Wiedersehen meiner Mutter mit Halmoni am Frankfurter Flughafen, November 1972
© Familie Lee-Schumacher
Anna So-Shim 소심 Schumacher
Salz immerhin war leicht zu finden im Ludwigshafen des Jahres 1969, aber Chinakohl gab es damals nicht. Meine Mutter sagt, dass meine Oma, Halmoni, daher Weißkohl nahm um Kimchi zuzubereiten. Grenzen verschwimmen zwischen Überlieferung, Erinnerung, Zuschreibung, geschichtlichen Quellen. Zwischen den Perspektiven von mir, meiner Mutter, meiner Oma, anderen mit ähnlicher Geschichte… und dem, was wirklich im Leben der mir so vertrauten und doch so fernen Halmoni passierte. Wie fühlte es sich für sie an, wie schmeckte, roch es, dieses neue Leben in Deutschland? Einem Land, das sie nicht kannte, überhaupt ihr erstes Mal außerhalb von Korea. Weit weg von der Heimat, ihren Kindern, dem Ehemann. Mit einem dreijährigen Arbeitsvertrag um das deutsche Pflegesystem zu unterstützen. Um Geld zu verdienen, mit dem die Familie einen Weg aus der Armut finden sollte. Um die Ausbildung ihrer vier kleineren Kinder zu finanzieren, es sollte ihnen besser gehen als den zwei ältesten, die sich allein in Seoul durchschlagen mussten. Ob sie ahnte, dass diese beiden, meine Mutter und meine älteste Tante, ihren Schritten weg aus der Heimat folgen würden?
Was erwartete Halmoni bei ihrer Ankunft? Reiste sie mit anderen Krankenschwestern los aus dem südkoreanischen Kwangju? Wusste sie, was auf sie zukam an diesem fremden Ort? Wie war die Arbeit im Städtischen Klinikum? Lange Arbeitstage und Nachtschichten, wie ich aus anderen Quellen weiß, generell keine guten Lebensbedingungen. Meine Mutter erzählt, dass Halmoni nach der Arbeit bis spät in die Nacht mühselig versuchte, die deutsche Sprache zu lernen, es fiel ihr aufgrund des höheren Alters schwerer als den jüngeren Mitausreisenden. Die Position der ausländischen Helferinnen war weit unter den deutschen Krankenpfleger*innen angesiedelt. Sie bekam von den Kolleg*innen einen deutschen Namen verpasst, statt Hyun-Sun oder Frau Yu wurde sie Irmgard genannt. Wie es ihr damit wohl erging? Ich möchte mir nicht ausmalen, was sonst noch damit einherging. Sie war eine derer, die „Gast-Arbeiterin“, „Ausländerin“, „Asiatin“ oder noch anderes genannt wurde. Ob es sie gefreut hätte, dass 10 Jahre nach ihrer Ankunft koreanische Arbeitsmigrantinnen dagegen ankämpften mit Ende ihrer Arbeitsverträge aus Deutschland abgeschoben zu werden? Einen Unterschied hätte es für ihren eigenen Plan, sobald wie möglich zurückzukehren, nicht gemacht. Hätte sie sich erträumt, dass das Schicksal wollte, dass nur einige Strassen weiter in derselben Stadt zur gleichen Zeit mein noch junger Vater zur Schule ging? Ob sie sich einmal über den Weg liefen? Ich stelle mir vor, wie ich meine Halmoni mit der deutschen Oma bekannt mache, die wir später auch Halmoni nannten.
Ich stelle mir vor, wie ich neben ihr im Wohnheim sitze und in ihrem Reiskocher köchelt frischer Reis. Bestimmt hatte sie dazu selbstgemachtes Kimchi. Hat sie es gemeinsam eingemacht mit koreanischen Kolleginnen, so wie andere ehemalige Krankenschwestern berichten?
