Programm 3.11.
Den letzten Abend des Jazzfest Berlin 2024 gestaltet das Festival mit einer Reihe von Deutschland - Europapremieren sowie einer der aufregendsten neuen Bands der Stadt.
Der Altsaxofonist und Komponist Darius Jones aus New York mag vielen europäischen Hörer*innen noch unbekannt sein, doch in den USA sorgt er seit Jahren mit einem breit gefächerten Output für Aufsehen. Die Gruppe, die er zum Festival nach Berlin bringt, ist eines seiner herausragendsten Projekte. Unter seiner Leitung widmen sich der Schlagzeuger Gerald Cleaver und ein streicherdominiertes Ensemble mit einigen der namhaftesten Musiker*innen Vancouvers – Cellistin Peggy Lee, Violinisten Jesse und Josh Zubot und Bassist James Meger – der Fluxus-Tradition. Die Schweizer Pianistin Sylvie Courvoisier kehrt mit einem neuen Quartett zum Jazzfest Berlin zurück, das in der gleichen Besetzung wie das Modern Jazz Quartet auftritt. Dabei verknüpft sie ihr ausladendes Klavierspiel mit den einfallsreichen, elektronisch angehauchten Akzenten der Vibrafonistin Patricia Brennan. Die prominente Rhythmusgruppe der Band bilden der Bassist Thomas Morgan und der Schlagzeuger Dan Weiss. Anschließend feiert die japanische Underground-Ikone Otomo Yoshihide seine tiefe Liebe zum Jazz mit seiner 16-köpfigen Special Big Band: Übersprudelnde Energie trifft auf emotionsgeladene Melodien.
Im A-Trane ist das außergewöhnliche Duo von Pianist Alexander Hawkins und Vokalistin Sofia Jernberg zu erleben. Wie ihr neues Album „Musho“ eindrücklich zeigt, haben die beiden ihr geteiltes Interesse an äthiopischer Musik, das nach wie vor im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht, um ausdrucksvolle Volksmelodien aus Armenien, England und Schweden erweitert – ganz zu schweigen von Jernbergs Eigenkomposition „Correct Behaviour“. Das folkloristische Material entfaltet in ihren Händen ein völlig neues Leben.
Mit Oùat findet das diesjährige Festival seinen fulminanten Abschluss. Das genresprengende Improvisationstrio besteht aus den Berlinern Michael Griener und Joel Grip, Schlagzeug und Kontrabass, und dem in Frankreich lebenden Pianisten Simon Sieger, die alle noch weitere Instrumente sowie Gesang beisteuern. Auch wenn alle drei Musiker tief in der Jazztradition verwurzelt sind, beziehen sie beim Improvisieren Einflüsse aus allen Teilen der Welt mit ein. Am Ende klingt es wie Musik aus einem imaginären Land jenseits aller Grenzen und Vorstellungen: Oùatland.
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