Das Jazzfest Berlin fand vom 5. bis 8. November 2020 digital in 7 Städten statt.
Mit künstlerischen Auftragsarbeiten, Videostatements und Interviews erweitert sich das Festival in Raum und Zeit, schlägt kreative Brücken in die Stadt, nach Europa und über den Atlantik und lässt die Bühne hinter sich, um nach den Dissonanzen in der Welt ‚da draußen‘ zu horchen.
Die Videos dieses Schwerpunkts beim Jazzfest Berlin 2020 finden Sie in der BerlinerFestspiele Mediathek.
Als Reaktion auf die Corona- Krise und ihre gravierenden Auswirkungen auf den Live-Musik- Sektor hat das Jazzfest Berlin nicht nur ein umfassendes Live und Streaming-Konzertangebot entwickelt, es hat außerdem Künstler*innen mit Videoarbeiten und audiovisuellen Statements beauftragt. So erweitert sich das Festival in Raum und Zeit, schlägt kreative Brücken in die Stadt und über den Atlantik und lässt die Bühne hinter sich, um nach den Dissonanzen in der Welt ‚da draußen‘ zu horchen.
Das Berliner KIM Collective hat eine Serie von Videoproduktionen kreiert, in der es das Geschehen bzw. die geisterhafte Abwesenheit jeglichen Geschehens an Berliner Orten, die von der Krise betroffen sind, künstlerisch dokumentiert – zum Beispiel im monatelang geschlossenen Hotel HENRI. TRAINING, das Berliner Duo von Max Andrzejewski am Schlagzeug und Johannes Schleiermacher an mehreren Holzblasinstrumenten und am Synthesizer, hat in Kooperation mit dem Deerhoof-Gitarristen John Dieterich aus den USA und der in Wien ansässigen türkischstämmigen Künstlerin Işıl Karataş eine Reihe von Musikvideos produziert. Den Ausgangspunkt für die Arbeiten bilden zwei- bis fünfsekündige audiovisuelle „field recordings“, die die Künstler*innen in ihren jeweiligen Städten aufgenommen haben und sich zur Weiterverarbeitung hin- und herschickten. Darüber hinaus konnte das Festival für Jazzfest Berlin Off Stage einflussreiche amerikanische Multimedia-Künstler*innen und Musiker*innen aus der Jazzfest-Community der letzten Jahre wie Camae Ayewa (Moor Mother), Jason Moran und Matana Roberts dafür gewinnen, Videostatements zu entwickeln, die sich mit den rasanten sozialen Umwälzungen in den USA auseinandersetzen. Die Videos werden ab dem 2. Oktober sukzessive bis zum Start des Festivals auf Jazzfest Berlin Off Stage veröffentlicht und außerdem am letzten Festivalabend im Rahmen einer Abschlussperformance des KIM Collective und weiterer Berliner Künstler*innen im silent green gezeigt.