Konzert
Banquet of Consequenses © Cristina Marx
Banquet of Consequences, das neue Berliner Sextett des Bassisten Antonio Borghini, bringt im Quasimodo zum krönenden Abschluss des Abends Jazztraditionen aus den Niederlanden, Italien und Südafrika auf einzigartige Weise zusammen. Das gleichnamige Debütalbum der Gruppe bewegt sich zwischen freien Improvisationen – sogenannten Dialogen – und auskomponiertem Material – mal zart, mal gewollt chaotisch.
(UK, FR, TR, JP, IT, AU)
Kaum eine Band verkörpert die kosmopolitische Komplexität der Berliner Jazz- und Improvisationsszene so überzeugend wie dieses Sextett unter der Leitung des Bassisten Antonio Borghini. Nicht nur ist die noch recht junge Band mit Mitgliedern aus Frankreich, der Türkei, Australien, Großbritannien und Italien multinational besetzt. Auch die Musik selbst zeugt davon – sei es in Form von übersprudelnden Kwela-Einflüssen aus Südafrika, dem halbironischen Bombast des italienischen Jazz, der augenzwinkernden Strenge der niederländischen Szene oder dem Berlin-typischen Experimentieren mit freien Formen. Das gleichnamige Debütalbum von Banquet of Consequences bewegt sich zwischen freien Improvisationen, sogenannten „Dialogen“, und fixen Kompositionen – mal zart, mal chaotisch. „Danke Sean“ zum Beispiel beginnt mit einer spannungsgeladenen Interaktion der Gruppe, bevor die Pianistin Rieko Okuda plötzlich ein gospelartiges Klavierpattern vorlegt, das an Chris McGregor erinnert. Kurz darauf beschwört die Band gemeinsam den Geist von Sean Bergin herauf, der über viele Jahre ein Fixpunkt der niederländischen Szene war. Tenorsaxofonist Tobias Delius, der in Amsterdam mit Bergin zusammengespielt hat, und Altsaxofonist Pierre Borel laufen hier gemeinsam zu Höchstform auf und spielen einander immer wieder gegenseitig aus. Die Rhythmusgruppe, bestehend aus Okuda, Borghini, Schlagzeuger Steve Heather und Cellist Anıl Eraslan, sorgt dabei für Drive, fügt dem Ganzen aber auch immer wieder melodische Interventionen, überraschende Wendungen und dadaistische Momente hinzu.
Tobias Delius – Tenorsaxofon, Klarinette
Pierre Borel – Altsaxofon
Anil Eraslan – Cello
Rieko Okuda – Klavier
Antonio Borghini – Kontrabass
Steve Heather – Schlagzeug