Programm 4.11.
Bevor unter dem Motto „Playing the Haus“ das Festspielhaus jenseits des Zuschauersaals in ein Kaleidoskop an Klängen verwandelt wird, bilden drei sehr unterschiedliche Performances den Auftakt auf der Großen Bühne.
Der genial eigenwillige Komponist, Schlagzeuger und Künstler Sven-Åke Johansson gibt eine seltene Aufführung seines Werks „MM schäumend – Ouvertüre für 15 Handfeuerlöscher“, gefolgt von einem Set der estnischen Pianistin Kirke Karja. Anschließend übernimmt der Saxofonist Peter Brötzmann als weiterer Pionier des deutschen Free Jazz und beendet den ersten Konzertblock gemeinsam mit dem Drummer Hamid Drake und dem Gimbri-Meister Majid Bekkas aus Marokko.
Während einer 90-minütigen Umbaupause haben die Festivalgäste – neben Zeit für Essen und Getränke – Gelegenheit, Musiker*innen aus dem Freitagsprogramm in Artists’ Talks zu erleben. Parallel dazu wird der Bühnenraum für den zweiten Teil des Abends radikal umgestaltet, um die Musiker*innen in akustischen Sets aus nächster Nähe erlebbar zu machen. Über mehr als drei Stunden teilen sich drei Ensembles aus der vielschichtigen Welt des Umlaut-Kollektivs unter dem Titel „Umpire Jumble“ den Raum: Sven-Åke Johansson präsentiert ein virtuoses Trio mit Bertrand Denzler am Saxofon und dem Bassisten Joel Grip. Das französisch-deutsch-italienische Quartett Die Hochstapler kreiert ein spontanes Post-Bop-Programm in Echtzeit. Und zum krönenden Abschluss lädt die Umlaut Big Band zum Feiern und Tanzen ein – mit einem Set, das Überraschungen garantiert.
In der Kassenhalle stellen die Ukrainerinnen Maryana Golovchenko und Anna Antypova mit einem Gastbeitrag von Kateryna Ziabliuk ihr audiovisuelles Projekt „Shadows of Forgotten Ancestors“ vor, das auf dem gleichnamigen Film des legendären Filmemachers Sergej Parajanov beruht, gefolgt von Konzerten eines renommierten Trios um die schwedische Pianistin Lisa Ullén und der groovelastigen österreichischen Band Synesthetic4. Im Oberen Foyer tritt die aufstrebende französische Perkussionistin Camille Émaille solo sowie mit ihrem Trio OTTO auf und das Duo der Geigerin Silvia Tarozzi und der Cellistin Deborah Walker präsentiert eine mitreißende Neuinterpretation von Folk- und Protestsongs.
Jenseits des Festspielhauses bringt der aufstrebende Altsaxofonist Immanuel Wilkins aus den USA spirituellen Post-Bop ins A-Trane.