Ich habe erst letztens erfahren, dass der elektrische Reiskocher, mit dem in meiner Erinnerung schon immer bei uns der Reis gekocht wurde, damals mit ihr aus Korea nach Deutschland kam. Der stille Zeuge ihrer Reise verblieb bei ihrer Tochter in dem Land, aus dem sie schließlich schwer erkrankt nach Korea zurücktransportiert wurde. Ob Halmoni auch andere koreanische Gerichte zubereitete? Vielleicht nur manchmal, denn meine Mutter hat miterlebt, dass sie Essensreste aus dem Krankenhaus wieder aufwärmte um Geld zu sparen. Und die Verwendung von Knoblauch war damals nicht üblich in Deutschland, Knoblauchgeruch sicher unbeliebt bei Kolleg*innen wie Patient*innen. Hat sie ihn trotzdem in ihrem Essen genutzt? Konnte sie mit dem vertrauten Essen ein Stück Verbindung zur Heimat aufrecht erhalten und darin Halt und Trost finden?
Eine Mischung aus Reismehl, Wasser und Zucker aufkochen. Nein stimmt, im Rezept meiner Mutter, meiner Eumeuni, bleibt Zucker weg – und auch Reismehl. Diese industriell produzierten Zutaten sind ja garnicht nötig und wurden früher auf dem Land in Korea auch nicht genutzt. Reis aber hatte von jeher eine große Bedeutung, egal ob auf dem Land oder in der Stadt. Bap: das Wort für Reis steht auch allgemein für „Essen“ und erklärt, warum meine Eumeuni mich bis heute mit „Hast du schon gut gegessen?“ begrüßt. In unserer Familie gab es, egal wie weit weg wir von Korea lebten, immer Reis. Seit wir aus Lesotho nach Deutschland kamen, war der Retro-Reiskocher von Halmoni täglich im Einsatz. Den Reis aßen wir oft in der besonderen Variante meiner Mutter: vermischt mit Hirse, Buchweizen, Dinkel oder Sojasprossen. Dazu als Beilagen immer viel Gemüse und möglichst wenig Öl, Fett, Zusatzstoffe. Mit ihrer künstlerischen, kreativen Ader servierte meine Mutter alles immer liebevoll ästhetisch angerichtet. Damals fand ich ihr Essen nicht so lecker, zu gesund. Heute schmeckt es für mich nach Zuhause und der Duft von frisch gekochtem Rundkornreis erinnert mich daran, egal wo ich bin.
Das Beste war das Kimchi dazu: ob in der Standard-Variante oder als Rettich- oder Gurken-Kimchi. Auf unserem Balkon standen immer 2-3 Gläser davon. Aus diesen entnommenen Portionen wurden mundgerechte Stücke mit einer Schere zerteilt und mit Essstäbchen serviert. Kimchi gehörte für mich selbstverständlich dazu und war immer ein willkommener Weg um langweilige europäische Gerichte aufzupeppen. Ebenso Gochu-Garu zum Nachwürzen und Schärfen. Das spezielle Chillipulver verkaufte der koreanische Händler, der jeden Samstag zur koreanischen Sprachschule anreiste. Als Belohnung für das frühe Aufstehen durften wir uns nach dem Unterricht bei ihm Saeu-Gang oder süße Reiskuchen aussuchen. Kleiner Ansporn, bei sonst eher frustrierenden Erfahrungen mit der Schule: alle anderen Kinder sprachen viel besser koreanisch als wir. Die „schlechte“ Klasse, in der wir mit anderen Halb-Koreaner*innen landeten, war verschrien – als unerzogen, rebellisch, un-koreanisch. Und nicht ohne Grund: Jedes Wochenende aufs Neue lieferten mein kleiner Bruder und ich uns aufreibende Aushandlungen mit meiner Mutter und oft musste sie uns mit aller Kraft hintreiben. Heute ahne ich, wie schwierig es für sie gewesen sein muss, dass wir ihre Sprache nur widerwillig lernten. Und bereue die Lücke, die es in unserer Verbindung und Verständigung hinterlassen hat.
Nein eben nicht. Also kein Knoblauch, jedenfalls im Kimchi meiner Eumeuni.
Knoblauch riecht zu stark, das mögen die Leute nicht, dann fallt ihr unangenehm auf. Bitte putzt nach dem Essen gleich die Zähne, ihr habt ja morgen früh Schule! Sogar ein Zahnarzt-Termin? Nein, dann nicht für dich heute!!
