Mit neuen Kooperationen und innovativen Formaten, Performances und Installationen lässt das Jazzfest Berlin den Konzertsaal hinter sich und wirft den Blick über den musikalischen Tellerrand. Die Specials bevölkern das „Haus of Jazz“ und laden ein zu Austausch und Kontemplation. Sie bringen verschiedene Kunstformen in das Festspielhaus und tragen das Festival hinaus in die Stadt. Gleich zwei künstlerische Arbeiten gehen aus einer Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien Köln hervor: Lia Sáiles Installation „Trans Lucent“ lässt das Festspielhaus von innen heraus in neuem Licht erstrahlen, während Charlotte Triebus mit ihrer Performance „Lunatic Cloud Ten“ den Weg ins Freie sucht. Außerdem nimmt das Haus durch die Bespielung der gläsernen Front mit Projektionen von Visuals und Bewegtbildern u. a. von Juno Meinecke neue Gestalt an. Bei der Performance „FutureLeaks: Umschlagplatz der Visionen“ laden Menschen mit Fluchterfahrung im Rahmen der Berlin Mondiale dazu ein, gemeinsam Fragen an die Zukunft zu stellen. Eine „Mash Machine“ und ein Workshop am Samstag aus der Reihe Parallelwelten bieten jungen Festivalgästen die Möglichkeit, an digitalen Konsolen spielerisch Einblicke in die Prinzipien der musikalischen Improvisation zu erlangen, welche anschließend beim interaktiven Familienkonzert mit Tin Men and the Telephone per App in der Praxis erprobt werden können.
Der Sonntagvormittag steht im Zeichen anderer Erfahrungsräume: Eine Brücke zum Werk des Filmemachers und Künstlers Arthur Jafa schlagen die Sonderführungen durch dessen aktuelle Ausstellung in der Julia Stoschek Collection Berlin. Mit den „Kiezkonzerten“ hält das Jazzfest Berlin musikalischen Einzug in ein Wohnzimmer, einen Friseursalon und eine Galerie rund um den Fasanenplatz, um anschließend beim „Silence Meal“ auch mal Stille ins Festspielhaus einkehren zu lassen und kulinarischen Hochgenuss mit einer Hörerfahrung der anderen Art zu konfrontieren.