Konzert
Nur wenige Musiker stehen mit ihrer Biografie so nachdrücklich für die Kontinuität des deutschen Jazz wie Emil Mangelsdorff. Der Hesse ist in mehrfacher Hinsicht eine Autorität. Ursprünglich auf dem Akkordeon ausgebildet, studierte er Anfang der 1940er Jahre Klarinette und trat heimlich mit der Frankfurter Hotclub Combo auf. Doch er begnügte sich nicht mit dem eigenen Engagement für die Musik, die er liebte, sondern führte auch seinen jüngeren Bruder Albert an den Jazz heran.
Nach dem Krieg avancierte Mangelsdorff rasch zum Motor des Frankfurter Jazzlebens. Vom Swing kommend, gehörte er nie zu den Bilderstürmern des deutschen Jazz, hatte aber für Neuerungen wie Free Jazz und Jazzrock immer ein offenes Ohr. Am wichtigsten war ihm stets sein ungemein leichter, entspannter Ton. Für Emil Mangelsdorff war und ist Jazz ein Ausdruck von Heiterkeit und Lebensfreude aus der Perspektive eines Künstlers, der alle Schattierungen des Lebens kennengelernt hat.
In einer Soiree im Savoy Hotel stimmt Publizist Siegfried Schmidt-Joos mit Emil Mangelsdorffs Hilfe ein auf das filmische Jon Hendricks Porträt, zu dem der Alt-Saxophonist und sein Pianist Thilo Wagner die Musik beisteuerten.
Emil Mangelsdorff – alto sax
Thilo Wagner – piano
Vitold Rek – bass
Janusz Stefanski – drums