Manchmal brachten andere koreanische Mütter frisches Kimchi, das war besonders beliebt bei uns. Aber passt auf, die benutzen ganz viel Knoblauch und auch Zucker und Fischsauce, lieber nicht so viel davon essen, naja kein Wunder, dass es besser als meins schmeckt...
Leider hatten wir keinen separaten Kimchi-Kühlschrank, wie es ihn in koreanischeren Familien gab. So wanderten die Gläser in den warmen Monaten in den allgemeinen Kühlschrank. Der darin verbreitete Geruch ließ mir eine sensible Spürnase für Kimchi-Noten wachsen – ob in Joghurt, Milch oder meinem Pausenbrot. Mein komisch riechendes Pausenbrot war mir unangenehm – aber auch noch mehr Dinge, die bei uns „anders“ waren als bei Freund*innen. Etwa die Regel, dass vor Betreten der Wohnung die Schuhe ausgezogen werden müssen. Die Tatsache, dass wir keinen „richtigen“ Fernseher hatten, sondern nur einen kleinen mit schwarz-weiß-Bildschirm, das Retro-Erbe von Seiten meiner deutschen Oma. Und natürlich auf kulinarischer Seite, dass vor dem Essen immer aufeinander gewartet und gebetet wurde, dass kein Gast uns wieder verlassen durfte, ohne ein bis zwei Mahlzeiten verspeist zu haben. Und bei all dem die deutlichen Spuren der deutschen Öko-Bewegung: Essen musste vor allem vollwertig, frisch, ausgewogen, selbstgemacht sein – Zucker, Weißmehl oder Fertigprodukte waren Fehlanzeige, geschweige denn Süßigkeiten, Ketchup oder Cornflakes. Gipfel der Fusion von Welten, in denen wir lebten: an einer quer durchs Wohnzimmer gespannten Leine hingen in friedlicher Koexistenz getrockneter Seetang, Chillis und Tintenfisch aus Korea neben in der Schrebergarten-Nachbarschaft gepflückten Bündeln von Brennesseln, Löwenzahn und Farn. Mir war all dies so peinlich, wie die Sorge mit Schlürfen und Schmatzen aufzufallen. Ich wollte die Andersartigkeit verstecken, entschuldigen, weil mir unsere Familienkultur un-deutsch erschien. Nichts wollte ich lieber, als endlich dazugehören, normal sein.
Bibida: zuletzt alles gut zusammenmischen, wie bei Bibim-Bap. So wie bei mir, ein wohl vermengter Mix, bei dem sich die Einzelzutaten immer schwieriger rausschmecken lassen. So wie auch bei meiner Mutter, und letztlich meiner gesamten Familie: Einzigartiges Ergebnis von unzähligen Zutaten aus verschiedenen Teilen der Welt, die einen ganz eigenen, facettenreichen Geschmack hervorgebracht haben. Wie bei jedem guten Rezept, das über mehrere Generationen hinweg weiterentwickelt und weitergegeben wurde.
Zwar lief es mit der koreanischen Sprache nicht ideal, dennoch bin ich dankbar, dass meine Mutter direkt vom ersten Tag an Koreanisch mit mir sprach, mir Lieder vorsang und Märchen erzählte, die mir bis heute vertraut sind. Dankbar und stolz bin ich auch, dass sie mir den Namen 소심So-Shim schenkte, ihr eigener Künstlerinnen-Name mit der besonderen Bedeutung „reine Seele“. Er verbindet mich durch dieselbe Anfangssilbe mit meinem Bruder 소송So-Song: dem „kleinen Tannenbaum“, der meinem Opa Dae-Song folgt, dessen Name „großer Tannenbaum“ bedeutet.
So-Shim, mein Name, den ich so lange unter den Tisch fallen ließ und damit einen ganzen Teil meiner Identität, meiner Wurzeln, meiner Geschichte. Der Teil, den ich erst durch Suchbewegungen und Wachstumsschübe wieder entdecken und entfalten konnte. Heute traue ich mich noch etwas zaghaft, mich in bestimmten Kreisen nur unter meinem koreanischen Namen vorzustellen und mein Herz macht immer einen kleinen Sprung, wenn ich auch mit So-Shim angesprochen werde. Wenn sich das mit jedem Mal weniger ungewohnt anfühlt, weiß ich, dass alles stimmig und ganz wird.
