Konzert
Susan Alcorn Quintet © Nicola Farah Smith
Die Pedal-Steel-Gitarristin aus den USA blickt auf jahrzehntelange Erfahrung zurück und tritt doch erstmals als Bandleaderin in Erscheinung. Ihre stringenten Improvisationen bringt sie in ein Amalgam unterschiedlichster Stile ein. Ihr Quintett lässt dazu wunderbar kontrapunktische Melodien fließen.
Livekonzert in Berlin / ca. 50 min.
Die Pedal-Steel-Gitarre wird oft mit Country-Musik in Verbindung gebracht, und tatsächlich hat Susan Alcorn in den 1980er und 1990er Jahren erste Erfahrungen in texanischen Honky-Tonk-Bands gesammelt. Ihre Neugier und ihr offenes Ohr für eine Vielzahl an unterschiedlichen Musikstilen führte sie dann zum Jazz und zur improvisierten Musik. Mit 67 Jahren brachte sie vergangenes Jahr ihr Debüt als Bandleaderin heraus. Geschrieben hat sie das Album während eines Retreats auf einem Tafelberg in New Mexiko – was die entrückte Grundstimmung der Stücke erklärt. Kontemplative Besinnlichkeit schwingt ebenso mit wie die Weite des Landes. Abgesehen von Schlagzeuger Ryan Sawyer lässt das Quintett ausschließlich Saiteninstrumente erklingen und verbindet Post-Bop mit Neuer Musik, Western-Swing und Ambient auf eine nur schwer kategorisierbare Weise. Das Ergebnis sind flirrend kontrapunktische Melodien und wunderbar dahingleitende Harmonien. Mit Michael Formaneks robuster Bassline und Sawyers fragmentierten und doch unerschütterlichen Grooves im Rücken fangen die so routinierten wie überschwänglich aufspielenden Improvisationsmusiker*innen – Alcorn, Mary Halvorson an der E-Gitarre und der Violinist Eddy Kwon (an Stelle von Mark Feldman, der auf dem Album zu hören ist) – die landschaftliche Schönheit des US-amerikanischen Südwestens ein.
Susan Alcorn – Pedal-Steel-Gitarre
Eddy Kwon – Violine
Michael Formanek – Kontrabass
Mary Halvorson – Gitarre
Ryan Sawyer – Schlagzeug