Bahrain Museum in Bahrain und der Weltbank in Washington D.C.

Fateh al-Moudarres (1922–1999)
Fateh al-Moudarres wurde 1922 in der ländlichen Umgebung von Aleppo in Syrien geboren. Er studierte von 1956-1960 an der Academia di Belle Arti in Rom und anschließend von 1969-1972 an der L'École Supérieure des Beaux-Arts in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Syrien unterrichtete er an der Universität von Damaskus und war dort bis 1993 Dekan der Fakultät für Bildende Künste. Neben seinem Engagement in der bildenden Kunst hat er mehrere Gedichtbände und Kurzgeschichten verfasst. Als regelmäßiger Teilnehmer an der Beiruter Kunstszene in den langen 1960er Jahren stellte er in der Gallery One (1963, 1964), der Contact Art Gallery (1973), der Galerie Contemporaine (1974, 1975) und dem Alec Manoukian Art Center in Beirut (1975) aus. Er hat auch an mehreren Biennalen teilgenommen, darunter Venedig (1961), São Paulo (1963), Seoul (1980) und Kairo (1986). Eine Retrospektive seines Werks wurde 1995 im Institut du Monde Arabe in Paris gezeigt. Seine Werke sind im Besitz der Sammlungen der Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation in Beirut, des British Museum in London, des Mathaf: Arab Museum of Modern Art in Doha, der Atassi Foundation in Dubai, der Barjeel Art Foundation in Sharjah, der Jordanian National Gallery of Fine Art, der Amman und Darat al-Funun: Der Khalid Shoman Collection in Amman.

Nicolas Moufarrege (1947–1985)
Nicolas Abdallah Moufarrege wurde als Sohn libanesischer Eltern in Alexandria in Ägypten geboren. Er erwarb 1965 und 1968 einen Bachelor of Arts und einen Master of Arts in Chemie an der amerikanischen Universität von Beirut. 1968 zog er mit einem Fulbright-Stipendium und einer Assistentenstelle an der Harvard University nach Cambridge in Massachusetts. Danach entschied er sich für eine künstlerische Laufbahn und kehrte nach Beirut zurück und hatte dort 1973 seine erste Einzelausstellung in der Galerie Triad Condas. Inmitten des Bürgerkriegs zog er nach Paris und nahm an mehreren Ausstellungen teil, unter anderem in der Mathaf Gallery in London (1976), in der Galerie Kamp in Amsterdam (1977), in der George Zeeny Gallery in Beirut (1979) und in den Galeries de Varennes/Jacques Damase in Paris (1980). 1981 zog Moufarrege nach New York City und wurde zu einer zentralen Figur in der Kunstszene des East Village. Er schrieb Kunstkritiken für den New York Native, das Arts Magazine, das Flash Arts und Artforum. Von 1982-1984 erhielt er ein Atelier im Rahmen des Internationalen Atelierprogramms im P.S.1, dem Institute for Art and Urban Resources (heute MoMA P.S.1). Er hatte zwei Atelierausstellungen in den Jahren 1982 und 1983 sowie Einzelausstellungen in der Gabrielle Bryers Gallery (1983) und der FUN Gallery (1985). Er kuratierte die Ausstellungen Intoxication (1983) und Ecstasy (1984) in der Monique Knowlton Gallery in New York. Moufarrege verstarb 1985 an den Folgen von AIDS. 2019 kuratierte Dean Daderko eine große Ausstellung seines Werks im Queens Museum in New York.

Mehdi Moutashar (geb. 1943)
Mehdi Moutashar wurde 1943 in der Stadt Hilla im Irak geboren. Er machte 1966 seinen Abschluss an der Akademie der Bildenden Künste in Bagdad und besuchte anschließend 1967 die École Nationale des Beaux-Arts in Paris. Im Rahmen der Groupe de recherche d'art visual (GRAV) begann er, mit geometrischer Abstraktion und Op Art in Verbindung mit islamischer Ästhetik zu experimentieren. 1973 nimmt er an einer Gruppenausstellung in der Contact Art Gallery in Beirut und 1974 an der Biennale in Paris teil. Im selben Jahr zog er nach Arles und wurde Professor an der L'École Nationale des Arts Decoratifs in Paris und blieb dort bis 2008. Seine Werke wurden in Amman, Arles, Bagdad, Berlin, Damaskus, London, Mälmo, Tokio, Tunis, Sharjah und Washington D.C. ausgestellt. Im Jahr 1989 hatte er eine Einzelausstellung im Institut du Monde Arabe. 2018 erhielt er den renommierten Jameel-Preis des Victoria and Albert Museum in London. Mehdi Moutashar lebt und arbeitet weiterhin in Arles. Er wird von der Lawrie Shabibi Gallery in Dubai und der Galerie Denise René in Paris vertreten.

