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Das Black Page Orchestra gründete sich im Jahr 2014 in Wien als Ensemble für radikale und kompromisslose Musik. Ihr erster Auftritt bei MaerzMusik fällt mit dem zehnjährigen Geburtstag der mit akustischer und elektronischer Klangerzeugung ebenso wie intermedial arbeitenden Gruppe zusammen. Das Programm ihres Auftritts bei MaerzMusik 2024 gestaltet sich entsprechend vielfältig: Es umfasst die Arbeit „Ghost of Dystopia“ von Alexander Khubeev, in der gestisch gesteuerte akustische Sensoren eine zentrale Rolle spielen und eine Hinterfragung der vermeintlichen Dichotomien von Solist*in und Kollektiv erlauben, und zugleich die tradierte Konzertsituation aufbrechen. Dazu gesellen sich das gemeinsam mit dem Elektronikkomponisten Jung An Tagen (Stefan Juster) erarbeitete Stück „Halucinatio“, das mit otoakustischen Emissionen – individuell im Innenohr der Zuhörer*innen entstehende Klänge – spielt, sowie „Journal“ von Sarah Nemtsov für amplifizierte Instrumente und Sample-Keyboard. Auch zwei Kompositionen von Mitbegründer*innen des Black Page Orchestras werden aufgeführt: Das Ensemblestück „Case Black“ von Mirela Ivičević setzt sich mit akustischen und elektronischen Mitteln mit den Folgen der Balkankriege auseinander und in „Encyclopedia of Pitch and Deviation“ entwickelt Matthias Kranebitter von der Resonanztonhöhe der Erdoberfläche angefangen über das Herzchakra bis hin zum Moskitoalarm ein alternatives System von Tonlagen. So wie eben auch das Black Page Orchestra seit nunmehr zehn Jahren neue Standards etabliert, statt sich an die herkömmlichen zu halten.