Kimchi: diese Art Kohl einzulegen und zu fermentieren, wurde bereits vor über 2000 Jahren im Gebiet der koreanischen Halbinsel praktiziert. Inzwischen wurde Kim-Jang, die Tradition des gemeinschaftlichen Anlegens von Kimchi-Vorräten, zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe erkoren. Mein erstes Kim-Jang verdanke ich der Corona-Pandemie. Und meiner Mutter und meinem Bruder, der mich mein Kimchi-Rezept lehrte. Zu meiner großen Freude schenkten mir kurz darauf meine Eltern einen eigenen Reiskocher, der mein spätes Interesse an der koreanischen Küche weiter beflügelte. Endlich konnte ich mich von all den Jahren verabschieden, in denen mir das Reiskochen im einfachen Kochtopf einfach nicht gelingen wollte – ich war eben nur mit der Zubereitung im elektrischen Reiskocher aufgewachsen. Ich fing an, meine Mutter nach ihren Rezepten zu fragen und meine Lieblingsgerichte in vegetarischer Variante nachzukochen. Sie brachte mir bei, wie ich Ddeuk-Guk oder Jap-Chae, Pat-Juk oder Bindae-Ddeuk zubereite und welche Bedeutungen und Traditionen dahinter stehen. Losgetreten davon fanden wir Zugang zu Themen, die sie mir in der Kindheit tausendfach erklärt hatte oder beibringen wollte, aber für die ich nicht offen war. Etwa zu den Hintergründen ihrer Familiengeschichte, ihrem eigenen Lebensweg, dem meiner Halmoni und auch dem von Harabuji, dem Opa, der nach dem Tod der Halmoni in die USA auswanderte. Manches davon findet erst durch mein neugieriges Nachfragen zurück in ihre Erinnerung. Es ist eine wertvolle, schöne, neue Beziehung, die uns – auch wenn sie nicht immer nur leicht ist – näher zueinander bringt, versöhnt, stärkt.
Blasen im Kimchi-Glas. In den befüllten Gläsern fängt es nach einigen Tagen an zu blubbern. Dann tritt der Prozess der Fermentation ein und sie werden in eine kältere Umgebung gestellt um die Gärung aufzuhalten. Heute ist Kimchi ein Essenstrend, überall erhältlich, gut vermarktet und beliebt. Das modisch gewordene Korea gilt als Vorzeigebeispiel für den Wandel sogenannter „fremder Kulturen“: K-Pop, K-Food, K-Movies, Mangas & Co. begeistern inzwischen Massen. Ungläubig blicke ich darauf zurück, dass ich selbst erst seit einigen Wintern Kimchi einmache – und damit Jahre hinter Freund*innen und Bekannten lag, die selbst keinerlei Bezüge zu Korea haben. Sie irritierten mich schon damals, ihre stolzen Berichte, ihr unbefangener Umgang mit der Knoblauchproblematik oder der Verarbeitung von eigentlich unpassenden Zutaten. Mit ihren Lobreden, wie gut Kimchi für vegane Ernährung sei, oder dass sie es ja jetzt wöchentlich frisch bei „ihrem“ Asia-Laden kauften. Sie schmeichelten mir damit kaum, ebenso wie die wenigsten mich je gefragt hätten, was ich mit Kimchi verbinde oder von ihrer neu entdeckten Leidenschaft halte. Stattdessen nährten sie meinen Widerwillen, ihnen ihre Kimchi-Liebe abzunehmen und ich fühlte mich ertappt, trotz meiner koreanischen Wurzeln nicht mitreden zu können. Bis ich mir endlich zutraute, mein eigenes Kimchi zu machen. Der bittere Nachgeschmack: von all den Kimchi-Begeisterten kennt kaum eine*r die Geschichte dieser Tradition, geschweige denn die Geschichte der deutsch-koreanischen Migration. Und im ganzen Hype werden Menschen wie meine Mutter einfach übergangen – die doch eigentlich die Kochlehrer*innen, die Expert*innen, die Erzähler*innen sein müssten.
