Liebe Zuhörer*innen,
„Wie können wir die Musik der Gegenwart und die der Vergangenheit in einen Dialog bringen?“, fragte der große französische Komponist und Dirigent Pierre Boulez, der in diesem Frühjahr 100 Jahre alt geworden wäre.
Ich freue mich sehr, dass das diesjährige Musikfest Berlin sich in einem seiner Themen-schwerpunkte dem Werk von Pierre Boulez widmet und in seinem Programm Musik der Gegenwart wie auch der Vergangenheit gleichermaßen präsentiert. Pierre Boulez hat nicht nur musikalisch, sondern auch als Pädagoge und Organisator das internationale Musikleben entscheidend geprägt. Was für ein schöner Anlass, um eine Reihe von Orchestern und Ensembles aus Frankreich einzuladen, die lange nicht mehr in Berlin und wohl noch nie innerhalb eines solch kurzen Zeitraumes zu erleben waren.
Über den französischen Fokus weitet das Musikfest Berlin das Programm auf das euro-päische und internationale Musikleben aus, präsentiert Programme, die beispielsweise dem italienischen Komponisten Luciano Berio, dem estnischen Komponisten Arvo Pärt und der koreanischen Komponistin Younghi Pagh-Paan gewidmet sind, schließlich auch die Uraufführung der vor kurzem erst entdeckten kubistischen Bauhaus-Oper „Parabola and Circula“ des New Yorker Komponisten Marc Blitzstein.
Das Musikfest Berlin bietet uns damit erneut ein vielfältiges und anspruchsvolles Programm von der italienischen Renaissance über die Klassik, den Impressionismus und die Moderne bis zur zeitgenössischen Musik, darunter neuere und neueste Arbeiten von Ondřej Adámek, Unsuk Chin, Robin de Raaff, Esa-Pekka Salonen, Rebecca Saunders, Lisa Streich und Francesca Verunelli. Die Mitwirkung der Dirigentinnen Anja Bihlmaier, Karina Canellakis, Elim Chan, Ustina Dubitsky und Mirga Gražinytė-Tyla verspricht einige besondere Musikerlebnisse.
Ich wünsche allen Zuhörer*innen ein bereicherndes und inspirierendes Festival!
Claudia Roth MdB
Staatsministerin für Kultur und Medien