Liebes Publikum,
einen herzlichen Glückwunsch dem Musikfest Berlin zum 20-jährigen Bestehen! Ich bin dankbar, dass unser Haus seit zwei Jahrzehnten an diesem im Wortsinne einzigartigen Festivals mitwirken kann: die Stiftung Berliner Philharmoniker als Kooperationspartner, die Philharmonie Berlin als Spielort.
Beim Musikfest ist die Welt zu Gast in Berlin. Von den renommiertesten Klangkörpern bis zu zahlreichen in unserer Stadt erstmal auftretenden internationalen Ensembles, von Musik des Mittelalters bis zu Uraufführungen von eigens für das Festival komponierten Werken – das Musikfest gehört heute zu den großen internationalen Orchesterfestivals mit einem ambitionierten Programm und einer Bandbreite an Veranstaltungen, die immer wieder neugierig macht.
Der Fokus liegt in diesem Jahr auf Übersee – Amerika. Es ist ohnehin Tradition, herausragende Orchester aus den USA einzuladen, wie aktuell das Cleveland Orchestra und die Kansas City Symphony. Darüber hinaus begrüßen wir zwei Klangkörper aus Brasilien: das São Paulo Symphony Orchestra und die São Paulo Bigband. In ihren Programmen präsentieren sie ganz unterschiedliche musikalische Traditionen und kulturelle Identitäten Amerikas, von Werken von Charles Ives über Alberto Ginastera bis hin zu Arrangements südamerikanischer Werke. Und noch weitere Ensembles widmen sich Komponist*innen dieser Weltgegend wie Allison Loggins-Hull, Ruth Crawford Seeger oder Duke Ellington. Das Musikfest Berlin ist immer auch ein Ort für gesellschaftliche Auseinandersetzungen. So ist es ein wichtiger Akzent, dass Jordi Savall einen Konzertabend mit kreolischen Liedern, Liedern der Sklav*innen und Alter Musik aus der Alten und Neuen Welt zusammengestellt hat.
Die Berliner Philharmoniker sind Amerika eng verbunden, durch viele Gastspielreisen, durch die Zusammenarbeit mit Künstler*innen und Komponist*innen dieses Kontinents. So freuen wir uns besonders, mit zwei Konzertprogrammen aktiv zum Musikfest Berlin beizutragen.
Zum einen wird das Orchester unter seinem Chefdirigenten Kirill Petrenko „In-Schrift“ von Wolfgang Rihm, unserem Composer in Residence in dieser Saison, und Anton Bruckners 5. Sinfonie aufführen. Rihms Werk, für den Markusdom in Venedig geschrieben, und Bruckners Sinfonie, Klangkathedrale eines tief Gläubigen, berühren existenzielle Fragen nach Sinn und Transzendenz, die auch im zweiten Programm der Berliner Philharmoniker, unter Jonathan Nott, ihren Platz finden. In dessen Zentrum steht die 4. Sinfonie von Charles Ives, der darin „die bohrende Frage nach dem Was und Warum des Lebens“ (Henry Bellamann) aufwirft.
Auch freue ich mich sehr, dass die Karajan-Akademie unter der Leitung von Sir Simon Rattle mit Messiaens „Des canyons aux étoiles …“ einen besonderen Beitrag zum Musikfest leistet und dass noch zwei weiteren Konzerte der Stiftung Berliner Philharmoniker das Programm 2024 mit prägen: zum einen ein Abend unserer Reihe Philharmonische Kammermusik, zum anderen ein Konzert des Mahler Chamber Orchestra mit Antonello Manacorda und Anna Prohaska aus der Serie Internationale Kammerorchester.
In diesem Jubiläumsjahr bedanke ich mich sehr herzlich für die kreative und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Musikfest Berlin und wünsche weiterhin gutes Gelingen bei seinen kommenden Ausgaben. Winrich Hopp und seinem Team möge auch in diesem Jahr wieder ein erfolg- und ereignisreiches Festival gelingen mit großem Zuspruch von Ihnen, liebes Publikum.
Ich freue mich auf Ihren Besuch und wünsche ein spannendes Musikfest 2024.
Viele Grüße
Andrea Zietzschmann
Intendantin Stiftung Berliner Philharmoniker