Performance | Rirkrit Tiravanija: DAS GLÜCK IST NICHT IMMER LUSTIG
Foto: Ricardo Preciado Devia
Mit der Performance Somtam Manifesto hinterfragen Mon Sisu Satrawaha und Tanaad vom Kollektiv unthaitled die Geschichte und Politik der thailändischen Heiratsmigration nach Deutschland und den kolonialen Blick auf asiatische Frauen, der sie oft als Fürsorgerinnen oder exotische sexuelle Trostspenderinnen liest.
In Debatten über die thailändische Diaspora in Deutschland geht es häufig um die Fetischisierung asiatischer Frauen, die Stereotype von Armut, Schwäche und Verstrickung in die Sexarbeit aufrechterhält. Das ikonische thailändische Gericht „Som Tam (ส้มตำ)“ oder grüner Papayasalat steht im Mittelpunkt der Performance und wird durch eine Lesung und Live-Soundperformance in seiner Zubereitung, seinen Zutaten und seiner kulturellen Bedeutung entschlüsselt. Som Tam dient als Tor zum Verständnis der Erfahrungen und Kämpfe thailändischer Frauen vor dem Hintergrund der Heiratsmigration.
Das Kollektiv unthaitled vereint Künstler*innen und Kreative aus der thailändischen Diaspora in Deutschland, die sich mit ihrer Praxis gegen stereotype Fremdzuschreibungen seitens westlicher Diskurse engagieren. Gemeinsam kuratieren sie interdisziplinäre Ausstellungen, Filmprogramme und Kulturveranstaltungen mit dem Ziel, ihre Community von auferlegten Kategorien und Labels zu befreien.
Mon Sisu Satrawaha (ม่อน ศิศุ สาตราวาหะ) ist eine thailändische Filmemacherin, Künstlerin und Kuratorin. Ihre recherchebasierte Praxis umfasst Disziplinen wie Installation, Performance und Essen und erforscht Themen wie soziale Differenzen, Anthropologie, interkulturelle Beziehungen und Gegenwartskultur.
Tanaad ist ein in Bangkok geborener Musikproduzent, Musiker und DJ, der derzeit in Berlin lebt. Er ist der Initiator des Community- und Labelprojekts blozxom. Seine Arbeit umfasst Live-Performances und DJ-Sets mit Auftritten bei Events wie Ghost2565: live without dead time, Boiler Room x Maho Rasop Festival, Wonderfruit Festival in Bangkok & Chonburi (Thailand) und dem Asian Meeting Festival in Tokyo, Kobe & Kyoto (Japan). Tanaad komponierte zuletzt Musik für Kurzfilme, u. a. „No Exorcism“ von Komtouch Dew Napattaloong, der 2024 in Kopenhagen uraufgeführt wurde.
Bei der Veranstaltung werden ggfs. Foto- und Videoaufnahmen entstehen, auf denen Sie zu erkennen sein könnten. Mit Ihrem Besuch willigen Sie ein, dass diese Aufnahmen zur Kommunikation der Veranstaltung bzw. Ausstellung verwendet werden.