Beim Genuss meines selbstgemachten Kimchi beginne ich zu verstehen, dass einiges Unverdauliche aus dem Weg zu räumen war um dahin zu kommen, wo ich heute stehe. Ein jahrzehntelang gärender Brei aus Fremd- und Selbstzuschreibungen, widersprüchlichen Innen- und Außenwahrnehmungen, komplexen Machtstrukturen und meine eigene Verstrickung darin. Mein persönlicher Fermentationsprozess brauchte Zeit, bis ich mir selbstbestimmt und wertschätzend meine Geschichten und Anteile wieder aneignen konnte. Er schärfte auch meinen Sinn dafür, dass Rassismus strukturell wirkt und der Grat zwischen Appreciation und Appropriation schmal ist – und auch dafür, wie all dies in unserer Familie seine Spuren hinterlassen hat.
Es war ein langer Weg für mich, Worte dafür zu finden und aus diesen schließlich gestaltende, heilsame Energie zu schöpfen. Für aktivistische und politische Arbeit, die mir erlaubt, dem Geist meiner Ahn*innen zu folgen und mir selbst treu zu bleiben. Was hätte meine Halmoni wohl dazu gesagt, dass 50 Jahre nach ihrem Tod Kimchi in Deutschland einen solchen Boom durchlaufen hat? Von kritisch beäugt und völlig unbekannt – zum Superfood, gefeiert von einer weißen Szene von veganen Hipstern und Fermentations-Gurus? Während bei ihrer Ankunft fast niemand Knoblauch oder Chilli aß oder mit Stäbchen umgehen konnte – und einige derjenigen, die all dies heute so toll finden, später in unserer Küche die Nase rümpften?
Es war ein langer Weg, gepflastert mit nicht gewürdigten Kämpfen, Leid und Verlust auf Seiten derer, die die Zutaten lieferten, die heute als Allgemeingut betrachtet werden. Wenn ich gefragt werde, warum ich mich denn nicht freue, dass Kimchi jetzt so beliebt ist, dann ist dies der Grund. Weil ich bei solchen Gesprächen nicht locker bleiben kann, sondern schon vor dem befürchteten Argument zusammenzucke, dies beweise doch, dass asiatischstämmige Menschen nicht von Rassismus betroffen sind. So gerne ich einfach Freude, Stolz oder Erleichterung verspüren würde – genau deswegen fällt es mir schwer, der Erfolgsstory von Kimchi zu glauben. Die Geschichte dahinter steht dem entgegen und die beginnt lange vor dem Happy End. Sie ist es, die mich zweifeln lässt, ob darin wirklich eine Erlösung liegt von den damit verwobenen Geschichten von Ausgrenzung, Abwertung, Ausbeutung – und der Instrumentalisierung, die damals wie heute wenig Augenhöhe zulässt. Dahinter steht die Kimchi-Story meiner Familie, die nicht erst gestern begann…
Anna So-Shim Schumacher hat einen M.A. in Peace & Conflict Studies sowie einen B.A. in Social Sciences. Sie ist derzeit in der antirassistischen Bildungsarbeit tätig und lebt in Köln. Vor dem Hintergrund ihrer Kindheit auf drei Kontinenten engagiert sich Anna So-Shim Schumacher in Deutschland und transnational für Anti-Diskriminierung, intersektionale Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte. Seit einigen Jahren liegt ihr Community-Building und Empowerment asiatisch-diasporischer Menschen besonders am Herzen. Dazu zählen unter anderem die Organisation des Rice & Roots Asian Diaspora Festivals sowie die erste Demonstration gegen anti-asiatischen Rassismus in Köln.
Good & Cheap haben den Text ins Englische übersetzt.
Dieser Text wurde zum ersten Mal in der Publikation BitingBack. Essen, Diaspora, Widerstand veröffentlicht, herausgegeben im Unrast Verlag von Fallon Tiffany Cabral und Meryem Choukri.