Installation | Musikwerke Bildender Künstler | Eröffnung

Janet Cardiff & George Bures Miller

The Murder of Crows
Mixed Media Sound Installation mit 98 Lautsprechern, 20 Verstärkern, Computer, Elektronik, Schreibtisch, Trichterlautsprecher, Stühlen

Mit ihrer bisher größten Audio Installation The Murder of Crows setzen die beiden kanadischen Bildenden Künstler Janet Cardiff und George Bures Miller ihre seit Mitte der 1990er Jahre gemeinsam verfolgte Auseinandersetzung mit den skulpturalen und physischen Eigenschaften von Klang fort. In die Historische Halle des Hamburger Bahnhofs werden insgesamt 98 Lautsprecher installiert. Durch die über eine besondere stereophone Aufnahme- und Wiedergabetechnik erzeugten Lautsprecherklänge von Stimmen, Instrumenten und Klangumgebungen ist eine Komposition entstanden, die den Hörer direkt körperlich anspricht. Die spezielle Ambisonic-Raumklangtechnik erzeugt ein übersteigertes räumliches Hören und Empfinden; der Hörer/Ausstellungsbesucher wird umhüllt von einem bewegten 3-D Klangraum. Die Installation ist konzipiert als Film bzw. Theaterstück, allerdings mit allein von Klängen erzeugten Bildern und narrativen Strukturen. Das Stück, das in Zusammenarbeit mit den Komponisten Freida Abtan und Tilman Ritter entstanden ist, dauert etwa 30 Minuten.

Der Titel der Installation The Murder of Crows bezieht sich auf die englische Bezeichnung für einen Schwarm von Krähen und das eigentümliche Ereignis, das als ‚Krähenbegräbnis‘ bekannt ist: Beim Tod einer Krähe kommen viele Artgenossen zusammen und stimmen, mitunter über 24 Stunden lang, eine Totenklage an. Darüber hinaus bildet die Radierung Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer von Francisco de Goya aus dem Zyklus Caprichos von 1799 eine weitere zentrale Referenz. Die politische Dimension dieser beiden Bezugspunkte bildet die thematische Grundlage für die Arbeit.

Die Ausstellung von The Murder of Crows im Hamburger Bahnhof in Berlin findet statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Musikwerke Bildender Künstler“, die seit 1999 mit großem Erfolg von Freunde Guter Musik Berlin in Zusammenarbeit mit der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart – Berlin und seit 2002 mit MaerzMusik – Festival für aktuelle Musik der Berliner Festspiele durchgeführt wird. Die Arbeit ist im Auftrag von Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Wien für die Sydney Biennale 2008 produziert und dort erstmals mit großem Erfolg ausgestellt worden.

Eine Veranstaltung von Freunde Guter Musik Berlin e.V., Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwart – Berlin und Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Wien.
In Zusammenarbeit mit MaerzMusik | Berliner Festspiele, ermöglicht aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und Canada Council for the Arts.
Mit Unterstützung von Bowers & Wilkins Speakers und Botschaft von Kanada, Berlin.
Mit Dank an Sydney Biennale 2008, Galerie Barbara Weiss, Berlin und Luhring Augustine, New York.