Workshop | becoming neighbours

Nachbarschaften: Körper, Räume, Praktiken und andere Formen des Seins

Visual: Luis Kürschner

Worauf stützt sich eine Nachbarschaft, in der wir uns alle wiederfinden können? Im Rahmen seines Programms becoming neighbours lädt hn. lyonga, Neighbour in Residence, zu einem offenen Austausch ein. Die Teilnehmenden besprechen, wie institutionelle Räume durchlässiger werden können und der Raum für diejenigen geöffnet werden kann, die nicht da oder abwesend sind.

Sie können gerne Ihr eigenes Kissen mitbringen.

Dieser Workshop ist ein Versuch, die Lücke zwischen der Nachbarschaft im wörtlichen Sinne und der Metapher der nachbarschaftlichen Beziehungen zu schließen und sich gemeinsam der Frage zu widmen, wie Beziehungen durch alltägliche Begegnungen geschaffen werden.

Diese Veranstaltung ist Teil des Programms becoming neighbours, das von Neighbour in Residence hn. lyonga entwickelt wurde.

Mit Sonja Hohenbild, Pauline Jeya Subha, ​​Charlotte Müller, Markus Posse und Michael Westrich

Sonja Hohenbild ist eine weiße interdisziplinäre Kulturarbeiterin. Sie studierte Bildende Kunst an der HBK Braunschweig und der UdK Berlin sowie Kommunikation für Entwicklung an der Universität Malmö. Seit mehr als zwei Jahrzehnten konzentriert sich ihre Arbeit auf Kolonialität und ihre Wurzeln, die unsere heutigen Gesellschaften prägen: von Philosophie, Erinnerungskultur und Kunst bis hin zum Alltagsrassismus. Als Mitglied verschiedener Gruppen und in verschiedenen Rollen versucht sie, sich der Darstellung dessen zu nähern, was nicht reproduziert werden soll: die Vermessung, die Fremdbezeichnung, die kolonialen Denkmäler.

Pauline Jeya Subha J S, ein Millennial mit tamilischen Wurzeln, die in Potsdam studiert, lässt sich von dem Zitat eines tamilischen Dichters aus dem 6. Jahrhundert inspirieren: „yaadhum oore yaavarum kelir“ (Alle Orte der Welt sind unsere Stadt). Ihr Leben, das von ständiger Bewegung im Rahmen der Globalisierung geprägt ist, treibt ihre Suche nach Zugehörigkeit und die Erforschung von Einwanderungsgeschichten voran. Verwurzelt in ihrem tamilischen Erbe, stellt sie Vorurteile in Frage und regt Gespräche über Identität, Kultur und die transformativen Auswirkungen des kolonialen Kapitalismus an. Pauline Jeya Subha J S lebt in einer europäischen Stadt und nutzt ihre tamilischen Wurzeln, um verschiedene Geschichten zu beleuchten und über die komplexe Dynamik der Globalisierung zu reflektieren.

Charlotte Müller ist 1989 in Krefeld geboren, seit 2009 lebt und arbeitet sie in Berlin. Nach einem Studium der Kunst- (UdK) und Sonderpädagogik (HU) arbeitet sie im künstlerischen, kunstpädagogischen und inklusiven pädagogischen Bereich. Sie erwartet im August ihr zweites Kind.

Markus Posse ist Performancekünstler und Forscher. Nach seinem Studium der Performance Studies arbeitete er als Dramaturg und künstlerischer Mitarbeiter an Häusern wie dem Schauspielhaus Hamburg, dem Theater Dortmund und dem Mousonturm Frankfurt. Derzeit beendet Markus Posse seine Ausbildung zum Dramatherapeuten. „In meiner Arbeit geht es um den Körper als Mittel der (Mikro-)Gewalt. Ich versuche, künstlerische Reflexionsformen zu entwickeln, die es uns ermöglichen, die körperlichen Archive unseres Unterbewusstseins zu erfahren und zu unterlaufen. Die Gesten, die wirklich wichtig sind – für mich – sind diejenigen, die wir noch nicht als Geste bezeichnen. Dieses Paradoxon prägt meine Praxis. Darüber hinaus interessiere ich mich für Neurodiversität und die Erfassung verschiedener Arten der Wahrnehmung im künstlerischen Bereich. Für dieses Projekt möchte ich herausfinden, wie unterschiedliche Arten der Wahrnehmung von Nachbarschaft eingeladen werden können.“

Michael Westrich ist ein in Berlin ansässiger Kurator mit einem Schwerpunkt auf ortsspezifischen Projekten. Er arbeitet zudem als ethnografischer Filmemacher, künstlerischer Forscher, Dozent und leitender Redakteur. Aufgewachsen in den 1980er und 90er Jahren in der deutschen Grenzregion zur CSSR und zu Österreich, prägt der Wandel politischer und sozialer Grenzen seither seinen beruflichen Weg: Er beschäftigt sich mit neu entstehenden Solidaritäten, dekolonialen Kosmopolitismen und urbaner Transformation. Derzeit ist er Kurator der Bauhütte Kreuzberg und Mitglied des Amo-Kollektivs Berlin. Michael Westrich hat am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert.