Konzert | Terre Thaemlitz
Ashley Fure © Justin Hoke
Ashley Fures (*1982) Arbeit erforscht den kinetischen Ursprung des Klangs mit all den technologischen und konzeptuellen Mitteln, die einer außergewöhnlichen Komponistin ihrer Generation zur Verfügung stehen. Ihr neues Streichquartett „Anima“, das sich auf das vitale Verhalten roher akustischer Materie konzentriert, wird durch mobile Transducer oder Wandler gewissermaßen vergrößert. Wie Stethoskope, die den Geheimnissen des Körpers lauschen, bewegen die Spieler diese Wandler über die Oberfläche ihrer Instrumente und atmen deren belebten Klang ein, während sie sich in diese unbelebten Objekte bewegen. Diese faszinierende Annäherung an das altehrwürdige Genre des Streichquartetts ist die zweite Gelegenheit bei MaerzMusik, Ashley Fures Arbeit kennenzulernen.
Der zweite Teil dieses Abends ist Terre Thaemlitz’ (*1968) Multimedia-Projekt „Lovebomb“ gewidmet: Eine poetische Dekonstruktion des „Liebesliedes“, eine Analyse der Liebe als kulturellem Mechanismus, der ansonsten inakzeptable Gewaltakte ermöglicht, wie am Beispiel häuslicher Gewalt, der Liebe des Terroristen zu seiner Sache oder der rachsüchtigen Freiheitsliebe des Westens deutlich wird.
Ashley Fure
Anima
for Augmented String Quartet (2016/17) DE
Wire & Wool
für Violoncello und Live-Elektronik (2009) DE
Terre Thaemlitz
Lovebomb / Ai No Bakudan
Computer Music & Video (2004)
<small>Welcome (Time Has Left Us) – Between Empathy And Sympathy Is Time (Apartheid) – SDII – SD – Lovebomb – Sintesi Musicale Del Linciaggio Futurista (Musical Synthesis Of Futurist Lynching) – Signal Jamming Propaganda (Just Another Fucking Love Song) – My Song Of Peace, Friendship And Solidarity – Anthropological Interventionism – Ai No Bakudan (Between Empathy And Sympathy Is Time) – Love Theme From Ai No Bakudan – Welcome (Reprise) – Main Theme From Lovebomb – Chng Yourlove (Bonus Track)</small>
Sonar Quartett („Anima“, „Wire & Wool“)
Terre Thaemlitz Computer („Lovebomb“)