Programm 3.11.
Am Eröffnungsabend gehört die Große Bühne des Festspielhauses drei der aufregendsten Persönlichkeiten des zeitgenössischen US-Jazz.
In einer Europapremiere interpretiert ein namhaft besetztes Streichquartett um die Chicagoer Cellistin Tomeka Reid die Musik von Julius Hemphill, darunter „Mingus Gold“, sein experimentierfreudiges Arrangement dreier Charles Mingus-Stücke. Drummer Hamid Drake präsentiert mit hochkarätiger Besetzung seine Hommage an Alice Coltrane. Und der gefeierte New Yorker Pianist Craig Taborn ist in einer Auftragsarbeit mit seinem langjährigen Mitstreiter Mat Maneri und zwei in Berlin lebenden Musiker*innen zu erleben, mit denen er trotz seiner Bewunderung für ihre Musik nie zuvor zusammengearbeitet hat: dem Bassisten Nick Dunston und der Schlagzeugerin Sofia Borges.
Im Anschluss an das Konzert auf der Großen Bühne hat das Publikum die Möglichkeit, weitere Performances im Haus der Berliner Festspiele zu besuchen. Auf der Seitenbühne trifft die Saxofonistin Chelsea Carmichael auf das Johannesburger Kollektiv The Brother Moves On. Zeitgleich wird die Kassenhalle zum Schauplatz einer Kollision von Jazz und osteuropäischer Folklore: Die Band Lumpeks, eine Zusammenarbeit zwischen den Franzosen Louis Laurain, Pierre Borel und Sébastien Beliah mit der polnischen Sängerin, Perkussionistin und Folkloristin Olga Kozieł klingt, als würde Ornette Colemans Free Jazz Band ihre musikalischen Wurzeln in der polnischen Region um Lubin suchen.
Zwei Konzerte abseits des Festspielhauses feiern die ungebrochene Vitalität des europäischen Free Jazz. Die Saxofonistin Mette Rasmussen präsentiert im A-Trane das Berlin-Debüt ihres neuen Trio North mit Gast-Drummer Chris Corsano. Im Quasimodo stellt der portugiesische Saxofonist Rodrigo Amado sein neues Improvisationsquartett mit Alexander von Schlippenbach am Klavier, Gerry Hemingway am Schlagzeug und Ingebrigt Håker Flaten am Bass vor.