Aref El Rayess (1928–2005)
Aref El-Rayess wurde 1928 in Aley im Libanongebirge geboren. Seine erste Ausstellung - er war ursprünglich Autodidakt - fand 1948 in der Amerikanischen Universität von Beirut statt. Danach pendelt er zwischen dem Senegal und Paris und freundet sich mit dem Pantomimen Marcel Marceau an, der seine künstlerische Praxis nachhaltig prägen sollte. Er absolviert eine Ausbildung in den Ateliers von Fernand Léger, André Lhôte und Ossip Zadkine und ein Studium an der Académie de la Grande Chaumière. 1957 kehrte er in den Libanon zurück und gründet mit Roger Caron ein Atelier für die Herstellung von Wandteppichen. Anschließend erhielt er ein Stipendium der libanesischen Regierung und beginnt ein Studium in Italien. Die folgenden vier Jahre verbrachte er in Florenz, Rom und Beirut und stellte seine Werke in allen drei Städten aus, unter anderem in der Galerie Alecco Saab und im Sursock Museum in Beirut, in der Galleria Numero in Florenz und im Palazzio di espoziosione in Rom. Von 1965-1967 lebte und arbeitete er in New York, Mexiko-Stadt und London. Nach dem Sechstagekrieg 1967 kehrte er nach Beirut zurück und war Mitbegründer der Abteilung für Bildende Kunst an der Libanesischen Universität und des Dar El-Fan (Haus der Kunst und Kultur). Neben der Malerei illustrierte er auch Bücher und entwarf Theaterkulissen. Außerdem war er jahrelang Präsident der libanesischen Künstlervereinigung für Maler und Bildhauer. Er unternahm zahlreiche Reisen in die Länder des Südens und nahm am al-Wasiti-Festival in Bagdad, an der Biennale von São Paulo (1967, 1971, 1973) und der Biennale von Paris (1959) sowie an der Internationalen Solidaritäts-Kunstausstellung mit Palästina (1978) teil. In den späten 1970er Jahren arbeitete er in Saudi-Arabien und blieb dort bis 1987, bevor er nach Beirut zurückkehrte. Er bezog sein altes Haus und Atelier in Aley und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 2005. Seine Werke sind im Besitz der Sammlungen des National Museum of Fine Arts in Algier, des Sursock-Museums in Beirut, der Sammlung Saradar in Beirut, des Centre Pompidou in Paris sowie zahlreicher Privatsammlungen auf der ganzen Welt.

Mahmoud Said (1897–1964)
Mahmoud Said wurde 1987 als Sohn einer bedeutenden Landbesitzerfamilie in Alexandria in Ägypten geboren. Sein Vater, Mohamed Said Pascha (1863-1928), war 1910-1914 ägyptischer Premierminister. Seine Ausbildung erhielt er bei den italienischen Malern Amelia Daforno Casonato und Arturo Zanieri, danach ließ er die Kunst aber hinter sich, um eine juristische Laufbahn einzuschlagen. 1918 machte er seinen Abschluss an der juristischen Fakultät in Kairo und verbrachte die Sommermonate in den Werkstätten der Académie de la Grande Chaumière in Paris und nahm 1920 Zeichenunterricht an der Académie Julian. Danach kehrte er nach Ägypten zurück und wurde 1927 zuerst zum Rechtsanwalt an den Gemischten Gerichtshöfen von Al-Mansura und 1929 zum Richter in Alexandria bestellt. 1940 stellte er mit der ägyptischen Surrealist*innen-Gruppe Art et Liberté in Kairo aus. 1947 gab er seine juristische Laufbahn auf und widmete sich nun ausschließlich seiner künstlerischen Tätigkeit. Said besuchte Beirut regelmäßig. Er stellte in Kairo, Paris und bei mehreren Ausgaben der Biennale von Venedig aus. Seine Werke befinden sich im Besitz der Sammlungen des Mahmoud-Said-Museum in Alexandria, des Museum of Modern Egyptian Art in Kairo, der Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation in Beirut, des Mathaf: Arabisches Museum für moderne Kunst in Doha und der Barjeel Art Foundation in Sharjah.

Adel al-Saghir (1930–2020)
Adel al-Saghir wurde 1930 in Beirut im Libanon geboren. Er studierte von 1953-1957 an der Académie Libanaise des Beaux-Arts und wurde im Atelier von Maryette Charlton an der American University of Beirut ausgebildet. Später erhielt er ein Stipendium für ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. In den 1970er Jahren unterrichtete er am Institut für Bildende Kunst der libanesischen Universität. In Beirut hatte er Einzelausstellungen im Saint Georges Hotel (1965) und im Studio 27 (1973) und nahm jährlich am Salon d'Automne des Sursock-Museums sowie an Gruppenausstellungen im John F. Kennedy Center (1968) und in der Gallery One (1967, 1971) teil. Im Ausland nahm er an der Pariser Biennale (1963) und an der São Paulo Biennale (1967) teil. 1973 siedelte Adel al-Saghir endgültig in die USA über. Seine Werke befinden sich im Besitz der Sammlungen des Sursock-Museums in Beirut, der Weltbank in Washington D.C. und des internationalen Flughafens in Riad.

