Jazzfest Berlin – Johannesburg

Südafrikanische Beiträge sind bereits seit langem fester Bestandteil des globalen Jazzkanons. Doch in letzter Zeit sorgt eine junge Generation an südafrikanischen Musiker*innen mit ihrem unaufgeregt frischen Sound wieder verstärkt für internationales Aufsehen. Kreatives Zentrum dieser neuen Welle ist Johannesburg, wo sich im regen Austausch zwischen den Generationen die lange Jazztradition der Stadt und ein reichhaltiges Repertoire an indigenen Musikstilen mit dem politischen Interesse junger Musiker*innen, einer veränderten Medienlandschaft und der lebendigen Clubmusik- und Kunstszene wechselseitig befruchten.

Im intensiven Austausch mit Co-Kurator und Produktionspartner Jess White sowie den Musiker*innen vor Ort ist das abwechslungsreiche Live-Programm des Jazzfest Berlin – Johannesburg entstanden. Je sechs Acts auf der Bühne des Sognage in Johannesburg und in der Betonhalle des silent green in Berlin spielen am Freitag- und Samstagabend abwechselnd für das jeweilige lokale Live-Publikum und werden zugleich per mehrkanaligem audiovisuellen Stream in Echtzeit in die jeweils andere Spielstätte übertragen. Aus Sicht des Berliner Publikums sind die Konzerte aus dem Sognage in vier unabhängigen, den Zuschauerraum der Betonhalle von allen Seiten umgebenden Liveprojektionen zu erleben.

Ein Solokonzert von Nduduzo Makhathini in Berlin lässt im Rahmen des Johannesburg-Fokus das Festival in introspektiven Tönen ausklingen. Hintergründe der Szene werden in einer Gesprächsrunde im Sognage sowie im Digital Guide Johannesburg beleuchtet.

„Johannesburg ist ein wichtiger Knotenpunkt der internationalen Jazz-Szene, eine Musikstadt mit einem reichen Erbe großer Künstler*innen wie Hugh Masekela, Miriam Makeba, Lady Smith Black Mambazo, Stimela und Abdulla Ibrahim. Die diesjährige Johannesburg-Ausgabe des Jazzfest Berlin nimmt das Publikum auf eine hybride Reise mit. Das Programm ist eine Momentaufnahme der Musikszene in Johannesburg im Jahr 2021, einer Szene voller beachtlicher Komponist*innen und Musiker*innen. Die Musik dieser Künstler*innen lebt vom südafrikanischen Spirit und ist oftmals explizit politisch und gesellschaftlich engagiert.“

Jess White (Johannesburg)