Film

Blue Note – A Story of Modern Jazz

Film von Julian Benedikt

„Ladies and Gentlemen, a recording from Blue Note Records …“ mit diesem Satz wurde nicht nur Herbie Hancocks Cantaloupe Island präsentiert, sondern viele andere Aufnahmen des legendären Jazz-Labels. Neben dem Sound, der Jahrzehnte des Jazz von Boogie Woogie über Swing, Bebop, Hardbop, Modern Jazz, Avantgarde bis hin zu Acid-Jazz prägte, machten die Fotografien von Francis Wolff und die von Reid Miles gestalteten Plattencover Design-Geschichte.

Begonnen hat sie mit der ersten Begegnung Alfred Lions mit dem Jazz in Berlin 1926. „It was the beat, it got into my bones“. Der Beat liess ihn nicht mehr los, bis Lion mit Jugendfreund Francis Wolff, als Juden von den Nazis ins Exil getrieben, 1939 in New York das Plattenlabel Blue Note gründete.

Altmeister wie Max Roach, Ron Carter und Dexter Gordon, von denen auch Auschnitte aus Live-Auftritten montiert sind, stellen sich in diesem Film vor, loben einhellig Lion als visionären Menschen mit gutem Gespür für Talent – und schlechtem für Tanz, wie Hancock grinsend in einer Interview-Sequenz hinzufügt.

Julian Benedikt, selbst studierter Jazzmusiker und Dokufilmer, lässt nicht nur bekannte Veteranen und amtierende Musiker des Labels sondern auch Fans (darunter Basketballer Kareem Abdul Jabar) und Kritiker zu Wort kommen. In aktuellen Statements, Archiv-Interviews und O-Tönen stellt Benedikt vergleichend, analysierend, kommentierend kleine Geschichtchen nebeneinander, die sich zur großen Geschichte des Blue Note-Jazz zusammenfügen. Gerade noch rechtzeitig holte er viele der Wegbegleiter von damals vor die Kamera, denn inzwischen sind einige verstorben. Es ist eine Freude den alten Herren beim Schwelgen in ihren Erinnerungen zuzusehen.

Regie, Buch Julian Benedikt
Mit Bud Powell, Thelonious Monk, Herbie Hancock, Ron Carter, Freddie Hubbard, Dexter Gordon, Art Blakey, Cassandra Wilson u.v.a.