Hashim Samarchi (geb. 1930)
Hashim Samarchi wurde 1939 in Mosul im Irak geboren. Er studierte von 1954-1957 Malerei und Zeichnung am Institut der Bildenden Künste in Bagdad und anschließend von 1962-1966 an der Akademie der Bildenden Künste der Universität Bagdad. Zwischendurch unterrichtete er Zeichnen an den einheimischen Schulen. 1965 wurden seine Arbeiten in einer Gruppenausstellung irakischer Künstler im Sursock-Museum ausgestellt. Ein Stipendium der Gulbenkian-Stiftung ermöglichte ihm von 1967-1969 ein Studium im Bereich Grafik in Lissabon. Nach seiner Rückkehr nach Bagdad 1969 gründete er zusammen mit Dia al-Azzawi, Ismail Fattah, Muhammad Muhraddin, Saleh al-Jumaie und Rafa al-Nasiri die Gruppe New Vision. In den 1970er Jahren illustrierte er Plakate und Gedichtbände und arbeitete anschließend für das irakische Informationsministerium an der Kulturzeitschrift Afaq Arabiyya. 1981 zog er nach London und arbeitete fast ein ganzes Jahrzehnt lang im Atelier von Dia al-Azzawi. Seitdem hat er aufgehört, weiter Kunst zu produzieren. Seine Werke befinden sich im Besitz der Sammlungen der Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation in Beirut, der Ibrahimi Collection in Amman und Bagdad und der Sultan Gallery in Kuwait.

Nadia Saikali (geb. 1936)
Nadia Saikali wurde 1936 in Beirut im Libanon geboren. 1965 macht sie ihren Abschluss an der Académie Libanaise des Beaux-Arts und studierte anschließend an der L'Académie de la Grande Chaumière und der L'École des Arts Decoratifs (Kunstgewerbeschule) in Paris. Sie lernte in den Ateliers von Henri Goetz, Michel Durand und Donnot Seydoux. Sie lebte für eine kurze Zeit in Glasgow, bevor sie Mitte der 1950er Jahre nach Beirut zurückkehrte. In den langen 1960er Jahren nahm sie am jährlichen Salon du Printemps im UNESCO-Palast und am Salon d'Automne im Sursock-Museum teil. In Beirut hatte sie Einzelausstellungen im John F. Kennedy Center (1967), in der Zentralredaktion der Zeitung L’Orient-Le Jour (1970), im Goethe-Institut (1972) und in der Contact Art Gallery (1972). Im Jahr 1967 nahm sie an der Biennale von São Paulo teil. Inmitten des Bürgerkriegs zog sie 1979 endgültig nach Frankreich. Ihre Werke befinden sich im Besitz der Sammlungen des Sursock-Museums in Beirut, der Society of Lebanese Architects and Engineers in Beirut, der Nadia Tueni Foundation in Beit Mery im Libanon, der Chase Manhattan Bank in New York, der Stadt Paris, des National Fund of Contemporary Art in Paris und der Royal Institute Galleries in London.

Mona Saudi (1945–2022)
Mona Saudi wurde 1945 in Amman in Jordanien geboren. 1962 zog sie nach Beirut und hatte 1963 ihre erste Ausstellung im Café de la Presse, bevor sie kurz darauf nach Paris ging, um an der L'École Nationale Supérieure des Beaux-Arts Bildhauerei zu studieren. Im Atelier Colamarini erlernte sie die Kunst des Schnitzens und verbrachte einige Zeit in den Bildhauerwerkstätten von Carrara in Italien. 1968 verließ sie Paris und ging nach Amman, wo sie das Buch In Time of War: Children Testify produzierte, bevor sie 1969 nach Beirut zurückkehrte. Sie schloss sich der Kunstfakultät der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) an und entwarf politische Plakate und illustrierte Bücher für Schriftsteller, darunter Ghassan Kanafani. Sie hatte Einzelausstellungen in der Gallery One (1973) und der Galerie Contemporaine (1975). Inmitten des Bürgerkriegs verließ sie 1983 Beirut und zog nach Amman. In den 1990er Jahren kehrte sie nach Beirut zurück und blieb dort bis zu ihrem Tod im Jahr 2022. Ihre Werke befinden sich im Besitz der Sammlungen des Sursock-Museums in Beirut, der Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation in Beirut, des National Museum for Women in the Arts in Washington D.C., des British Museum in London, des Institut du Monde Arabe in Paris, der Sharjah Art Foundation in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), der Darat al-Funun: Der Khalid Shoman Foundation in Amman und des Asilah Museum in Marokko.

Juliana Seraphim (1934–2005)
Juliana Seraphim wurde 1934 in Jaffa geboren, wo sie bis zum Exodus der Palästinenser*innen 1948 (al-Nakba) lebte, als ihre Familie im Libanon Zuflucht suchte. Von diesem Ereignis zutiefst erschüttert, arbeitete sie 1952 mehrere Jahre lang für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) in Beirut. Sie begann unter der Anleitung des libanesischen Malers Jean Khalifé zu malen und stellte ihre Werke in seinem Atelier aus. Anschließend schrieb sie sich an der libanesischen Akademie der Bildenden Künste ein und verbrachte 1959 ein Jahr in Florenz, bevor sie 1960 mit einem Stipendium nach Madrid zog, um an der Real Academia de Bellas Artes de San Fernando zu studieren. Anschließend stellte sie in Beirut und im Ausland aus und vertrat den Libanon auf drei internationalen Biennalen: Alexandria (1962), Paris (1963, 1969) und Sāo Paulo (1965). Während und nach dem libanesischen Bürgerkrieg (1975-1990) pendelte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 2005 zwischen Paris und Beirut. Ihre Werke befinden sich im Besitz privater und öffentlicher Sammlungen auf der ganzen Welt, darunter das Metropolitan Museum of New York, das Museum der Stadt Viarregio, das Musée du suréalisme in Paris, das Institut du Monde Arabe in Paris, die Jordan National Gallery of Fine Arts in Amman, das Sursock-Museum in Beirut, die Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation in Beirut und die Barjeel Art Foundation in Sharjah.

Cici Sursock (1923–2015)
Cici Sursock (geb. Justina Tommaseo) wurde 1923 in Split in Jugoslawien geboren. Ihr Vater war ein Diplomat, der mit seiner Familie regelmäßig umzog. Sursock verbrachte ihre Kindheit in Wien und studierte anschließend an der Hochschule für Bildende Künste in Belgrad, wo sie Malunterricht bei Ivan Tabaković nahm. Anschließend zog sie zu ihren Eltern nach Ankara, wo sie die Kunstgewerbeschule besuchte und in den Ateliers von Nurettin Ergüven und Turgut Ziam ausgebildet wurde. Danach zog sie mit ihrer Familie für kurze Zeit nach Teheran, bevor sie 1944 nach Kairo zog, wo sie als Designerin für das britische Informationsministerium zu arbeiten begann. 1947 heiratete sie den libanesischen Aristokraten Habib Sursock und lebte im königlichen Palast von Guézireh. Im Jahr 1964 verloren die Sursocks unter dem nasseristischen Regime ihren Besitz und ließen sich bis 1978 in Beirut im Libanon nieder. Sie hatte Einzelausstellungen im Hotel Phoenicia (1965), im Hotel Vendôme (1966) und im Hotel St. Georges (1974). Sie nahm 1967, 1969 und 1974 am Salon d'Automne im Sursock-Museum sowie an weiteren Gruppenausstellungen im John F. Kennedy Center (1968, 1969), im German Cultural Center (1972), im Delta International Art Center (1972) und in der Galerie Contemporaine (1974) teil. Ihre Werke befinden sich im Besitz der Sammlung des Sursock-Museums in Beirut.

Khalil Zgaib (1911–1975)
Der 1911 im Libanon geborene Khalil Zgaib war von Beruf Friseur und ein Autodidakt in der Malerei. Seine erste Ausstellung fand 1955 in der American University of Beirut statt, wo er die Aufmerksamkeit bedeutender Persönlichkeiten wie des französischen Archäologen und Direktors des Institut français du Proche-Orient, Henri Seyrig, auf sich zog. Er war auch weiterhin auf zahlreichen Ausstellungen im Libanon vertreten und nahm jährlich an den Salons du Printemps im UNESCO-Palast unter der Schirmherrschaft des libanesischen Kulturministeriums sowie an den Salons d'Automne im Sursock-Museum teil. Bei ersterem gewann er 1956 einen Preis, bei letzterem 1968. Zgaib stellte häufig in Kunsträumen und kommerziellen Galerien in Beirut aus, darunter die Galerie Alecco Saab (1961), Gallery One (1963, 1964, 1971), Salle de L'Orient (1965) und das Delta International Art Center (1972). Er nahm auch an mehreren internationalen Ausstellungen teil, darunter die Bienal de Sāo Paulo (1967). Zgaib kam 1975 während des libanesischen Bürgerkriegs auf tragische Weise ums Leben. Seine Werke befinden sich im Besitz der Sammlungen des Louvre-Museums in Paris, des Sursock-Museums in Beirut, der Saradar Collection in Beirut und der Ramzi and Saeda Dalloul Art Foundation in Beirut.